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Laktoseintoleranz: Tipps für ein unbeschwertes Leben ohne Milch

Laktoseintoleranz führt oft zu Bauchschmerzen und Blähungen
Laktoseintoleranz ist keine Krankheit - aber trotzdem richtig unangenehm. Bild: pixabay.com (bearb.)

Was tun, wenn man nach dem Verzehr von Milchprodukten Bauchschmerzen und Blähungen bekommt? Wenn die Ärztin oder der Arzt Laktoseintoleranz diagnostiziert? Wie soll es jetzt weiter gehen?

Wir haben gute Nachrichten für alle Betroffenen. Und 5 hilfreiche Tipps für einen konstruktiven Umgang mit Laktoseintoleranz.

Immer wieder heißt es, Laktoseintoleranz sei nicht heilbar. Und viele Hersteller werben mit Mittelchen, mit denen man eine Laktoseintoleranz in den Griff bekommen soll. Das Marketing erweckt den Eindruck, als seien Menschen mit Laktoseintoleranz bereits halb tot, auf jeden Fall aber stark abhängig von laktosefreien Milchprodukten. Ein ganzer Industriezweig profitiert davon!

Dabei ist Laktoseintoleranz gar keine Erkrankung. Und auch wenn ihr es zuerst vielleicht nicht glauben wollt: Die meisten Menschen auf der Welt haben sogar Laktoseintoleranz, ohne dass es sie kümmert.

Die Hintergründe dafür sind leicht verständlich!

Gründe, warum Laktoseintoleranz kein Drama ist:

  • Milch ist von Natur aus Nahrung, mit der eine Mutter ihr Kind versorgt. Das ist bei allen Säugetieren so.
  • Sobald das Kind in der Lage ist, feste Nahrung zu verdauen, sinkt sein Bedarf nach Muttermilch. Und irgendwann braucht das Kind gar keine Milch mehr. Dann hört sein Körper auch auf, das für die Verdauung von Milchzucker nötige Enzym (Laktase) zu produzieren.
  • Wird auch nach dem Ende des Säuglingsalters weiter Milch getrunken, führt das zu Verdauungsbeschwerden (Laktoseintoleranz).
  • Dass manche Menschen dennoch auch als Erwachsene noch Milch trinken können, liegt an einer genetischen Mutation, die den Körper weiterhin Laktase produzieren lässt. Es ist weltweit aber die Ausnahme. Etwa 75% aller Menschen können als Erwachsene keine Milch mehr vertragen. Man kann davon ausgehen, dass viele Menschen ihre Bauchschmerzen und Blähungen einfach nicht mit Milch in Verbindung führen.
  • Dass erwachsene Menschen die Milch einer anderen Tierart (meist von Rindern) trinken, ist in der Natur einzigartig. Keine andere Tierart trinkt die Milch einer anderen Art (auch Hunde und Katzen trinken nur dann Milch, wenn man sie ihnen anbietet. Und auch sie haben in der Regel eine Laktoseintoleranz und bekommen davon Durchfall und Bauchschmerzen, daher lasst es lieber sein)).

Wenn bei euch also eine Laktoseintoleranz diagnostiziert wurde, dann habt ihr zwei Optionen:

  • Entweder ihr fühlt euch von nun an ständig irgendwie krank und benachteiligt und macht euch abhängig von der Industrie für hochverarbeitete Milchprodukte, denen der Milchzucker künstlich entzogen wurde,
    oder
  • ihr freut euch, dass euer Körper mitteilt, dass er keine Milch mehr braucht, lasst den Milchkonsum einfach bleiben. Laktoseintoleranz ist keine Krankheit, sondern eine natürliche Unverträglichkeit.

Auf den gewohnten Genuss von "Milchkaffee" und Co müssen Menschen mit Laktoseintoleranz natürlich dennoch nicht verzichten.

Pflanzendrinks sind von Natur aus laktosefrei (und zudem frei von Cholesterin). Bild: Pixabay.com

Längst gibt es eine schier endlos große Auswahl an pflanzlichen Drinks in allen vorstellbaren Geschmacksrichtungen. Solche Produkte schmecken teilweise ähnlich wie Kuhmilch, oft aber auch ganz anders lecker.

Pflanzliche Milchalternativen sind aber nicht bloß "Ersatz", sondern ganz eigene Produktgruppen. Sie sind frei von tierischen Fetten (z. B. Cholesterin) und enthalten dafür gesunde Ballaststoffe und pflanzliches Protein. Vegane Produkte sind übrigens immer auch laktosefrei.

Wusstet ihr, dass für einen Liter Kuhmilch mehr Treibhausgase entstehen als bei der Verbrennung von einem Liter Benzin? Hier der Faktencheck!

Wichtig: Produkte unterscheiden sich stark im Geschmack. Probiert daher unbedingt mehrere verschiedene Sorten von verschiedenen Herstellern, um euren persönlichen Favoriten zu finden. Ganz klassische Haferdrinks können völlig unterschiedlich schmecken, je nach Hersteller. (Siehe unser Test von Pflanzendrinks unter 1 Euro).

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AUTOR: KILIAN DREIßIG
Vegane Lebensweise vereint Klimaschutz, Tierschutz und Lebensqualität. Gründe genug, mich als Journalist damit zu beschäftigen.

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