Ist Methylcellulose vegan? Und wie gesund ist sie?
Methylcellulose ist ein Zusatzstoff, der für die unterschiedlichsten Zwecke genutzt wird. So kommt Methylcellulose z. B. als Verdickungsmittel in vielen veganen und nicht-veganen Lebensmitteln vor, wird aber auch als Tapetenkleister genutzt. Auch in manchen veganen Fleischalternativen wird Methylcellulose eingesetzt.
Doch ist Methylcellulose eigentlich vegan? Und ist es gesund, Methylcellulose zu verzehren?
Bei Methylcellulose handelt es sich um ein weißes Pulver, das in kaltem Wasser gut löslich ist und dabei ein Gel bildet. Sie wird chemisch aus pflanzlichen Rohstoffen gewonnen, z. B. aus Baumwoll-Bestandteilen. Chemisch handelt es sich um einen Cellulosemethylether. Zellulose (als ursprüngliche Form) ist der Hauptbestandteil von pflanzlichen Zellwänden.
Die E-Nummer (für Lebensmittel-Zusatzstoffe) lautet E 461. Dieser Artikel ist in vielen Teilen auch auf die chemisch abgewandelte Hydroxypropylmethylcellulose (E 464) zutreffend.
Viele unserer Leser haben sich gefragt, ob Methylcellulose eigentlich vegan ist - oder ob sich Tierprodukte dahinter verbergen. Die gute Nachricht: Methylcellulose ist vegan. Sie wird aus pflanzlichen Rohstoffen gewonnen.
Doch ist es eigentlich gesund, Methylcellulose zu verzehren?
Bei einer normalen Verzehrmenge spricht nichts dagegen. Der Zusatzstoff Methylcellulose ist zwar eine isolierte Chemikalie und kein vollwertiges Lebensmittel - allerdings wird sie vom Körper nicht verwertet und gewissermaßen einfach durchgeschleust (so wie ein Ballaststoff).
Prinzipiell kann Methylcellulose von Herstellern dazu genutzt werden, hochwertige Zutaten durch billiges Wasser zu ersetzen (denn der Stoff bindet Wasser sehr gut). Da Methylcellulose aber vom Körper nicht verwertet wird, eignet sie sich auch gut für Diät-Lebensmittel, das zwar sättigt, aber den Körper nicht mit Kalorien überschwemmt.
Es kommt daher immer auf den Einsatzzweck an, ob Methylcellulose im Sinne der Verbraucher (oder eher im Sinne der Hersteller) eingesetzt wird.
Typisch ist die Verwendung von Methylcellulose als Verdickungsmittel, Geliermittel, Emulgator, Konsistenzregler oder Stabilisator. Methylcellulose (bzw. Hydroxypropylmethylcellulose) wird aber auch oft für die Herstellung pflanzlicher Kapselhüllen genutzt und ist hier eine gute, pflanzliche Alternative für Gelatine.
Wie oben bereits erwähnt kann Methylcellulose viel Wasser binden. Daher kann sie - in größeren Mengen verzehrt - abführend wirken.
Methylcellulose kann z. B. in folgenden Produkten vorkommen:
- Duschgel
- Flüssigseife
- Frikadellen (herkömmlich und vegan)
- Kapseln (Medizin / Nahrungsergänzung)
- Klebstoffe
- Kontrastmittel (Medizin)
- Kunstblut (Film)
- Pappmaché
- Tapetenkleister
- Wandfarben
- Zahncreme
Kann man Methylcellulose als Endverbraucher irgendwo einkaufen?
Nach unserer Recherche ist es sehr schwer, als Verbraucher Methylcellulose als Lebensmittel-Zutat zu kaufen. In Geschäften für Bastel- und Kreativitäts-Bedarf wird man jedoch schnell fündig, da das Pulver auch als Grundlage für Tapetenkleister (z. B. für Pappmaché) verwendet werden kann.
Korrektur vom 24.2.2023: Zwei Zahlendreher bei de E-Nummern korrigiert. Danke für den Hinweis an Foren-User Lampe.
Veröffentlichung:
Autor: Kilian Dreißig