Ei-frei: Aus diesen Gründen essen Veganer keine Eier!

Eier gehören zu den Tierprodukten, die am häufigsten in verarbeiteter Form verzehrt werden. Eier stecken etwa in Keksen, in Kuchen, manchmal in Pasta und natürlich im Eierlikör. Dazu kommen Spiegelei, hart gekochtes Ei und so weiter.
Doch warum essen Veganer eigentlich keine Eier?
Die wichtigsten Gründe für eine Ernährung ohne Eier haben wir für dich kurz zusammengefasst:
- Weil für Eier Tiere gequält und getötet werden
- weil die Tierhaltung Futtermittel überwiegend zu Gülle umwandelt und ökologische Ressourcen vernichtet
- weil Eier ungesund sind, nicht nur wegen des enthaltenen Cholesterins
- Themen im Artikel [Inhaltsverzeichnis]
Warum für Eier Tiere leiden und sterben
Dass für Eier Tiere gequält und getötet werden, daran denken die wenigsten Verbraucher. Auch Vegetarier, die aus Tierliebe keine Produkte von getöteten Tieren essen, verzehren häufig Eier. Sie glauben, dass Hühner "einfach so" Eier legen würden.
In der Werbung für Eier sieht alles nach Tier-Paradies aus!
Die Eier-Produktion ist in Wahrheit mit erheblichem Tierleid verbunden. Unzählige Tiere werden für Eier getötet. Gute Gründe für immer mehr Menschen, Eier ganz zu meiden.

Der frühe Tod der "Legehennen"
Den "Legehennen" wurde ihr natürliches Brutverhalten weg gezüchtet. Sie legen etwa 300 Eier im Jahr. Das entspricht etwa dem 50-fachen dessen, was ein Ur-Huhn an Eiern legen würde.
Diese körperliche Beanspruchung kostet Lebenskraft. Nach nur einem Jahr in einem Legebetrieb werden die Hennen unwirtschaftlich. "Unwirtschaftlich" bedeutet, dass ihr Futterverbrauch im Verhältnis zur Legeleistung zu hoch ist. Sie legen zu wenig Eier. Sie können nicht mehr.
Doch welchen Unterschied macht es wirklich, ob man Tierquälerei als Kunde finanziert, oder ob man selbst Tiere quält?
Für viele Menschen gibt dieser Gedanke den Ausschlag, keine Eier mehr zu essen.
Weil ein Huhn erst nach ca. 21 Wochen seine Fruchtbarkeit erlangt, leben moderne "Legehennen" etwa 1,5 Jahre – und enden dann im Schlachthof. Urhühner wie das Bankiva-Huhn können dagegen zehn Jahre alt werden.

Die Eierindustrie raubt den Tieren 90 % ihrer Lebenszeit.

Dass Tiere so früh getötet werden, hängt direkt mit der Eierproduktion zusammen. Es ist also wahr, dass für Eier Tiere getötet werden.
Doch auch in der Küken-Zucht werden Tiere getötet – weil sie nicht das richtige Geschlecht haben. Auch heute noch!
Küken werden getötet, weil sie männlich sind
Denn bei Hühnern unterscheiden die Tierhalter zwischen Legehühnern und Masthühnern. Es sind unterschiedliche Zuchtlinien. Die "Legehybriden" sind so gezüchtet, dass sie möglichst viele Eier legen, aber kaum Fleisch ansetzen.
Doch auch bei der Zucht von Legehühnern schlüpfen etwa 50 % männliche Küken. Diese sind für die Eierproduktion denkbar ungeeignet. Denn klar: Hähne legen keine Eier.

Schreddern von Eintagsküken mittlerweile verboten
In Deutschland ist das Schreddern von "Eintagsküken" seit 2022 verboten. Wirtschaftlich sind männliche Küken aber nach wie vor nicht. Also gehen Züchter dazu über, das Geschlecht bereits im Ei zu bestimmen, um entsprechende Eier mit den bereits erkennbaren Küken-Embryos zu zerstören.
Oder: Sie transportieren die frisch geschlüpften Hähne kurzerhand ins Ausland und töten sie dort.
Eine eher theoretische (weil kaum umgesetzte) Alternative ist es, männliche Küken zu mästen. Letzteres läuft darauf hinaus, dass die männlichen "Masthühnchen" wenige Wochen später getötet werden.
Bis heute können Verbraucher davon ausgehen, dass auch in deutschen Lebensmitteln Eier von Hühnern verarbeitet werden, deren Brüder aufgrund ihres Geschlechts getötet werden. Ganz egal, was die Werbung sagt.
Neu auf Vegpool:
Statistisch schlüpft für jedes Legehuhn auch ein Hähnchen. Auch diese Tiere sterben als Folge der modernen Eierproduktion.

