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Geliermittel Pektin - was steckt dahinter? Ist es vegan?

Erdbeerkonfitüre
Konfitüre wird meist mit Pektin hergestellt. Doch ist Pektin vegan? Bild: Printemps / Adobe Stock

Was verbirgt sich eigentlich hinter dem Geliermittel Pektin?
Ist Pektin (E 440) vegan? Und worum handelt es sich genau?

Bei Pektinen handelt es sich um Stoffe, die in den Zellen fast aller Pflanzen vorkommen und ihnen Stabilität verleihen. Pektine sind Ballaststoffe, die vom Körper einfach wieder ausgeschieden werden. Dabei übernehmen sie eine "darmreinigende" Funktion. Gut für den Körper, denn Ballaststoffe sind wichtig für die Gesundheit.

In der Natur kommen Pektine zum Beispiel in Äpfeln und Zitrusfrüchten vor. Auch Rüben enthalten Pektin. Äpfel, Zitrusfrüchte und Rüben sind die wichtigsten Rohstoffe für die Herstellung von Pektin. Meist wird der "Trester" verwendet, um das Pektin zu gewinnen.

Als "Trester" werden die Überreste von Früchten bei der Verarbeitung genannt. Apfeltrester bleibt etwa bei der Herstellung von Apfelsaft übrig.

Pektin wird aus Pflanzen gewonnen

Zur Gewinnung von Pektin werden verschiedene Alkohole und Chemikalien verwendet. Auf die Weise lässt sich ein Pulver gewinnen, das stets dieselben Eigenschaften aufweist. Perfekt, um in Konfitüren, Gummibärchen und Co als pflanzliches Geliermittel verwendet zu werden!

Pektin ist eine ausgezeichnete Alternative zu Gelatine, da es rein pflanzlich ist und für Veganer, Vegetarier und Tierfreunde gut geeignet ist. Gelatine wird hingegen aus Schlachtnebenprodukten gewonnen und ist niemals vegetarisch oder vegan.

Pektin ist nicht bloß Ersatz für Gelatine, sondern ihr in vielen Bereichen überlegen. Ein Nachteil: Pektin ist oft etwas teurer als das Schlachtnebenprodukt Gelatine. Und deshalb wird in der Industrie eben doch häufig Gelatine verwendet. Mehr dazu: Diese Produkte enthalten häufig Gelatine.
Apfeltrester in einer Apfelpresse
Pektin wird u. a. aus Apfeltrester gewonnen, einem Nebenprodukt, das in Saft-Keltereien anfällt. Bild: pholidito / Adobe Stock

Wird Gelatine aus Schweinen gewonnen, ist sie nicht halal oder koscher, also nicht für Muslime und Juden geeignet. Pflanzliches Pektin ist nicht nur für Veganer eine gute Alternative, sondern wird auch von Juden und Muslimen akzeptiert.

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Manch ein Hersteller hat diese Vorteile von Pektin inzwischen erkannt. Kluge Köpfe ersetzen Gelatine durch Pektin und vergrößern so ihre Zielgruppe. Konfitüre wird heute praktisch nie mit Gelatine hergestellt – fast immer wird pflanzliches Pektin als veganes Geliermittel genutzt.

Pektin wird übrigens – wenn es richtig verwendet wird – ähnlich fest wie Gelatine. Und während Gelatine einen leichten Eigengeschmack hat, ist Pektin praktisch geschmacksneutral. Veganes Fruchtgummi schmeckt also nicht latent nach Tier.

Das müsst ihr über Pektin wissen:

  • Pektin ist ein pflanzliches Geliermittel und eine beliebte Alternative zu tierischer Gelatine. Pektin ist vegan.
  • Pektin könnt ihr im Supermarkt und Biomarkt einkaufen, entweder als Einzelzutat, oder als Bestandteil von bereits gemischtem Gelierzucker.
  • Die Anwendung von Pektin unterscheidet sich von Gelatine u. a. dadurch, dass Pektin relativ säureempfindlich ist und eine höhere Kochtemperatur benötigt. Dafür ist Pektin in fruchtigen Gerichten nahezu geschmacksneutral.
  • Pektin ist vegan und zudem für Muslime und Juden geeignet.

Der Artikel wurde am 24.8.2024 überarbeitet und ergänzt.

Veröffentlichung:

Autor: Kilian Dreißig

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