Platzt das Euter, wenn man Kühe nicht melkt?
Was würde eigentlich geschehen, wenn man Milchkühe nicht mehr melkt? Müssen Rinder nicht Milch geben, damit ihre Euter nicht platzen?
Immer wieder stellen sich Verbraucher diese Frage. Denn seit Jahrzehnten sorgt die Milch-Industrie dafür, dass Menschen glauben, Kühe "müssten" um jeden Preis Milch geben. Als würden ihre Euter platzen, wenn man sie nicht mehr melken würde.
Was davon ist wahr?
Tatsache ist, dass Kühe für die Milchproduktion auf eine hohe Milchproduktion gezüchtet wurden. Ihr Körper produziert also deutlich mehr Milch als von Natur aus nötig wäre, um den Nachwuchs zu ernähren.
Und so sieht man manchmal Kühe, denen die Milch tatsächlich schon aus dem Euter tropft.
Müssen Kühe gemolken werden?
Bei einer "Milchleistung" von etwa 50 Litern am Tag kann man sich also gut vorstellen, dass das Melken für die Kühe eine kurzfristige Erleichterung darstellt. Es sind - bei zwei Melkgängen am Tag - schließlich 25 Kilo Gewicht, die aus dem Euter abgepumpt werden.
Würde man die Milch im Euter belassen, könnte das eine Entzündung auslösen, die extrem schmerzhaft ist. Es könnte auch zu Durchbrüchen kommen. Platzen würde das Euter aber nicht.
Das "Problem" ist aber rein theoretisch. Der Milchwirt möchte ja, dass die Kuh Milch produziert. Würde er die Kühe nicht jährlich befruchten lassen, würden die Kühe keine Milch produzieren und das Thema hätte sich erledigt. Der Milchfluss würde langsam abnehmen, wenn das Kalb immer mehr feste Nahrung zu sich nehmen kann.
Denn Kühe produzieren erst Milch, wenn sie ein Kälbchen zur Welt bringen. Kuhmilch ist die natürliche Nahrung fürs Kälbchen.
Milchfluss passt sich an.
Bei natürlichen Rassen passt sich der Milchfluss an den Bedarf des Kalbes an. Alte Rinder-Rassen geben - wenn sie ein Kälbchen haben - weniger als zehn Liter am Tag. Hört das Kälbchen auf zu trinken, verringert sich die Milchmenge und die "Laktation" endet.
Moderne "Hochleistungs-Milchkühe" produzieren also zehnmal mehr Milch als für die Ernährung des Nachwuchses erforderlich wäre. Einer der Gründe, warum Kuhmilch kein natürliches Nahrungsmittel (mehr) ist.
Die körperlich belastende Milchproduktion und das jahrelange Melken ist ein Grund dafür, dass Kühe schmerzhafte Euterentzündungen (Mastitis) bekommen. Daher findet man Eiter in jedem Liter Kuhmilch.
Kühe, die nie Milch geben mussten, haben viel kleinere Euter und produzieren überhaupt keine Milch. Dieser Foto-Vergleich zeigt, was die Milchindustrie für die Tiere bedeutet.
Milch-Lobby täuscht Verbraucher.
Man muss sich einmal deutlich machen, was der Milch-Lobby da in den vergangenen Jahrezehnten gelungen ist! Sie hat es geschafft hat, KUH-Milch als MENSCHEN-Nahrung zu inszenieren.
Nichts gegen einzelne Milchbauern. Die meisten sind in ein System hineingewachsen, das ihnen selbst große Schwierigkeiten macht.
Doch durch ihre industrialisierten Strukturen hat es die Milch-Lobby erreicht, dass Kuhmilch als angebliches Grundnahrungsmittel sogar steuerlich bevorzugt wird!
Kaum ein Verbraucher weiß heute, dass Kühe erst nach der Geburt eines Kalbes Milch produzieren. Das ist übrigens auch einer der Gründe, warum Veganer keine Milch trinken. Und dass Kuhmilch in der Regel auch Spuren von Kot enthält, brauchen wir vielleicht gar nicht langwierig zu erläutern.
Kälbchen wachsen in den ersten Tagen ihres Lebens sehr schnell. Im Vergleich zu menschlichen Babys haben sie aber ein sehr kleines Gehirn. Bei Menschenbabys entwickelt sich das Gehirn deutlich schneller, während ihr Körper viel langsamer wächst. Sie haben also ganz andere Bedürfnisse als Kälbchen. Kuhmilch ist auch nicht als Ersatz für Muttermilch geeignet!
Wenn eine Kuh in ihrem Leben 3-5 Kälbchen zur Welt bringt, würde sich die Anzahl der Rinder ja in kürzester Zeit vervielfachen! Hast du dich schon mal gefragt, was eigentlich mit den Kälbchen geschieht?
Wenn du es wirklich wissen möchtest, dann lies hier, warum auch für Kuhmilch Kälbchen sterben. Aber pass auf: Es ist ein bisschen wie mit der roten Pille im Film "Matrix". Die Hintergründe könnten dein Weltbild erschüttern.
Kleinere Aktualisierungen am 19.9.2023.
Veröffentlichung:
Autor: Kilian Dreißig