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Hilfe, Veganer zu Gast! Was soll ich kochen?

Ein Koch dekoriert eine Tomatensuppe
Vegan kochen für Gäste - mit diesen 5 Tipps ganz einfach! Bild: Fotolia.com

Sie sind Koch, arbeiten in einem Restaurant oder Hotel und fragen sich, wie Sie vegane Gäste lecker bekochen können? Oder Sie laden privat zu einer Feier ein und haben nicht mit einem Veganer gerechnet? Dann finden Sie hier die wichtigsten Notfall-Tipps für die spontane, vegane Bewirtung. Zeigen sie, dass Sie sich von veganen Sonderwünschen nicht irritieren lassen - und überzeugen Sie all Ihre Gäste von Ihrer Gastfreundlichkeit.

Ein veganer Gast ist da - doch was nun? Manch ein Gastronom oder privater Gastgeber hat das schon erlebt: Wenn ein Gast plötzlich nach einem veganen Gericht fragt, fühlt man sich schnell überfordert. Was bedeutet Vegan eigentlich? Und lässt sich ein veganes Gericht überhaupt spontan zubereiten?

Bevor Sie Ihrem veganen Gast absagen oder einen potentiellen Stammkunden mit laienhaft zubereiteten Beilagen abspeisen, nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit. Denn Gastronomen und private Gastgeber, die sich bereits mit den Grundregeln der veganen Verpflegung auskennen, können auch spontan vegan kochen - und ihre Gäste begeistern.

Vegan kochen für spontane Gäste ist gar nicht so schwer, wenn Sie diese Tipps beachten!

5 Tipps für rundum zufriedene, vegane Gäste

Tipp 1: Nehmen Sie Ihren Gast ernst!
Viele Menschen haben gegenüber der veganen Lebensweise Vorurteile. Machen Sie sich klar, dass unbekannte Lebensweisen zu Beginn praktisch immer ein wenig seltsam wirken (wir Menschen neigen einfach zu Vorurteilen). Doch Veganer haben gute Gründe für ihre Lebensweise (mehr dazu finden Sie auf Vegpool).
Egal wie Sie dazu stehen: Nehmen Sie Ihren veganen Gast als Mensch ernst. Dies ist die Voraussetzung dafür, dass Ihnen ein überzeugendes, veganes Gericht gelingt.

Tipp 2: Was bedeutet vegan?
Veganer konsumieren keine Tierprodukte. Diese Kurzdefinition muss fürs Erste reichen - wenn Sie wieder Zeit haben, können Sie sich auf Vegpool vertieft mit der veganen Lebensweise auseinandersetzen. Zu den Tierprodukten gehören zum Beispiel Fleisch, Milch und Eier, sowie daraus hergestellte Produkte (z. B. Wurst, Joghurt oder Eigelb). Auch Gelatine, Schelllack usw. gehören zu den Tierprodukten - und damit nicht in ein veganes Gericht. Tierprodukte verbergen sich manchmal auch hinter E-Nummern und Zusatzstoffen.
Bevor Sie jetzt verzweifelt nach den exotischsten E-Nummern googlen, um zu prüfen, ob diese überhaupt vegan sind: Nutzen Sie einfach den Zutatencheck und halten Sie sich einfach an Tipp 3!

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Tipp 3: Kochen Sie frisch.
Versteckte Tierprodukte verbergen sich oft in verarbeiteten Produkten wie Tiefkühlgerichten, Fertigsoßen und so weiter. Wenn Sie aus frischen Zutaten kochen, wird Ihnen hier kein Fauxpas unterlaufen. Übrigens sind frische Zutaten oft sogar billiger als Fertiggerichte.

Tipp 3: Das Prinzip veganer Gerichte.
Viele "typisch deutsche" Gerichte basieren auf einem großen Stück Fleisch mit etwas Gemüse-Beilage und vielleicht einem kleinen Salat. Da Veganer kein Fleisch essen, würde ein solches Gericht recht karg, wenn Sie das Fleisch einfach weglassen würden. Doch vegane Gerichte sind anders - oft bunter!

Seitan-Gericht
Reis als Sättigungsgrundlage, dazu Seitan mit Gemüse Bild: Lablascovegmenu, flickr.com Bildtitel: Curried tomato seitan, CC-BY

Ein gutes, veganes Gericht könnte z. B. aus einer proteinreichen Sättigungs-Beilage (Reis, Kartoffeln, Nudeln und/oder Hülsenfrüchte), einer großen Portion Gemüse (z. B. Ratatouille, Gemüse-Curry, ...) und z. B. gebratenen Pilzen oder einem knusprigen veganen Gemüse-Bratling (findet man auch im Supermarkt oder Bioladen) bestehen. Vegane Gerichte sind nicht schwer zuzubereiten, wenn Sie sich an dieses Prinzip halten. (Natürlich sind auch jede andere Form veganer Gerichte möglich, aber wenn Sie das erste mal bewusst vegan kochen, halten Sie sich am besten an diese Regel). Mehr dazu hier.

Überlegen Sie sich ein Gericht und fragen Sie Ihren Gast zuvor, was er davon hält und stimmen Sie sich mit ihm ab. So gehen Sie auf Nummer sicher - und zeigen, dass Sie sich um Ihren Gast bemühen.

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Tipp 4: Richtig würzen.
Rohes Fleisch schmeckt erst durch die Röstaromen und Gewürze. Ähnlich sieht es mit den Sättigungs- und Gemüse-Portionen in veganen Gerichten aus. Würzen Sie daher mit Pfiff, dezent und lecker. Braten Sie Pilze heiß an, um leckere Röstaromen zu fördern. Verwenden Sie geräucherten Tofu (Supermarkt, Biomarkt) für deftige Aromen. Würzen Sie Gemüse mit Petersilie, Liebstöckel und (je nach Sorte) z. B. Basilikum und Oregano (für mediterrane Gemüsegerichte) oder mit Rosmarin (deftigeres Bratgemüse). Mehr über veganes Würzen.

Tipp 5: Den Gast ehren.
Wer sich für seine Gäste bemüht, wird Lob ernten. Erklären Sie Ihrem Gast, worauf Sie geachtet haben und bitten Sie ihn um Feedback. So bekommen Sie eine authentische Rückmeldung - und Ihr Gast fühlt sich umsorgt und rundum zufrieden. Und Sie als Koch konnten eine tolle, neue Erfahrung machen - das motiviert!

Extra-Tipp für Gastronomen: Da das Angebot an veganen Speisen in Restaurants und Hotels noch vergleichsweise klein ist, haben Sie durch Ihre Offenheit für vegane Angebote übrigens ein tolles Alleinstellungsmerkmal! Zufriedene Veganer werden mit hoher Wahrscheinlichkeit Ihr Angebot weiterempfehlen. Dafür empfiehlt es sich natürlich, sich etwas genauer mit der veganen Lebensweise zu beschäftigen. Organisationen wie der VEBU oder die Albert-Schweitzer-Stiftung für unsere Mitwelt bieten Schulungen für Gastronomen an.

Nun sind wir gespannt, welche Erfahrungen Sie mit der Verpflegung veganer Gäste gemacht haben. Hat alles geklappt? Welche Tipps können Sie weitergeben? Hinterlassen Sie jetzt einen Kommentar!

Veröffentlichung:

Autor: Kilian Dreißig

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