Hühnerhaltung vernichtet natürliche Ressourcen
Wie alle Tierhaltungen werden auch in der Hühnerhaltung natürliche Ressourcen verbraucht – und vernichtet.
Der wichtigste Grund: Hühner wandeln zwei Drittel des Futters zu Mist und Wärme um. Nur etwa ein Drittel wird zum gewünschten Tierprodukt. Pro Ei gehen also doppelt so viele Nährstoffe als Mist verloren.
Und das, obwohl in vielen Produkten gar keine Eier gebraucht würden. Kekse ohne Ei schmecken mindestens genauso gut. Auch deshalb stellen immer mehr Hersteller ihre Rezepturen um (Beispiel: De Beukelaer mit der "Prinzen Rolle" und anderen Kekssorten).
Auch aus technischer Sicht lassen sich Eier in verarbeiteten Produkten gut ersetzen.
Brennende Urwälder als Folge der Tierhaltung
Das Futter besteht üblicherweise aus Getreide, das auf Ackerflächen angebaut wurde. Weil die Tierhaltung so viel Acker braut, steht sie in "Nahrungskonkurrenz" zum Menschen.
Anders gesagt: Wir könnten die Anbauflächen auch direkt für die Erzeugung von pflanzlichen Lebensmitteln nutzen – und dann mehr Menschen satt machen. Würden alle Menschen pflanzlich essen, könnten wir zusätzlich die Umwelt schützen und Flächen renaturieren.
In Deutschland leben so viele "Nutztiere", dass das Land von Futter-Importen abhängig ist. Auch in hiesigen Futterkrippen landen Rohstoffe aus Südamerika, China und vielen anderen Ländern! "Regionale" Tierprodukte schaden unserem Klima mitunter besonders!
Brennende Urwälder in Südamerika zeigen eindrücklich, wie tödlich der Bedarf nach neuen Anbauflächen ist. Auch unsere Ernährung hängt von fruchtbaren Böden ab.
Eine Katastrophe für Umwelt und Klima, die direkt mit der Gier nach Tierprodukten zusammenhängt. Gute Gründe also, aus Gründen des Umweltschutzes keine Eier zu verzehren. Und um unsere Ernährung zu sichern.

Warum Eier so ungesund sind
Eier sind – zu Recht – ein Sinnbild für Cholesterin. Sie gehören in der Tat zu den Tierprodukten mit dem höchsten Cholesterin-Anteil. Und hier geht es um das ungesunde LDL-Cholesterin.
Wer gelegentlich ein Ei isst, stirbt nicht sofort daran. Mehr als 1–2 Eier pro Woche sollten es aus gesundheitlichen Gründen nicht sein. Und: Die meisten Eier werden verarbeitet, z. B. in Gebäck. Auch diese Eier zählen mit.
In Umfragen unterschätzen Verbraucherinnen und Verbraucher regelmäßig die Menge an Tierprodukten, die sie konsumieren. Sie essen deutlich mehr Eier (und andere Tierprodukte) als sie glauben. Gute Gründe, einmal genauer darauf zu achten!

Ungünstige Fett-Zusammensetzung
Doch Cholesterin ist nicht alles, was zählt. Eier enthalten – wie die meisten Tierprodukte – allgemein eine ungünstige Fett-Zusammensetzung mit hohem Anteil an gesättigten Fettsäuren.
Die schlechten Fette aus Eiern steigern das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dazu gehören Herzinfarkte, Arteriosklerose und auch Bluthochdruck.
Wichtig: Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die häufigste Todesursache in Deutschland!
Vegane Ernährung als moderne Alternative
Viele Menschen möchten das Töten der Tiere nicht länger durch ihren Einkauf unterstützen. Denn wer Eier kauft, bezahlt ja auch dafür, dass die "Legehennen" und die männlichen Küken getötet werden.
Wer sich vegan ernährt, finanziert die tierquälerische Haltung und die frühzeitige Tötung nicht weiter mit. Stattdessen fördern Veganer all jene Betriebe, die nachhaltigere, pflanzenbasierte Lebensmittel erzeugen.
Eier sind auch keine Lebensmittel, die man als Mensch unbedingt benötigt. Auch aus gesundheitlicher Sicht ist es sinnvoll, Eier vegan zu ersetzen. Als Ersatz bieten sich zerdrückte Bananen, Sonnenblumenmehl oder Chiasamen an.

Vegan zu werden macht einen nicht zum Perfektionisten. Die meisten Veganer verfolgen eine "So gut es geht"-Mentalität: Vegan nach dem Pareto-Prinzip. Und wenn es partout nicht gelingt, empfehlen wir eine pflanzliche(re) Ernährung nach der Salami-Taktik.
Wusstet ihr, dass auch für Milch Tiere getötet werden? Darum trinken Veganer keine Milch (Gründe).
Der Artikel wurde zuletzt am 19.4.2025 überarbeitet und aktualisiert.
Veröffentlichung:
Autor: Kilian Dreißig