Tierhaltung macht Ressourcen zu Gülle. Die Lösung ist vegan.

Gibt man Nutztieren 10 Eimer voll Futter, erhält man dafür etwa 9 Eimer voll mit Gülle, viel Körperwärme und Klimagase - und nur eine winzige Menge des gewünschten Tierproduktes. Denn allein der Anbau der benötigten Futtermittel verschlingt Unmengen an Rohstoffen, Landflächen und Energie. Diese Energie geht sprichwörtlich flöten. Das gilt übrigens auch für Bio-Tierprodukte.
Die Erzeugung von Tierprodukten ist reinster Ressourcen-Missbrauch. Etwa so schlimm wie der weltweite Verkehrssektor. Eine Umstellung der Ernährung auf pflanzliche Lebensmittel ist der erste Schritt, wenn man aufhören möchte, die natürlichen Ressourcen und Ökosysteme unwiederbringlich zu vernichten.
Doch widmen wir uns dem Thema einmal genauer.

Warum Gülle unsere Böden und Gewässer belastet
Gülle ist ein giftiges, umweltschädliches (und oft mit Medikamenten belastetes) Nebenprodukt der Tierhaltung, das auch heute noch einfach in der Natur entsorgt wird. Natürlich ist Tierkot nicht per se umweltschädlich. Der Schaden entsteht durch die großen Mengen und die unnatürliche Zusammensetzung. Dadurch, dass das natürliche Gleichgewicht empfindlich gestört wird. Weil wir so viele Tiere züchten und sie mit Futtermitteln aus Ackerbau mästen.
Große Mengen Gülle gelangen über das Grundwasser auch in Seen, Flüsse und Meere. Die in der Gülle enthaltenen Nährstoffe führen dort u.a. zu Algen-Wachstum und treiben damit das Artensterben auch unter Wasser voran (und in den zugehörigen Ökosystemen). [1].

Gülle ist zudem die mit Abstand wichtigste Ursache für die hohen Nitrat-Belastungen im Grundwasser [2]. Das führt dazu, dass die Klärung des Trinkwassers immer aufwendiger wird.
Die Entsorgung von Gülle ist ein ernsthaftes Problem ohne Lösung. Der wichtigste Schritt, den jeder Verbraucher tun kann, ist es, Tierprodukte zu meiden und vegan zu werden.
Wie Futtermittel zu Gülle werden...
Besonders umweltschädlich ist übrigens die Erzeugung von Tierprodukten wie Fleisch, Käse oder Butter, da hierzu besonders große Mengen an Rohstoffen benötigt werden. (Siehe auch: Warum Butter so klimaschädlich ist.)
Um einen Beitrag gegen den Missbrauch natürlicher Ressourcen zu leisten, sollten wir stets Primär-Rohstoffe bevorzugen. Also die Ackerflächen direkt für den Anbau von Lebensmitteln nutzen, und nicht für Tierfutter. Überschüssige Flächen sollten wir renaturieren, um das Artensterben aufzuhalten.

Wie Urwälder zu Gülle werden...
Um Futtermittel anbauen zu können, bedarf es entsprechender Ackerflächen. 33% der weltweiten Landflächen dienen der Produktion von Tierprodukten, schätzt der WWF [3]. Jeder dritte Quadratmeter Festland auf der Erde!

Der Hunger nach Tierprodukten ist der wichtigste Grund für die Abholzung von Regenwäldern zur Landgewinnung und damit auch eine Haupt-Ursache für das grassierende Artensterben. Wenn wir nicht schnellstmöglich aufhören, Tierprodukte zu verzehren (und zwar konsequent, denn wir leben bereits auf Pump), werden wir uns gute Ausreden auf die bitteren Fragen unserer Enkel suchen müssen.
Ist Gülle nicht wertvoller Dünger?
Tierhalter, die ihre Gülle auf den Feldern und Wiesen entsorgen, pflegen das Märchen, dass Gülle ein wertvoller Dünger sei. Grundsätzlich ist Gülle zwar auch reich an Phosphat und Stickstoff, allerdings liegt die Problematik auch hier wieder in der schieren Menge.

Futtermittel, die auf vielen Hektar Land und unter Einsatz großer Mengen synthetischer Dünger angebaut wurden, werden - zu Gülle umgewandelt - auf kleinen Flächen ausgebracht. Die Folgen: Eine völlige Überdüngung der Wiesen, mit Folgen für Grundwasser und Ökosysteme.
Warum man von dem Problem so wenig sieht
Als Verbraucher kann man die Folgen des eigenen Essverhaltens auf die Umwelt nur schwer beobachten. Ein Grund dafür ist, dass Futtermittel oft aus dem Ausland kommen. Aus Südamerika oder Fernost, zum Beispiel. So wird ein Produkt aus dem Allgäu zum Beispiel gerne mal als "regional" vermarktet, während das Futter von der anderen Seite der Erde stammt.
Doch wir können riechen, wenn Bauern wieder einmal Gülle auf den Feldern entsorgen. Wir können ahnen, was das für die Tierwelt auf und in der Erde bedeutet. Wir können anhören, was Forscher und Umweltorganisationen zu sagen haben. Oder uns nur einmal das Datum des diesjährigen "Earth Overshoot Day" ansehen.

Es sind nicht "die Veganer", die uns etwas verbieten wollen. Die meisten Veganer sind ehemalige Fleischesser, die aufgrund der Tatsachen etwas verändern wollten. Es sind Tatsachen, die uns als Menschheit betreffen.
Wir sollten nicht weiter nach Ausflüchte suchen oder uns auf inkompetente Politiker berufen, denn wir wissen, dass sich so nichts verändert. Wir sollten sehen, was wir selbst beitragen können. Wir sollten die Verbindung zwischen dem Verzehr von Tierprodukten und den Folgen für die Umwelt stets vor Augen halten.
Tierprodukte vernichten im wahrsten Sinne des Wortes Ressourcen. Wertvolle Rohstoffe werden wortwörtlich zu Gülle.
Warum vegane Ernährung kein Wundermittel ist
Der Durchschnitts-Deutsche verbraucht etwa 5-20x so viele Ressourcen wie jemand, der sich normal vegan ernährt. Einfach nur deshalb, weil Nutztiere Nahrungskonkurrenten des Menschen sind. Weil die Tierhaltung natürliche Ressourcen vernichtet und zu Gülle umwandelt. Ressourcen, die auch für den Anbau von Lebensmitteln genutzt werden könnten.

Eine pflanzenbasierte Ernährung ist daher also keine Superkraft, sondern einfach eine funktionierende, moderne Antwort auf ein reales, drängendes Umweltproblem. Anders gesagt: Veganer sind keine besseren Menschen (und meist ebenfalls Ex-Fleischesser). Doch aus ökologischer Sicht spricht alles für eine pflanzenbasierte Ernährung.
Veganismus ist nicht per se ökologisch. Du kannst auch als Veganer unökologisch essen. Aber unterm Strich wird Dein Ressourcen-Verbrauch beeindruckend und drastisch sinken, wenn Du vegan lebst. Es ist der wichtigste Schritt, den jeder Einzelne tun kann, um die Umwelt zu entlasten.
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Quellen

Vegane Lebensweise vereint Klimaschutz, Tierschutz und Lebensqualität. Gute Gründe für mich, diese Vorteile auf Vegpool bekannter zu machen.
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