Foto-Vergleich: Was Milchproduktion den Kühen antut

Was die Milchproduktion für Kühe bedeutet, lässt sich am besten mit einem Vergleich beobachten. Das Bild oben zeigt zwei Kühe derselben Rasse. Auf der rechten Seite sieht man eine Kuh, die für die Milcherzeugung gehalten wird. Links eine Kuh, die der Milchindustrie entkommen ist und auf einem Lebenshof (Hof Butenland) lebt.
Im Vergleich sieht man körperliche Folgen der Milchproduktion: Die Kuh auf der rechten Seite ist ausgezehrt und ihre Rippen sind gut sichtbar. Ihr Euter ist prall gefüllt und weist darauf hin, dass sie erst kürzlich ein Kälbchen zur Welt gebracht hat.
Übrigens: Wir mussten nicht lange suchen, um ein Bild einer "typischen" Milchkuh zu finden. In der Tat sehen die meisten "Milchkühe" so ähnlich aus. Typische Symptome der Ausnutzung sind:
- Ausgezehrtheit
- Deutlich sichtbare Knochen (Rippen und Becken)
- Extrem große Euter
- gekrümmter Rücken
- Beckenbrüche / Bänderrisse
- ...
Ein solcher Zustand ist für die meisten Tiere in der Milchproduktion Alltag. Denn damit eine Kuh Milch produziert, muss sie zunächst ein Kälbchen zur Welt bringen. Kurz vor der Geburt des Kalbes setzt der Milchfluss ein. Wie beim Menschen auch. Und wie beim Menschen ist die Milch optimal für die Bedürfnisse des Nachwuchses abgestimmt.
Milchkühe sind fast dauerhaft trächtig.
Nach etwa einem Jahr lässt die Milchproduktion der Kühe spürbar nach. Daher werden Milchkühe jährlich künstlich befruchtet, damit die Hormone den Milchfluss in Gang halten. Im Alter von ca. sechs Jahren hat eine Milchkuh dann üblicherweise ausgedient. Es ist für den Viehwirt wirtschaftlicher, sie durch eine jüngere Kuh zu ersetzen.
Das Leben der meisten Milchkühe endet daher - nach wenigen Jahren in der Produktion - beim Schlachter. Immer wieder gelangen auch trächtige Kühe zum Schlachthof. Kälbchen sind in der Milchwirtschaft eher unerwünscht.
Zahlreiche Kälbchen werden binnen kürzester Zeit getötet, da die Aufzucht teurer wäre als der mögliche Verdienst. Die Milch ihrer Mutter bekommen sie allenfalls an den ersten Tagen zu trinken (und zwar die unverkäufliche "Kolostralmilch").
Dies ist übrigens in allen Milchbetrieben die Regel. Auch Bio-Kühe "geben" erst Milch, wenn sie ein Kälbchen zur Welt gebracht haben. Die Kälbchen werden übrigens meist früh geschlachtet - oder landen ebenfalls in der Milchproduktion. Aus dem Grund wird Milch oft auch als "weißes Blut" bezeichnet.
Bei einer "betriebsbedingten" Lebenserwartung von 4-6 Jahren bringt eine durchschnittliche Milchkuh etwa 3-5 Kälbchen zur Welt. Die Trächtigkeit dauert neun Monate - wie beim Menschen. Das ringt dem Körper Leistungen ab, was zu Symptomen führt, die man im Bild erkennen kann.
Nach ca. sechs Jahren wartet der Schlachter.
Beide Kühe, die auf dem Bild zu sehen sind, sind hochgezüchtete Rassen, die auf hohe Milchleistung "optimiert" wurden. Sie produzieren mehr Milch, als das Kälbchen bräuchte. Doch trotz der körperlichen Probleme, die eine solche Züchtung mit sich bringt, können Rinder bei guter Haltung - und ohne Ausnutzung! - mitunter 20 Jahre alt werden!
Übrigens: Die Kuh "Fine" auf der linken Seite ist zwar ein typisches "Milchrind", allerdings wurde sie frühzeitig an den Lebenshof vermittelt und wurde daher nie für die Milchproduktion ausgenutzt. Die schmerzhafte Enthornung als Kälbchen musste sie aber ebenfalls erleiden.
Die beiden "Milchkühe" im Vergleich


Auf der linken Seite siehst du "Fine", die nie für die Milchproduktion genutzt wurde. Rechts ist eine anonyme "Milchkuh", bei der die Folgen der Milchproduktion deutlich sichtbar sind.
Auf der rechten Seite sind erkennbar:
- Das extrem vergrößerte Euter,
- der ausgemergelte Körper: Rippen und Becken treten deutlich hervor,
- der gekrümmte Rücken.
Eine pflanzenbasierte Ernährung ohne Kuhmilch hat zahlreiche Vorteile für unsere Gesundheit. Tatsächlich gehören Milchprodukte auch zu den klimaschädlichsten Lebensmitteln - ganz besonders Butter.
Doch es ist leicht, etwas zu verändern. Erfahre hier, wie Du Milch einfach pflanzlich ersetzen kannst.
Hof Butenland ist ein Projekt der "Stiftung für Tierschutz". Hier leben zahlreiche ehemalige "Milchkühe" im "Kuhaltersheim". Dabei leistet die Stiftung nicht nur einen Beitrag für die Tiere selbst - sondern auch zur Allgemeinbildung. Denn wer weiß schon, wie eine Kuh aussieht, die nicht für die Milcherzeugung ausgenutzt wird? Wer mag, kann die Arbeit der gemeinnützigen Stiftung mit einer Spende unterstützen.
Neu auf Vegpool:
Update vom 2.12.2020: Wir haben die beiden Fotos durch einen interaktiven Slider ersetzt.
Kleinere Ergänzungen am 9.2.2021.
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