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Aus diesen 5 Gründen sind vegane Alternativen oft teurer

Warum sind vegane Alternativprodukte oft so teuer? Bild: Drazen / Adobe Stock (bearb.)

Warum ist veganer Fleischersatz eigentlich so teuer? Warum bezahlt man für Sojamilch mehr als für Kuhmilch?

Eine berechtigte Frage! Das Tierprodukte eigentlich viel teurer sein müssten als vegane Alternativen, zeigt dieser Vergleich:

Ein Liter Sojamilch enthält nur 10 Gramm Sojabohnen und jede Menge Wasser.
Eine Kuh frisst für einen Liter Milch ca. 250 Gramm Kraftfutter. Dabei handelt es sich oft um Sojaschrot. Hinter einem Liter Kuhmilch steckt also mitunter 25 mal so viel Soja wie in einem Liter Sojamilch. Verrückt, oder?

Ähnlich ist das Prinzip bei den meisten Tierprodukten. Tiere fressen Futter und scheiden den größten Teil davon als Gülle wieder aus. "Veredelungsverluste" sagen Tierhalter dazu.

Doch warum spiegelt sich dieser Rohstoff-Bedarf nicht im Preis wieder? Warum sind vegane Alternativprodukte trotzdem teurer als Tierprodukte?

  • Weil Tierprodukte vom Staat doppelt und dreifach bevorzugt werden,
  • weil Hersteller sich innovative Produkte gut bezahlen lassen,
  • weil die Produktionsmengen bei Alternativprodukten niedriger sind,
  • weil die Qualität von veganen Ersatzprodukten oft höher ist (bio usw) und
  • weil ökologische Folgekosten der Tierproduktion externalisiert werden.

Tierprodukte werden vom Staat bevorzugt

Einer der Gründe für die hohen Preise bei veganen Alternativen ist die steuerliche Bevorzugung von Tierprodukten.

Wenn ihr im Laden eine Sojamilch kauft, dann bezahlt ihr 19 Prozent Mehrwertsteuer. Bei Kuhmilch sind es dagegen nur 7% - also weniger als die Hälfte. Wenn der Liter netto jeweils 1 Euro kosten würde, müsstet ihr brutto also 1,19 Euro für Sojamilch bezahlen, und 1,07 Euro für Kuhmilch.

Aber das ist noch längst nicht alles!

Landwirte erhalten EU-Subventionen in Milliardenhöhe, von denen ein großer Teil in die Tierproduktion fließt. In die Züchtung, die Mast, die Transporte und den Anbau der Futtermittel...

Unmengen an staatliche Gelder werden in die Milch-Industrie gepumpt
Vegane Steuerzahler finanzieren die Tierindustrie mit. Bild: pixabay.com (bearbeitet)

Im übertragenen Sinne laden vegane Steuerzahler ihre Mitmenschen jeden Tag zum Essen ein. Und nicht vergessen: Schon an der Supermarktkasse bezahlt ihr Steuern.

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Damit ihr einen Eindruck bekommt, wie stark Tierprodukte vom Staat bevorzugt werden, haben wir uns einmal das Beispiel Kuhmilch rausgepickt: So krass wird Kuhmilch vom Staat bevorzugt!

Durch die Bevorzugung von Tierprodukten haben es die pflanzlichen Produkte auf dem Markt viel schwerer. Der Wettbewerb wird durch die ungleiche Behandlung verzerrt. Tierprodukte werden künstlich den Regeln der Marktwirtschaft enthoben.

Hersteller lassen sich den "Trend" gut bezahlen

Vegan ist Trend - und es gibt viele gute Gründe, vegan zu leben.

Hersteller lassen sich ihre Vegan-Produkte gut bezahlen. Manche Pioniere hatten jahrelang eine Art Monopol auf vegane Ersatzprodukte!

Aber: Trend bedeutet auch, dass immer mehr Hersteller eine Goldgrube wittern und auf den Zug aufsteigen! Das wiederum verschärft den Wettbewerb und dann wiederum "konsolidiert" sich der Markt. Die Preise für vegane Alternativen fallen.

Das wiederum führt zu einer fallenden Nachfrage bei den Tierprodukten, wodurch diese teurer werden. Und das wiederum treibt noch mehr Menschen zu den veganen Lebensmitteln... Der Trend ist unaufhaltbar!

Immer mehr Hersteller bieten vegane Produkte an - der Wettbewerb lässt die Preise purzeln. Bild: pixabay.com

Viele Milchalternativen kosten heute weniger als Kuhmilch. Bei veganem Frischkäse, veganen Joghurts usw. ist es ähnlich. Zumindest, wenn man zu den Eigenmarken der Supermärkte und Discounter greift, statt zu den Markenprodukten.

