Experte: Technik gegen Methan-Ausstoß bei Rindern "keine wirkliche Lösung"
Die Tierhaltung weltweit gehört zu den vier wichtigsten Ursachen für die Klimakatastrophe. Besonders die Haltung von Rindern für die Produktion von Milch und Fleisch spielt dabei eine große Rolle.
Der Grund: Rinder fressen nicht nur Futtermittel, die oft aus ehemaligen Urwaldgebieten stammen - sie pupsen und rülpsen dabei auch Methangas. Dieses ist etwa 25x so klimaschädlich wie CO2.
Weltweit werden knapp eine Milliarde Rinder gehalten!
Gäbe es ein paar Millionen Rinder, wäre der natürliche Verdauungsprozess der Tiere in Sachen Klimaschutz nicht weiter erwähnenswert.
Doch wegen der schieren Zahl der Tiere, die von Landwirten gezüchtet und gehalten werden, wird aus einem natürlichen Prozess ein wirklich ernstes Problem.
Siehe das Video mit dem Klimaexperten Prof. Dr. Quaschning:
Manche Landwirte erkennen die Zeichen der Zeit und investieren in eine pflanzenbasierte Landwirtschaft.
Die meisten ihrer Kollegen hoffen indes auf vage Versprechungen von "technischen Lösungen".
"Rumen Manipulation" kann die Probleme nicht lösen
In der Tat forschen Wissenschaftler längst an Methoden, das Futter und/oder die Mägen der Rinder zu manipulieren, um den Methan-Ausstoß zu reduzieren.
Bestimmte Futter-Zusätze sollen z. B. die Mikroorganismen im Pansen (dem ersten Magen der Rinder) verändern. Auch Gentechnik spielt bei manchen dieser Forschungsprojekte eine Rolle.
Solche Verfahren werden international häufig als "Rumen Manipulation" bezeichnet (übersetzt: Pansen-Manipulation).
Und es gibt in der Tat kleine Erfolge bei der Verringerung des Methan-Ausstoßes.
Der Klimaexperte Prof. Dr. Volker Quaschning hält von solchen Methoden indes wenig.
"Durch optimiertes Viehfutter und Eingriffe in die Verdauung z.B. von Rindern lässt sich bestenfalls ein kleiner Beitrag für den Klimaschutz erreichen", teilte er uns mit.
Doch viele andere Probleme wie der hohe Flächenbedarf für die Futtermittelproduktion blieben "weiterhin ungelöst." Weltweit würden Urwälder gerodet, um neue Anbauflächen zu gewinnen.
Angesichts der Probleme der globalen Tierhaltung hat Prof. Dr. Volker Quaschning bereits 2019 im Interview mit Vegpool eine vegane Ernährung als besten Schritt gegen die Klimakrise empfohlen.
Was du tun kannst:
- Rinderhaltung wird für die Erzeugung von Fleisch und Milch betrieben. Meide daher Fleisch und Milchprodukte so gut es geht. Dadurch kannst du deinen Beitrag zum Klimawandel mit wenig Aufwand deutlich verringern.
- Auch Bio-Rinderhaltung ist keine Lösung der Problematik, denn auch Bio-Rinder pupsen Methan.
- Selbst "regionale" Landwirte verfüttern häufig importierte Futtermittel aus ehemaligen Urwaldgebieten. Lies hier mehr dazu.
Veröffentlichung:
Autor: Kilian Dreißig