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Sind Fertiggerichte immer ungesund? Worauf kommt's an?

Lecker: Veganes, paniertes Schnitzel!
Sieht lecker aus, ist aber reich an Fett und Salz: Veganes Schnitzel Bild: Fotolia.com (bearb.)

Viel frisches Obst und Gemüse, wenig Salz und möglichst keine Fertiggerichte. So lauten die verbreiteten Ernährungsempfehlungen. Doch halt - was zählt überhaupt zu den "Fertiggerichten"? Bei Tiefkühlpizza herrscht meistens Einigkeit - das ist ein typisches Fertiggericht. Doch wie sieht es aus mit Tiefkühlgemüse, Tomatensuppen und halbfertigen Lebensmitteln wie Pizzaböden und Co?

Die Frage, was eigentlich genau Fertigprodukte sind, stellt sich immer wieder. Im Grunde versteht man unter einem Fertiggericht ein Gericht, das direkt nach dem Erhitzen verzehrfertig ist - und zwar ohne weitere Zubereitungsschritte. Eine klare Definition gibt es allerdings nicht und so bleibt vieles der eigenen Definition überlassen. Der Rat, keine Fertigprodukte zu verzehren, ist unter dieser Hinsicht etwas unklar - aber nicht weniger vernünftig.

Fertigprodukte mit unklarer Definition

Wer sich gesund ernähren möchte, der sollte frische, nährstoffreiche Zutaten verwenden und sich bei Salz und Fett zurück halten. All das sind Kriterien, die Hersteller von Fertiggerichten nur schwer einhalten können. Denn ein Fertiggericht muss viele verschiedene Kriterien erfüllen:

  • Es muss gut und immer gleich schmecken
  • es muss schnell und ohne Aufwand zubereitet sein
  • es muss lange und ohne Qualitätsverluste haltbar sein
  • ...

All diese Kriterien lassen sich ohne stärkere Verarbeitung und Zusatzstoffe kaum erfüllen. Viele Konsumenten von Fertiggerichten essen vor dem Fernseher und lenken sich während der Mahlzeiten ab. Mit fein abgestimmten Gewürz-Nuancen sind die Verbraucher geschmacklich nicht zu erreichen. Daher kommt viel Salz, Fett, Zucker und Aromen ins Spiel. Glauben Sie nicht? Schauen Sie mal auf die Zutatenliste einer klassischen Tiefkühlpizza!

Hoher Fleischverzehr fördert Übergewicht
Viele Fertiggerichte fördern Übergewicht und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bild: Fotolia.com

Fett fördert Übergewicht, Salz trägt zu einem hohen Bluthochdruck bei und Zucker, Geschmacksverstärker und Aromen verleiten dazu, über den Hunger hinaus zu essen. Übergewicht kann die Entstehung von Diabetes Typ 2 fördern. Alles keine sonderlich guten Voraussetzungen für eine gesunde Ernährung. Aus dem Grund wird auch so oft vom Verzehr von Fertigprodukten abgeraten.

Nicht alle Fertigprodukte sind ungesund

Wenn die Rede von Fertigprodukten ist, sind meistens Produkte wie Tiefkühlpizza, Fertigsuppen, Salate (z. B. Kartoffelsalat), Aufläufe usw gemeint. Lebensmittel eben, die stark verarbeitet wurden und viel Fett, Salz und Zucker enthalten. Übrigens zählen auch Würstchen, Bratlinge, Aufschnitte und Aufstriche meist zu den Fertiggerichten. Auch sie enthalten häufig sehr viel Fett und Salz.

Etwas schwieriger ist die Beurteilung von Produkten wie Tomatensoßen, Konserven, Pizzaböden, Fertig-Blätterteig usw. Denn einige dieser Produkte kommen durchaus mit wenig weiteren Zutaten aus. Besonders im Bioladen findet man durchaus Halbfertigprodukte, die getrost auch im Rahmen einer gesunden Ernährung verwendet werden können. Ähnlich sieht es aus bei Müsli und anderen Frühstücks-Produkten, die zwar verzehrfertig sind, meist aber nicht unter den Begriff "Fertiggerichte" fallen.
Fertigprodukte sind also nicht generell ungesund. Wer vor Fertiggerichten warnt, der warnt in erster Linie vor Salz, Fett und Zucker.

Wer sich gesund ernähren möchte, sollte verzehrfertige, fett-, salz- und zuckerhaltige Fertigprodukte weitgehend meiden oder diese nur als Beilage verzehren (z. B. Aufschnitt). Eine frische und sorgfältige Zubereitung schont die enthaltenen Nährstoffe, kommt ohne viel Salz, Fett und Zucker aus und schont damit die Gesundheit.

Veröffentlichung:

Autor: Kilian Dreißig

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