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Pflanzlich, Bio, Regional - was bewirkt am meisten?

Ein Mann wählt Gemüse aus.
Pflanzliche Lebensmittel machen unsere Ernährung besonders nachhaltig. Bild: caftor / Adobe Stock

Viele Menschen wollen nachhaltiger leben. Doch womit können wir im Alltag beginnen? Was bewirkt am meisten?

Sollten wir vegan leben, oder lieber Bio-Lebensmittel kaufen? Oder doch regionalen Anbau bevorzugen?

In welchen Bereichen können wir schon mit wenig Aufwand viel bewirken?

Tatsächlich gibt es einen klaren Sieger: pflanzenbasierte Ernährung.

Den größten Einfluss auf unsere Ernährung hat die Entscheidung, ob wir Tierprodukte essen oder nicht. Vegane Ernährung bewirkt daher am meisten. Natürlich ganz entspannt, nach dem Pareto-Prinzip.

Der Kauf von Bio-Lebensmitteln und regionaler Anbau können zusätzlich einen Beitrag leisten. Wichtig ist aber: Bio aus der Ferne ist oft trotzdem besser für Umwelt und Klima. Konventionell erzeugtes Gemüse von nebenan hat aufgrund der Anbaumethoden häufig eine schlechtere Umweltbilanz.

Warum vegane Ernährung so weit vorn liegt, erklären wir euch hier!

Vegan, Bio oder regional? Warum Vegan vorn liegt!

Der wichtigste Vorteil von veganer, pflanzenbetonter Ernährung für Umwelt und Klima ist, dass Getreide und Co nicht erst durch den Magen von sogenannten Nutztieren gehen müssen, um uns Menschen zu ernähren.

Wir müssen also nicht erst Getreide anbauen und es an Tiere verfüttern – wir können die Ackerflächen direkt nutzen.

Die sogenannten "Veredelungsverluste" der Tierhaltung sorgen nämlich dafür, dass für Schweinefleisch zum Beispiel 6 von 8 Kilo Getreide zu Gülle werden. Die Verluste unterscheiden sich je nach Tierprodukt. Für 1 Liter Milch werden ca. 4 Kilo Futter "investiert".

Tierhaltung wandelt Rohstoffe zu Gülle um. Bild: focus finder / Adobe Stock

Das meiste Futter wird in den Mägen der Tiere zu Kot. Nur ein kleiner Teil der Futter-Kalorien wird zum gewünschten Tierprodukt.

Angesichts dieser immensen Rohstoff-Verluste und der heutigen technischen Möglichkeiten, sind sich viele Experten einig: Tierhaltung ist eine veraltete Methode der Nahrungsmittelproduktion.

Moderne Verfahren erlauben es uns, gesunde Lebensmittel direkt aus Hülsenfrüchten und Getreiden herzustellen, ohne den verlustreichen Umweg durch die Tiermägen. Übrigens geht das auch ohne künstliche Zusatzstoffe oder Gentechnik.

Als Rinder noch vorwiegend Gras fraßen und damit auch Grünflächen für die Ernährung nutzbar machten, war die Tierhaltung zumindest aus wirtschaftlicher Sicht sinnvoll. Heute erhalten Rinder bis zu 70 % der Futter-Energie aus landwirtschaftlich erzeugtem Kraftfutter. Die Tierhaltung steht in direkter Nahrungskonkurrenz zum Menschen. Moderne Milchkuh-Rassen würden ohne Kraftfutter sogar verhungern!

Bio vs. Regionalität

Pestizide in der Landwirtschaft und auch die Transporte von Lebensmitteln haben ebenfalls einen Einfluss auf die Klimabilanz von Lebensmitteln.

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Dieser Einfluss ist aber deutlich geringer als der, den wir durch den Umstieg auf eine pflanzliche Ernährung bewirken können.

Mit einem Schiff können z. B. tausende Tonnen Linsen oder Soja transportiert werden. Der Treibstoff-Ausstoß pro Kilo ist dabei fast verschwindend gering.
Bio schlägt Regionalität oft. Bild: pixabay.com

Schon der Verzicht auf Pestizide und Mineraldünger kann einen so großen Unterschied machen, dass selbst importierte Bio-Grundnahrungsmittel umweltfreundlicher sind als jene, die in der Region mit chemisch-synthetischen Düngemitteln angebaut wurden.

Wenn wir also nur eine Wahl hätten, sollten wir uns für eine weitgehend vegane Ernährung entscheiden. Ganz entspannt, nach dem Pareto-Prinzip. Die wichtigsten Tipps zum Vegan-Einstieg.

Vegan nach dem Pareto-Prinzip: so gut es im Alltag geht!
Vegan nach dem Pareto-Prinzip: so gut es im Alltag geht!

Und wenn uns weitere Möglichkeiten bleiben, können wir bei unseren Lebensmitteln auf möglichst hohen Bio-Anteil achten (am besten sogar bio-vegan). Und dann auch noch auf Regionalität.

Doch am Beginn steht die Reduktion von Tierprodukten – so gut es geht. Kein anderer Aspekt trägt so stark dazu bei, unsere Ernährung umweltfreundlicher zu gestalten.

Veröffentlichung:

Autor: Kilian Dreißig

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Das war meine Idee bei der Gründung von Vegpool im November 2011.

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Diskussion im Forum:
Vegan, bio oder regional - was ist am nachhaltigsten?
Letzter Beitrag: 04.10.2023 von Libio.

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