Fleisch-Alternativen boomen: 16,6% Wachstum in einem Jahr!
Die Nachfrage nach den pflanzlichen Alternativen wächst rasant. Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) ist die Produktion im Jahr 2023 um 16,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen! [1]
Fleischalternativen verbinden den gewohnten Geschmack mit den Vorzügen einer pflanzlichen Ernährung! Die Erzeugung schont die Umwelt und sie kommen ohne das Krebsrisiko von verarbeitetem Fleisch aus.
In den vergangenen fünf Jahren hat sich die Produktion laut Statistischem Bundesamt sogar mehr als verdoppelt – die Nachfrage stieg um stolze 113,8 Prozent!
Wie zu erwarten, ist dabei auch die Zahl der Hersteller von Fleischalternativen gestiegen – von 51 im Jahr 2022 auf 67 im Jahr 2023!
Beim Fleisch ist der Pro-Kopf-Verbrauch laut Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung in den vergangenen Jahren deutlich gesunken. 2019 lag dieser bei 58,5 Kilo - 2023 bei 51,6 Kilo. Hier hatten wir darüber berichtet!
Der Trend zu einer pflanzlichen Ernährung ist also weiterhin ungebrochen. Statt zu Fleisch greifen immer mehr Verbraucher zu Produkten aus Seitan, Tofu und anderen pflanzlichen Proteinen.
Zu den bekanntesten Herstellern von Fleischalternativen gehört die Rügenwalder Mühle, Iglo (Green Cuisine), Garden Gourmet (Nestlé), Like Meat und Beyond Meat.
Im Vergleich mit Fleisch bleiben diese Zahlen aber weit zurück. Der Wert von Fleischprodukten betrug 2023 44,9 Milliarden Euro, also fast das 80-fache der Fleischalternativen.
Meinung:
Anzumerken ist hier, dass die Fleischproduktion massiv aus staatlichen Subventionen gefördert wird. Fleischhersteller werden auf die Weise von marktwirtschaftlichen Zwängen befreit, denen die Hersteller von Alternativprodukten unterliegen.
Nur wegen der staatlichen Zuschüsse kann Fleisch an der Kasse für weniger Geld verkauft werden als zum Beispiel verarbeiteter Tofu. Und das, obwohl die Tiere viel mehr Soja zu fressen bekamen als im Tofu steckt.
Der Hintergrund: Tiere wandeln den größten Teil des Futters zu Gülle um. Nur ein kleiner Teil wird zum gewünschten Tierprodukt. Zudem kommt die Allgemeinheit für die Folgekosten der Tierhaltung auf.
Während Tierhalter vornehm von "Veredelungsprodukten" sprechen, sagen Kritiker "Verschwendung" dazu.
Die weltweite Tierindustrie steht in Nahrungskonkurrenz zum Menschen. Wo heute Tierfutter wächst, könnten auch direkt Lebensmittel erzeugt werden.
Die "Veredelungsverluste" der Fleischindustrie sind so groß, dass die ganze Branche auf staatliche Unterstützung angewiesen ist. Auch Veganer und Vegetarier bezahlen über ihrer Steuergelder mit. Mehr Hintergründe dazu.
Ein gutes Zeichen also, dass Fleischalternativen so sehr boomen!
Veröffentlichung:
Autor: Kilian Dreißig