Ist Kimchi eigentlich vegan?
Kimchi ist ein sehr bekanntes, koreanisches Gericht aus fermentiertem Gemüse. Es wird überall in Korea serviert und besteht meist aus Chinakohl, der mit Milchsäurekulturen fermentiert wird. Kimchi ist gelegentlich vegan, aber nicht immer. Wir haben uns das Nationalgericht einmal genauer angesehen.
Die Fermentation von Gemüse ist eine uralte, weit verbreitete und sehr gesunde Methode zur Haltbarmachung. Dabei wird Gemüse mit Gewürzen in Salzlake eingelegt und milchsauer vergoren. Milchsäure ist in der Regel vegan, da es sich um eine Säure handelt, die mit Milch nicht zwingend zu tun hat.
Nur in seltenen Fällen wird Milchsäure tatsächlich mit Kuhmilch hergestellt. Auch der Einsatz von Mikroorganismen ist übrigens vegan. Mehr dazu erfährst Du hier.
An sich lässt sich Kimchi also gut rein pflanzlich herstellen. Allerdings enthalten viele koreanische Rezepturen auch Tierprodukte, in der Regel von Meerestieren. In Asia-Shops haben wir immer wieder Kimchi gefunden, das auch Tierprodukte enthielt. Laut Zutatenliste enthielten diese Produkte zum Beispiel fermentierte Sardellen-Soße oder Krebstiere wie Garnelen.
Wenn Tierprodukte wie Sardellen oder Garnelen enthalten sind, ist Kimchi nicht vegan, ja nicht einmal vegetarisch. Veganer, Vegetarier und Tierfreunde sollten daher vor dem Kauf von Kimchi die Zutatenliste beachten.
Die gute Nachricht: Kimchi lässt sich sehr gut auch vegan herstellen. Die Produktion von Kimchi ähnelt der von Sauerkraut, auch wenn Kimchi traditionell stark mit Knoblauch, Ingwer und Rettich gewürzt wird. Wer mag, kann Kimchi daher auch mit mittlerem Aufwand (und den geeigneten Utensilien) zu Hause selbst herstellen. Vegane Rezepte für Kimchi findet man auf zahlreichen Rezeptseiten im Netz.
Veganes Kimchi erhält man aber auch im gut sortierten Asia-Markt, in manchen Biomärkten und im Feinkosthandel. Im Restaurant sollte man sich die Zutatenliste zeigen lassen, um sicherzustellen, dass kein Fertig-Kimchi mit tierischen Zutaten verwendet wird. In guten, koreanischen Restaurants gibt es oft aber mitunter auch veganes, hausgemachtes Kimchi.
Veröffentlichung:
Autor: Kilian Dreißig