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Nattō - was ist es und wie schmeckt es?

Bio-Natto
Biologisches Natto Bild: K/Vegpool

Wer vegan lebt, wird immer wieder ganz neue Lebensmittel entdecken. Auch Nattō gehört zu den Spezialitäten, von denen die meisten Veganer wohl zumindest schon einmal gehört haben. Es wird besonders wegen des hohen Gehaltes an Vitamin K2 und dem Enzym Nattokinase geschätzt und gilt als fermentiertes, "lebendiges" Produkt als besonders gesund.

Doch was ist Nattō eigentlich genau, wie schmeckt es und wo kann man Nattō kaufen?

Nattō ist ein traditionelles, japanisches Gericht aus fermentierten Sojabohnen. Es wird in Japan gerne mit Senf, Frühlingszwiebeln und Sojasohne vermengt und auf Reis verzehrt. Zur Herstellung von Nattō werden die Sojabohnen gekocht und anschließend mit einem Bakterium vom Typ Bacillus subtilis "geimpft". Durch die bis zu 24-stündige Fermentation erhält Nattō eine sehr charakteristische Struktur und seinen typischen Geschmack. Die Herstellung ähnelt der von Tempeh, wo allerdings ein bestimmter Schimmelpilz zum Einsatz kommt - mit ganz anderem Resultat.

Nattō: Fädenziehende, schleimige Kostbarkeit.

Wer das erste Mal Nattō sieht, wird sich über die schleimige, fädenziehende Konsistenz wundern und vielleicht sogar abgeschreckt werden. In der Tat ist Nattō nicht jedermanns Sache. Schon rein optisch entspricht es gar nicht unseren europäischen Gewohnheiten. Auch der Geschmack ist gewöhnungsbedürftig.

Natto zieht Fäden
Nattō zieht deutlich Fäden. Bild: K/Vegpool

Man muss sich schon auf das "Experiment Nattō" einlassen und sich behutsam herantasten. Doch wer Nattō mag, der kann es richtig genießen. Denn durch die Fermentation entstehen unzählige feine Geschmacks-Nuancen und auch eine deutliche Umami-Note. Übrigens sind auch die Japaner gespaltener Meinung über Nattō. Wie bei vielen besonderen Lebensmitteln gilt: Die einen lieben es, die anderen hassen es.

Nattō ist auch bei einigen Händlern in Deutschland erhältlich. Allerdings sollten Veganer und Vegetarier hier besonders auf die Zutatenliste achten, da aus Japan importiertes Nattō häufig mit Fischprodukten (z. b. Bonito) gewürzt wird.

Nattō ist aber auch bei Anhängern der Makrobiotik beliebt und wird teilweise von kleinen, spezialisierten Versänden in Deutschland selbst hergestellt und vertrieben. Das in den Fotos abgebildete, frische Nattō wurde zum Beispiel von makrobiotik-perlen.de zur Verfügung gestellt. Dort gibt es auch eine Nattō-Pastete, die etwas weniger streng schmeckt (allerdings immer noch sehr gewöhnungsbedürftig).

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Was Nattō so besonders macht.

Nattō ist aber keineswegs bloß eine Mutprobe für Geschmacks-Abenteurer. Die wesentlichen Vorzüge von Nattō bestehen in seinem hohen, natürlichen Gehalt an Vitamin K2, an dem Enzym Nattokinase und der Dipicolinsäure, die als antibakterielle Wirkung gegen bestimmte Bakterienstämme hat, darunter Escherichia coli und Helicobacter pylori. Vitamin K2 ist insbesondere in Verbindung mit einer Vitamin D-Supplementation von Bedeutung, da es die Einlagerung von Calcium in die Knochen begünstigt. Wer keine Vitamin K2-Präparate einnehmen möchte , kann das Vitamin also auch direkt über Nattō aufnehmen.

Durch seine wertvollen Inhaltsstoffe soll Nattō soll die Gesundheit fördern und vielen Krankheiten vorbeugen, darunter Osteoporose, Bluthochdruck, Thromben und Magengeschwüren. Wer den Geschmack von Nattō überhaupt nicht mag, der kann auch auf Nattō-Kapseln oder gefriergetrocknetes Nattō zurückgreifen. Hierbei sollen die meisten Inhaltsstoffe erhalten bleiben - der Geschmack ist aber deutlich angenehmer. Biologische Nattō-Kapseln und -Pulver sowie gefriergetrocknetes Natto werden z. B. von Naturkraftwerke vertrieben.

Veröffentlichung:

Autor: Kilian Dreißig

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