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Was Attila Hildmanns Verhalten für die vegane Szene bedeutet

Ist Attila Hildmann unter die Verschwörungs-Theoretiker und Aluhut-Träger gegangen?
Ist Attila Hildmann unter die Verschwörungs-Theoretiker und Aluhut-Träger gegangen? Bild: Youtube-Screenshot, bearbeitet.

Der bekannte Kochbuch-Autor Attila Hildmann ist zur Zeit dabei, sein Lebenswerk vor den Augen der Öffentlichkeit zu zerstören.

Wegen extremistischer Äußerungen und Verschwörungstheorien demontiert Hildmann sein über Jahre aufgebautes Image als TV-Veganer und cooler Typ wie du und ich.

Läden listen seine Bio-Produkte aus, Hersteller kündigen Verträge und sogar sein Verlag distanziert sich vom früheren Bestseller-Autor, "Schlag den Raab"-Gewinner und "Let's dance"-Teilnehmer.

Jetzt ist Attila Hildmann plötzlich ein Mensch, dessen Auftreten wirklich verstörend ist. Der einfach nur noch voller Hass zu sein scheint. Der Verschwörungstheorien rund ums Corona-Virus verbreitet, antisemitische Vorurteile verbreitet und Reichsbürger um sich schart.

Natürlich stürzen sich halbseriöse Medien darauf. Denn "Vegan" ist immer ein heißes Thema - vor allem wenn es kontrovers ist.

"Diese Veganer", so deuten sie an, "seien ja alle ein bisschen durch". Liegt's womöglich an der veganen Kost? Ja, ticken alle Veganer so?

Doch welche Bedeutung hat der dramatische Untergang des früheren Vorbild-Veganers Attila Hildmann wirklich für die vegane Szene - und für ihr Bild in der Öffentlichkeit?

Vegan zu leben bedeutet grundsätzlich, dass man keine Tierprodukte zu sich nimmt. Wie weit man im Detail geht, bleibt jedem selbst überlassen. Und da man als Veganer weder Mitglied in einem Verein werden muss, noch irgendeine Art von Zertifikat trägt, kann sich im Grunde jeder als Veganer bezeichnen.

Für viele Menschen ist Veganismus eine Alternative zu einer Ernährung, die auf Tierquälerei beruht. Sie wollen mit ihrem Einkauf einfach nicht mehr dafür bezahlen, dass Tiere gequält werden. Sei es für Fleisch, oder auch für Milch und Eier.

Für viele Veganer spielen auch gesundheitliche Beweggründe eine Rolle. Hier hatte der frühere Attila Hildmann gute Aufklärungsarbeit geleistet. Das muss man sagen. Auch wenn davon offenbar nichts mehr übrig ist.

Generell, so lässt sich sagen, gibt es keine zentralen Vertreter der Veganer. Vegane Medien können die Stimmung innerhalb der Bewegung sicherlich ein Stück weit wiedergeben, sind aber auch mehr Beobachter als Inszenierer.

Und so kann man zu den verstörenden Eskapaden von Attila Hildmann eigentlich nur sagen: Wir finden das grotesk und lehnen es ab. Es ist schlicht und einfach absurd, was Attila Hildmann abzieht.

Laut einer Umfrage des Vegan-Blogs vegan.eu spiegelt Attila Hildmanns Verhalten eindeutig nicht die Denkweise der meisten Veganer in Deutschland wieder. Er spricht nur für sich selbst.

Bleibt eigentlich nur noch, sich wieder auf die wichtigen Themen zu konzentrieren.

Zum Beispiel darauf, dass pflanzliche Ernährung einer der wichtigsten Schritte zum Schutz des Klimas ist. Oder auf die gesundheitlichen Vorteile einer pflanzlichen Ernährung. Oder auf das Leid der Tiere.

All diese Themen bleiben relevant. Auch wenn sich der ein oder andere Veganer in der Öffentlichkeit blamiert.

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Attila Hildmanns Wirkung auf die vegane Szene
Letzter Beitrag: 29.06.2020, von Hinterfrager.

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AUTOR: KILIAN DREIßIG
Vegane Lebensweise vereint Klimaschutz, Tierschutz und Lebensqualität. Gründe genug, mich als Journalist damit zu beschäftigen.

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