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Ei-frei: Aus diesen Gründen essen Veganer keine Eier!

"Legehennen" in einem modernen Legebetrieb.
"Legehennen" in einem modernen Legebetrieb. Ihre Lebenserwartung liegt bei ca. 1,5 Jahren. Bild: pixabay.com

Eier gehören zu den Tierprodukten, die am häufigsten verarbeitet werden. Eier stecken in Keksen, in Kuchen und Eierlikör. Ganz zu schweigen von den Frühstücks- und Ostereiern.

Doch warum essen Veganer eigentlich keine Eier?

Die wichtigsten Gründe haben wir hier für dich kurz zusammengefasst:

  • Weil für Eier Tiere gequält und auch getötet werden,
  • weil die Tierhaltung natürliche Nahrungs-Ressourcen verschwendet und zu Gülle umwandelt,
  • weil Eier richtig ungesund sind, nicht nur wegen dem enthaltenen Cholesterin.

Warum für Eier Tiere leiden und sterben

Dass für Eier Tiere gequält und getötet werden, daran denken die wenigsten Verbraucher. Auch Vegetarier, die aus Tierliebe keine Produkte von getöteten Tieren essen, verzehren häufig Eier in dem Glauben, dass Hühner "einfach so" Eier legen würden.

Die Eier-Produktion ist jedoch mit erheblichem Tierleid verbunden. Unzählige Tiere sterben in der Eier-Industrie bzw. werden für Eier getötet. Gute Gründe für immer mehr Menschen, Eier ganz zu meiden. Von Verzicht kann dabei keine Rede sein.

Der frühe Tod der "Legehennen"

Den "Legehennen" wurde ihr natürliches Brutverhalten weggezüchtet. Sie legen etwa 300 Eier im Jahr. Also etwa das 50-fache der "natürlichen" Legeleistung!

Diese körperliche Beanspruchung führt dazu, dass eine normale "Legehenne" nach etwa einem Jahr im Legebetrieb nicht mehr genug Eier legt, um wirtschaftlich zu sein. "Unwirtschaftlich" bedeutet, dass ihr Futterverbrauch im Verhältnis zur Legeleistung zu hoch ist.

Ob es den Tieren gut geht? Ganz einfach: Wer Mitgefühl mit Legehennen hat, betreibt keine Eierproduktion.

Und welchen Unterschied macht es eigentlich, ob man systembedingte Tierquälerei als Kunde finanziert, oder ob man selbst Tiere quält?
Für viele Menschen ist dieser Gedanke der Grund, keine Tierprodukte zu essen.

Da ein Huhn erst nach ca. 21 Wochen seine Fruchtbarkeit erlangt, leben moderne "Legehennen" etwa 1,5 Jahre - und enden dann im Schlachthof. Urhühner wie das Bankiva-Huhn können zehn Jahre alt werden.

Hahn - seltener Anblick in der Eierproduktion
Hähne sind ein seltener Anblick in modernen Legebetrieben. Bild: joe06wds Bildtitel: Peter Hahn, CC-BY

Die frühzeitige Tötung der Tiere hängt direkt mit der Eierproduktion zusammen. Es ist also wahr, dass für Eier Tiere getötet werden.

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Doch auch in der Küken-Zucht werden Tiere getötet - weil sie nicht das richtige Geschlecht haben. Auch heute noch!

Küken werden getötet, weil sie männlich sind

Denn bei Hühnern wird klar zwischen Legehühnern und Masthühnern unterschieden. Es sind unterschiedliche Zuchtlinien. Die "Legehybriden" sind so gezüchtet, dass sie möglichst viele Eier legen, aber kaum Fleisch ansetzen.

Doch auch bei der Zucht von Legehühnern schlüpfen etwa 50% männliche Küken. Diese sind für die Eierproduktion denkbar ungeeignet. Denn klar: Hähne legen keine Eier.

Schreddern von Eintagsküken mittlerweile verboten

In Deutschland ist das Schreddern von "Eintagsküken" seit 2022 verboten. Wirtschaftlich sind männliche Küken aber nach wie vor nicht. Also gehen Züchter dazu über, das Geschlecht bereits im Ei zu bestimmen, um entsprechende Eier mit den bereits weit entwickelten Küken-Embryos zu zerstören. Oder: Sie transportieren die frisch geschlüpften Hähne kurzerhand ins Ausland und töten sie dort.

Eine eher theoretische (weil kaum umgesetzte) Alternative ist es, männliche Küken zu mästen. Letzteres läuft darauf hinaus, dass die männlichen "Masthühnchen" wenige Wochen später getötet werden.

Wenn Hersteller Eier aus dem Ausland importieren, können sie diese Regeln einfach umgehen. Ein wirksames Lieferkettengesetz könnte hier den Riegel vorschieben. Bis heute können Verbraucher davon ausgehen, dass auch in deutschen Lebensmitteln Eier von Hühnern verarbeitet werden, deren Brüder aufgrund ihres Geschlechts getötet werden. Ganz egal, was die Werbung sagt.

Statistisch wird für jedes Legehuhn ein Hähnchen gezüchtet. Auch diese Tiere sterben als Folge der modernen Eierproduktion.

Küken
"Legehennen" und Küken sterben für die Eierindustrie. Bild: Cornelia Kopp, flickr.com (bearb.) Bildtitel: I am not amused, CC-BY

Hühnerhaltung beansprucht natürliche Ressourcen

Wie alle Tierhaltungen werden auch in der Hühnerhaltung natürliche Ressourcen verbraucht - und verschwendet.

