Kuhmilch als Kalziumquelle: so verrückt ist der Mythos!

Kuhmilch ist eine gute Quelle für Kalzium? Schön wär's!
Tatsächlich stammt ein Teil des Kalziums in Kuhmilch aus industriell erzeugtem Mineral- und Kraftfutter – und aus künstlichen Futterzusätzen!
Kuhmilch ist eine indirekte Kalzium-Supplementation. Fast so, als würde man eine Kalziumtablette in Wasser lösen und das Getränk dann als "Kalziumquelle" anbieten.
Rinder der Milchindustrie verbringen die meiste Zeit ihres Lebens im Stall. Dort fressen sie, was der Tierhalter ihnen vorsetzt. Heu, Kraftfutter, Mineralfutter, Vitaminpräparate, Lecksteine und so weiter …
Ein Teil davon landet in der Kuhmilch. Den größten Anteil scheiden die Tiere mit der Gülle wieder aus.
Und doch werben Molkereien weiterhin mit einem trügerischen Bild für Milchprodukte. So hat die Molkerei Ehrmann etwa mit Bildern von frei laufenden Kühen geworben – und später auf Vegpool-Anfrage eingeräumt, dass sie in Wahrheit sogar Milch von Tieren in Anbindehaltung bezogen hat. → Mehr dazu!
Achtet beim nächsten TV-Spot einmal darauf!
Zu den emotionalen Aspekten kommen die angeblichen gesundheitlichen Vorteile von Kuhmilch dazu. Bis heute werben selbst wissenschaftlich orientierte Ernährungsgesellschaften für Kuhmilch als angebliche Kalziumquelle. Manchmal scheint es wie ein Dogma. Als müssten erwachsene Menschen unbedingt die Babymilch einer anderen Tierart trinken.
Kuhmilch: Kalziumspeicher, keine Kalziumquelle!
Tatsächlich enthält Kuhmilch durchaus Kalzium – eine Quelle ist sie aber nicht. Einen Teil des Kalziums haben die Kühe ja erst aus dem Mineralfutter und den Zusätzen aufgenommen. Kuhmilch ist also allenfalls ein Kalziumspeicher.
Ein Teil des Kalziums in der Kuhmilch kommt aus Gras und Heu. In der industrialisierten Tierhaltung stellt artfremdes Futter (Soja, Mais usw.) jedoch eine wesentliche Kalziumquelle dar. Daher reichern es Tierhalter mit Vitamin- und Mineralstoffen an.
Wenn Kuhmilch Kalzium aus Mineralfutter enthält – warum dann nicht gleich eine Kalziumtablette einnehmen? Oder einen angereicherten Haferdrink?

Es gibt bessere Kalzium-Quellen als Kuhmilch
Nachhaltiger wäre es allenfalls. Etwa 90 % des Futters werden von Rindern schließlich zu Gülle umgewandelt.

Was Landwirte als "Veredelungsverluste" bezeichnen, ist in Wahrheit nichts anderes als Verschwendung natürlicher Ressourcen.
Wenn ihr also wieder einmal hört, dass Kuhmilch eine prima Kalziumquelle wäre, dann weist doch auf den verbreiteten Irrtum einmal hin.
Der Mensch ist das einzige Säugetier, das nach dem Ende des Säuglingsalters Milch trinkt – und noch die Milch einer anderen Spezies. Es gibt also gute Gründe, keine Kuhmilch zu trinken.
Wollt ihr euch gesund und nachhaltig mit Kalzium versorgen? Dazu benötigt ihr keine Kuhmilch!
Hier findet ihr die besten veganen Kalzium-Quellen!
Der Artikel wurde am 28.2.2025 überarbeitet
Veröffentlichung:
Autor: Kilian Dreißig