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Foto-Vergleich: Folgen der Milchproduktion für Kühe

Links eine Kuh auf einem Lebenshof (keine Milchproduktion), rechts eine "Milchkuh" von einem Milchbetrieb.
Bildvergleich zeigt schockierende Folgen der Milchindustrie für Kühe! Bild: K/Vegpool / pixabay.com (Kombi, CC0)

Nicht immer lässt sich erklären, was Milchkühen in der Milchindustrie widerfährt – deshalb haben wir einen Fotovergleich erstellt. Bilder sagen schließlich mehr als Worte. Den interaktiven Foto-Slider findet ihr unten!

Die eine Kuh im Fotovergleich ist sichtbar ausgemergelt, mit tief hängendem, großem Euter und gekrümmtem Rücken. Die andere Kuh ist kräftig, hat ein kleines Euter, einen geraden Rücken und etwas Speck auf den Rippen.

Man ahnt: Die eine Kuh wurde als Milchkuh gehalten – die andere wurde im jungen Alter befreit und auf einen Lebenshof gebracht. Sie musste nie Milch geben!

Hier der interaktive Fotovergleich:

Kuh "Fine" auf dem Lebenshof "Hof Butenland" (<span>Bild: K/Vegpool</span>)Eine Milchkuh in der Milchproduktion (<span>Bild: pixabay.com</span>)
Bewegt den Slider, um die Bilder miteinander zu vergleichen.

Die Milchkuh im Fotovergleich weist typische Symptome der Haltung auf. Wir haben bewusst kein besonders drastisches Beispiel herausgesucht!

Doch weil ausgemergelte Hochleistungskühe in fast jedem Milchbetrieb stehen, glauben Verbraucher schnell, dies wäre ein gesunder, normaler Zustand.

Erst durch den Vergleich im interaktiven Fotoslider werden die Unterschiede sichtbar.

Wir mussten nicht lange suchen, um ein Bild einer typischen Milchkuh zu finden. In der Tat sehen die meisten Milchkühe so ähnlich aus.

Häufige Folgen des Lebens in der Milchindustrie sind:

  • Ausgezehrtheit
  • Deutlich sichtbare Knochen (Rippen und Becken)
  • Extrem große Euter
  • gekrümmter Rücken
  • Beckenbrüche / Bänderrisse

Diese Symptome haben mit der Haltungsform selbst, der hohen Milchleistung und auch mit den Geburten der Kälber zu tun.

Damit eine Kuh Milch produziert, muss sie zunächst ein Junges zur Welt bringen. Ohne Kalb gibt es auch keine Milch (hier unser Faktencheck).

Erst kurz vor der Geburt des Kalbes setzt der Milchfluss ein. Wie beim Menschen – und den meisten anderen Säugetieren. Die Geburt des Kalbes hat den Zweck, den Milchfluss der Mutter anzuregen. Die möchte der Milchbauer schließlich an Menschen verkaufen.

Milchkühe sind fast dauerhaft trächtig.

Nach etwa einem Jahr lässt die Milchproduktion der Kühe spürbar nach. Daher werden Milchkühe einmal im Jahr – in der Regel künstlich – befruchtet. Die hormonellen Prozesse, die durch die Geburt ausgelöst werden, regen den Milchfluss an.

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Ab einem Alter von ungefähr vier bis sechs Jahren kommen Milchkühe zum Schlachter und werden durch jüngere Tiere ersetzt. Eine Altersrente gibt es für nicht. Dabei könnten selbst hochgezüchtete Rinder durchaus 20 Jahre alt werden – auf einem Lebenshof!

Das Leben der Milchkühe endet – nach wenigen Jahren im Stall – beim Schlachter. Immer wieder kommen dabei trächtige Kühe an den Haken, denn die Kälber selbst sind für Milchbauern oft unwirtschaftlich.

Je nach Marktpreis können die Futterkosten den finanziellen Wert des Kalbes sogar übersteigen!

Für viele Verbraucher klingen solche Beispiele besonders drastisch. Doch sie zeigen klar, dass es nicht um das Kalb geht, sondern um die Hormone, die den Milchfluss anregen. Diese Tiere werden für – und wegen – Kuhmilch getötet.

Das Sterben der Kälbchen

Milchbauern verkaufen die für den Milchfluss nötigen Kälbchen kurz nach der Geburt in die Kalbmast. Die Milch ihrer Mutter (und ihre Nähe) bekommen die jungen Tiere nur an den ersten Tagen. Und zwar die (unverkäufliche) Kolostralmilch.

Wer in der Nähe eines Milchbetriebs wohnt, kennt die herzzerreißenden Schreie von Mutterkuh und Kalb, nachdem sie voneinander getrennt wurden. Manch eine Milchkuh erlebt diesen Prozess 5 oder 6 mal.

Tierhalter sprechen von "Remontierung", wenn sie "alte" Kühe durch junge ersetzen. Im Marketing kommen die Fachbegriffe der Milchindustrie nur selten vor. Marketingagenturen nutzen lieber Fotos von unendlichen Wiesen.

Wegen der engen Verbindung zwischen Milch- und Fleischindustrie wird Milch manchmal als "weißes Blut" bezeichnet.

Auch Bio-Milchbauern verkaufen ihre Milchkälbchen an konventionelle Mäster. Der Grund: Es gibt keinen ausreichend großen Markt für Bio-Kalbfleisch. Bio-Milch hängt deshalb eng mit dem Leid der Tiere in konventioneller Haltung zusammen. Sie ist eng mit ihr verzahnt. Mehr zu den Hintergründen.

Nach ca. sechs Jahren wartet der Schlachter.

Beide Kühe, die auf dem Bild zu sehen sind, sind hochgezüchtete Rassen, die auf hohe Milchleistung "optimiert" wurden. Mit ihrer Milch könnten sie ein Dutzend Kälbchen versorgen. Der Fotoslider zeigt jedoch, welchen Unterschied bereits die reine Nutzung macht.

Doch trotz der körperlichen Probleme, die eine solche Züchtung zwangsläufig mit sich bringt, können Rinder bei guter Haltung – und ohne kommerzielle Nutzung! – mitunter 20 Jahre alt werden! Weiterlesen: Das Leid der hochgezüchteten Milchkühe.

Übrigens: Die Kuh "Fine" auf der linken Seite des Bildvergleichs ist zwar ein typisches "Milchrind", allerdings wurde sie frühzeitig an den Lebenshof vermittelt und wurde daher nie für die Milchproduktion ausgenutzt. Die schmerzhafte Enthornung als Kälbchen musste sie allerdings ebenfalls ertragen.


Hof Butenland ist ein Projekt der "Stiftung für Tierschutz". Hier leben ehemalige "Milchkühe" im sogenannten Kuhaltersheim. Dabei leistet die Stiftung nicht nur einen Beitrag für die Tiere selbst – sondern auch zur Allgemeinbildung. Denn wer weiß schon, wie eine Kuh aussieht, die nicht für die Milcherzeugung ausgenutzt wird? Wer mag, kann die Arbeit der gemeinnützigen Stiftung mit einer Spende unterstützen.

Wir haben den Artikel am 16.10.2025 erneut überarbeitet. Danke an alle freiwilligen Supporter, die unsere Arbeit unterstützen.

Veröffentlichung:

Autor: Kilian Dreißig

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