Was ist eigentlich "Virtue Signalling"?
In unserer Ära der sozialen Medien und der ständigen Vernetzung spielt die Art und Weise, wie wir uns selbst darstellen, eine bedeutende Rolle. Das gilt natürlich für Veganer genauso wie für Vegetarier und Fleischesser.
Ein Begriff, der in diesem Kontext immer wieder auftaucht, ist "Virtue Signalling". Was sich hinter dem Begriff verbirgt - und warum er abwertend gemeint ist -, erklärt dieser Artikel.
Virtue Signalling: Der Schein der Tugendhaftigkeit
Virtue Signalling bedeutet ungefähr "Zurschaustellung der eigenen Tugendhaftigkeit", die aber nicht in die Tiefe geht.
Wie ein Promi, der sich als Umweltschützer für die Regenwälder einsetzt und sich dafür in den Medien feiern lässt, während er insgeheim Rindfleisch isst, für das Regenwälder zerstört werden.
Virtue Signalling steht also für eine geheuchelte Vorbildhaftigkeit, die in der Öffentlichkeit breitgetreten und für eigene Zwecke genutzt wird.
Oft geschieht dies, um positive Aufmerksamkeit und Reputation zu erlangen, beispielsweise in sozialen Medien, wo Likes und Shares als Währung für Anerkennung dienen.
Menschen könnten sich in diesen Kontexten für scheinbar tugendhafte Handlungen oder Meinungen aussprechen, ohne tatsächlich einen aktiven Beitrag zu leisten.
Veganismus und Virtue Signalling
Wer sich in einem Bereich engagiert, ist deshalb noch lange kein Virtue Signaller. Der Begriff bezieht sich also nicht auf moralisches Verhalten per se, sondern auf heuchlerisches Zurschaustellen moralischer Tugendhaftigkeit.
Gleichwohl lädt der Begriff seinerseits zu Missbrauch ein. Ein gewisser Stolz darauf, den eigenen Schweinehund überwunden zu haben und z. B. keine Tierprodukte mehr zu essen, ist ja durchaus angemessen und noch lange kein Virtue Signalling. Man sollte bloß weiterhin offen und neugierig bleiben.
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