Der wichtigste Grund: Hühner wandeln ungefähr zwei Drittel des Futters zu Mist und Wärme um. Nur etwa ein Drittel wird zum gewünschten Tierprodukt.

Und das, obwohl in vielen Produkten gar keine Eier gebraucht würden. Kekse ohne Ei schmecken mindestens genauso gut. Und auch aus technischer Sicht lassen sich Eier in verarbeiteten Produkten in der Regel gut ersetzen.

Brennende Urwälder als Folge der globalen Tierhaltung

Das Futter besteht aus Getreide, das auf Ackerflächen angebaut wurde. Aus dem Grund steht die Tierhaltung in sogenannter "Nahrungskonkurrenz" zum Menschen.

Anders gesagt: Wir könnten die Anbauflächen auch direkt für die Erzeugung von Lebensmitteln nutzen - und dann viel mehr Menschen satt machen.

In Deutschland leben so viele "Nutztiere", dass das Land von Importen abhängig ist. Auch in hiesigen Futterkrippen landen Rohstoffe aus Südamerika, China und vielen anderen Ländern! "Regionale" Tierprodukte sind aus dem Grund oft sogar besonders klimaschädlich!

Brennende Urwälder in Südamerika zeigen immer wieder eindrücklich, wie tödlich der Bedarf nach neuen Anbauflächen für die Ökosysteme ist. Eine Katastrophe für Umwelt und Klima, die direkt mit der Gier nach Tierprodukten zusammenhängt. Gute Gründe also, aus Gründen des Umweltschutzes keine Eier zu verzehren.

Für den Anbau von Futtermitteln aus Soja werden Urwälder zerstört.
Auch Hühnerhaltung macht natürliche Ressourcen zu Gülle. Bild: pixabay.com

Warum Eier so ungesund sind

Eier sind für viele Menschen - zu Recht - ein Sinnbild für Cholesterin. Sie gehören in der Tat zu den Tierprodukten mit dem höchsten Cholesterin-Anteil. Und hier geht es um das besonders ungesunde LDL-Cholesterin.

Klar, wer ab und zu ein Ei isst, stirbt nicht sofort daran. Mehr als 1-2 Eier pro Woche sollten es aus gesundheitlichen Gründen aber nicht sein. Und: Die meisten Eier werden verarbeitet, z. B. in Gebäck. Auch diese Eier zählen mit.

In Umfragen unterschätzen Verbraucherinnen und Verbraucher regelmäßig die Menge an Tierprodukten, die sie konsumieren. Sie essen deutlich mehr Eier (und andere Tierprodukte) als sie glauben. Gute Gründe, einmal genauer drauf zu achten!

Hühnereier im Pappkarton
Eier sind wahre Cholesterin-Bomben. Bild: pixabay.com

Ungünstige Fett-Zusammensetzung

Doch Cholesterin ist nicht alles was zählt. Eier enthalten - wie die meisten Tierprodukte - allgemein eine ungünstige Fett-Zusammensetzung mit hohem Anteil an gesättigten Fettsäuren.

Die schlechten Fette aus Eiern erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dazu gehören Herzinfarkte, Arteriosklerose und auch Bluthochdruck. Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die häufigste Todesursache in Deutschland!

Vegane Ernährung als moderne Alternative

Viele Menschen möchten das Töten der Tiere nicht länger durch ihren Einkauf unterstützen. Denn wer Eier kauft, bezahlt ja auch dafür, dass die "Legehennen" und die männlichen Küken getötet werden.

Wer sich vegan ernährt, finanziert die tierquälerische Haltung und die frühzeitige Tötung nicht weiter mit. Stattdessen fördern Veganer all jene Betriebe, die hochwertige, pflanzenbasierte Lebensmittel erzeugen.

Eier sind auch keine Lebensmittel, die man als Mensch unbedingt braucht. Auch aus gesundheitlicher Sicht macht es Sinn, Eier vegan zu ersetzen. Als Ersatz bieten sich z. B. zerdrückte Bananen, Sonnenblumenmehl oder auch Chia-Samen an.

Vegane Schoko-Cupcakes
Auch Kuchen gelingt problemlos ohne Eier - mit einer pflanzlichen Ei-Alternative. Bild: pixabay.com

Die weltweiten Tierhaltungen sind eine der Haupt-Ursachen der Klimakrise - die auch die Ernährungssicherheit der Menschen bedroht. Eier verschärfen das Problem auch deshalb, weil sie in so vielen Lebensmitteln (Kekse, Nudeln, Feinkostsalate usw.) eingesetzt werden. Gute Gründe also, beim Einkauf genauer darauf zu achten.

Vegan zu werden bedeutet nicht, gleich zum Perfektionisten zu werden. Die meisten Veganer verfolgen eine "So gut es geht"-Mentalität: Vegan nach dem Pareto-Prinzip.

Wusstest du, dass auch für Milch Tiere getötet werden? Darum trinken Veganer keine Milch (Gründe).

Der Artikel wurde zuletzt am 9.6.2023 überarbeitet und aktualisiert.

Veröffentlichung:

Autor: Kilian Dreißig

Wenn ein einziger Veganer 1.200 Tiere rettet - lasst uns umso mehr Menschen für diese Lebensweise begeistern!
Das war meine Idee bei der Gründung von Vegpool im November 2011.

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Diskussion im Forum:
Keine Eier? Darum!
Letzter Beitrag: 10.06.2023 von Libio.

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