Geringere Mengen / mehr Aufwand

Die Industrie für pflanzliche Alternativprodukte ist zwar nicht mehr ganz jung, aber doch stark am Wachsen. Die umgesetzten Mengen sind oft viel geringer als bei Tierprodukten.

Je größer die Abnahmemengen, desto billiger können die Hersteller produzieren. Man spricht von Skalen-Effekten. Ein LKW mit Anhänger kann zum Beispiel viel Sojamilch mehr transportieren als ein Kleintransporter. Dementsprechend sinken die Transportkosten pro Liter.

Je stärker der Markt für vegane Alternativen wächst, umso größer werden die Skalen-Effekte sein.

Vegane Alternativprodukte haben oft höhere Qualität

Vegane Ersatzprodukte haben oft eine höhere Qualität als herkömmliche Tierprodukte. Futtermittel für die Mast werden z. B. unter niedrigeren Standards angebaut als menschliche Lebensmittel. Das schadet zwar der Umwelt und den Bienen, doch so lange es erlaubt ist, muss die Allgemeinheit für die Folgen der Tierprodukte geradestehen.

Viele vegane Alternativen haben dagegen sogar Bio-Qualität. Die höhere Qualität der Rohstoffe hat ebenfalls einen Einfluss auf den Preis um Supermarkt.

Dazu kommt, dass Veggie-Marken eine Menge Geld und Aufwand in Werbung und Markenbildung investieren. Das hat zwar nicht unbedingt mit Qualität zu tun, sorgt aber dafür, dass der Markt für das Produkt wächst. Und das wiederum kann auf Dauer wiederum die Preise drücken (siehe oben).

Vegane Ersatzprodukte haben oft Bio-Qualität. Bild: pixabay.com

Folgekosten werden nicht einberechnet

Wenn eine Fabrik Abwasser in einen Fluss leitet und dort alle Lebewesen vergiftet, dann muss sie dafür haften. Das "Verursacherprinzip" lautet, dass derjenige für Schäden bezahlt, der sie verursacht.

Doch in der Tierproduktion wurde das Verursacherprinzip ausgehebelt. Wenn Tierhalter Tonnen von Gülle auf Grünflächen und Äckern entsorgen und das Grundwasser für Jahrzehnte verseuchen, dann zahlt die Allgemeinheit für die Aufbereitung des Trinkwassers. Googelt mal nach "Rote Gebiete Gülle", dann wird euch klar, wie konkret dieses Beispiel ist!

Und das ist nur ein kleines Beispiel. Die weltweite Tierhaltung gilt als wesentlicher Antreiber der Klimakrise. Wegen dem Methan-Ausstoß in den Ställen, wegen der Urwald-Abholzung, und nicht zuletzt wegen dem immensen Wasserverbrauch.

Würden auch nur die ökologischen Folgen der Tierproduktion eingepreist, müsste Fleisch ein Vielfaches kosten. Von den Folgen fürs Gesundheitssystem ganz zu schweigen.

Für den Anbau von Futtermitteln aus Soja werden Urwälder zerstört.
Die ökologischen Kosten trägt die Allgemeinheit. Bild: pixabay.com

Zuletzt: Ersatzprodukte sind keineswegs immer teurer!

Nicht vergessen: Vegane Produkte sind manchmal teurer - aber keineswegs immer! Manchmal scheint es, als würde das Vorurteil über teure Ersatzprodukte nur dazu dienen, weiter am Gewohnten festzuhalten. Der Innere Schweinehund lässt grüßen!

Bei der Frage, warum vegane Ersatzprodukte oft teurer sind als Tierprodukte, muss man also auch genau schauen, ob das überhaupt so ist!

Manche veganen Alternativprodukte sind sogar billiger als die tierischen "Vorbilder". Und das, obwohl sie weniger Förderung vom Staat bekommen, obwohl die Hersteller daran Geld verdienen wollen, obwohl die Abnahmemengen geringer sind und die Qualität besser ist.

Läuft also!

Und es ist nur eine Frage der Zeit, bis pflanzliche Alternativprodukte auch steuerlich begünstigt werden. Einfach, weil ihr Nutzen so groß ist. Weil es einfach sooo viel Sinn macht, vegan zu werden. Legt am besten gleich los!

Veröffentlichung:

Autor: Kilian Dreißig

Wenn ein einziger Veganer 1.200 Tiere rettet - lasst uns umso mehr Menschen für diese Lebensweise begeistern!
Das war meine Idee bei der Gründung von Vegpool im November 2011.

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Diskussion im Forum:
Warum Ersatzprodukte so teuer sind...
Letzter Beitrag: 30.04.2023 von Friedhelm.

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