Foodwatch: Aldi beharrt auf "Klimalüge" über Kuhmilch
Der Discounter Aldi verkauft seit einiger Zeit Kuhmilch, die als "klimaneutral" beworben wird. Dazu nutzt das Unternehmen Zertifikate, um den Ausstoß an Klimagasen zu kompensieren. Es handelt sich dabei um die "FAIR & GUT Landmilch 3,8 % Fett".
Der Haken an der Sache: Manche "Klimaprojekte" sollen keineswegs so klimafreundlich sein, wie es in der Werbung klingt. Das jedenfalls legt eine Recherche von "Frontal" (ZDF) in Zusammenarbeit mit der Organisation Foodwatch nahe.
Kritisiert wird etwa, dass Aldi mit den Klimazertifikaten ein Wald-Projekt in Uruguay unterstütze, das sich bei genauerem Hinsehen als kommerzielle Holzplantage von Eukalyptusbäumen entpuppe.
Zweifelhafte "Klimaschutz"-Projekte
Die ZDF-Dokumentation legt nahe, dass es sich beim Waldprojekt um eine kommerzielle Holzplantage handelt, die mit Zertifikaten noch zusätzlich Gewinn macht.
Eine kommerzielle Holzplantage also, die als Klimaschutzprojekt ausgegeben wird?
Aldi interessiere sich nicht wirklich für Klimaschutz, sagen die Campaigner von Foodwatch. Das Unternehmen können nicht einmal beziffern, wie viele Treibhausgase die Kühe ausstoßen.
Es gäbe von Aldi zudem keine Auflagen für Milchlieferanten, den Ausstoß an CO2 zu begrenzen. Dennoch klebe das "Klimaneutral"-Label schon seit über einem Jahr auf der Milch.
"Konzerne machen Klimawerbung vor allem als Marketinginstrument für eigene Profite", heißt es daher von Seiten Foodwatchs. Die Organisation hat nun eine Petition gestartet, um Aldi doch noch dazu zu bewegen, die angebliche "Klimalüge" zu beenden.
"Klimaneutrale" Kuhmilch gibt es nicht
Milchprodukte durch Klimazertifikate zu kompensieren ist übrigens nichts anderes als eine Art moderner Ablasshandel. Denn Kuhmilch wird niemals klimafreundlich erzeugt. Die Rinderhaltung gehört sogar zu den klimaschädlichsten Industriezweigen überhaupt.
Nicht nur weil der Anbau der Futtermittel große Mengen extrem klimawirksames Lachgas freisetzt (ca. 200x so klimaschädlich wie CO2), sondern auch weil Rinder Methangase ausstoßen.
Habt ihr gewusst, dass für die Erzeugung von einem Liter Kuhmilch mehr Klimagase freigesetzt werden als von einem Liter brennendem Benzin? Dieser Vergleich basiert auf seriösen Daten! Hier erfahrt ihr mehr dazu!
Der ehrlichste Schritt gegen diese Art von Klima-Marketing (und für Klimaschutz allgemein) ist der Umstieg auf pflanzliche Produkte wie z. B. Haferdrink. Haferdrink ist eine der umwelt- und klimafreundlichsten Milchalternativen überhaupt und hat noch viele weitere Vorteile.
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Veröffentlichung:
Autor: Kilian Dreißig