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Bündnis startet Datenbank der Tierschutz-Skandale

Tierschutz-Datenbank zeigt Systematik der Tierquälerei auf.
Tierschutz-Datenbank zeigt Systematik der Tierquälerei auf. Bild: Deutsches Tierschutzbüro e. V. / Screenshot

Wenn über Tierquälerei und Tierschutzverstöße berichtet wird, heißt es von Seiten der Tierindustrie häufig: Alles bloß Einzelfälle.

Ein Bündnis aus Tierrechtsorganisationen hat nun eine Datenbank online gestellt, in der aufgedeckte Verstöße systematisch erfasst und kartiert werden.

Auf der Website https://tierschutz-skandale.de sind zum heutigen Stand 163 Vorfälle hinterlegt. Diese lassen sich über die Filterfunktion sortieren und auch auf einer Landkarte darstellen.

Das Projekt wurde unter Leitung vom Deutschen Tierschutzbüro und der SOKO Tierschutz veröffentlicht und geht auf eine Initiative von Vegpool zurück. Die bisherigen Daten stammen von den Organisationen Deutsches Tierschutzbüro, SOKO Tierschutz, Animal Rights Watch und tierretter.de.

"Mit dieser Datensammlung möchten wir aufzeigen, dass es sich bei den Enthüllungen nicht um 'bedauerliche Einzelfälle' handelt", so Friedrich Mülln von SOKO Tierschutz. "Es kommt in allen Bundesländern, bei allen Tierarten und in allen Haltungsformen immer wieder zu Verfehlungen".

Über die erweiterte Suche kann man auch gezielt nach Haltungsform oder Bundesland suchen. Allein für "Bio"-Haltung sind 27 Fälle dokumentiert!

"Die Datenbank zeigt ganz klar, dass Tierleid in der Landwirtschaft Teil des Systems und an der Tagesordnung ist", bringt es Sandra Franz von Animal Rights Watch (Ariwa) auf den Punkt.

Klar ist allerdings auch, dass nur ein kleiner Bruchteil von Tierschutzverstößen überhaupt in der Datenbank erfasst werden kann. Schließlich stammen die Daten überwiegend von spendenfinanzierten NGOs - und nicht etwa von den zuständigen Behörden.

Übrigens: Auf den Seiten der jeweiligen Skandale findet man mitunter weitere schockierende Informationen. So wird in diesem Fall über Tierquälerei bei einem "Westfleisch"-Zulieferer dokumentiert, dass die Staatsanwaltschaft den Fall offenbar eingestellt hat. Zudem erfährt man, dass der Betrieb in den letzten Jahren offenbar EU-Subventionen von 200.000 Euro erhalten hat.

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Letzter Beitrag: 21.06.2023, von BeaNeu.

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Autor: Redaktion

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