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Erfahrungsbericht: Meine "Wunderheilung" durch vegane Ernährung

Andrea: "Vegane Ernährung hat mein Herz wieder auf Trab gebracht". Bild: privat

Andrea Herrmann war schwer krank, als sie sich auf Drängen ihrer Kinder dazu entschloss, vegan zu leben. Heute ist sie davon überzeugt, dass das ihr Herz und ihre Lebensqualität gerettet hat! Hier ihr Erfahrungsbericht.


Ich bin Mutter von zwei erwachsenen Kindern, die ich beide mit Hausmannskost groß gezogen habe. Ich hatte selten Spaß beim Kochen und irgendwann sagten die Kinder in ihrer kindlich-ehrlichen Art "Mama, du kannst nicht kochen!"

Meine Kinder hatten recht. Ich habe nie kochen gelernt und mich auch nie mit gesunder Ernährung beschäftigt.

Ich musste erst 52 Jahre alt werden, bis ich etwas daran geändert habe.

Ich hatte bereits meine Gallenblase verloren und nahm täglich vier verschiedene Medikamente ein. Eine Tablette gegen Depressionen, eine gegen Bluthochdruck, eine gegen Durchblutungsstörungen und eine, die das Cholesterin senken sollte.

Eine weitere Tablette gegen Probleme mit meiner Schilddrüse habe ich nicht vertragen und daher nicht eingenommen.

Schleichend ging es mir schlechter und schlechter...

Ich habe viel Bewegung getrieben, aber es half nicht. Mit 51 Jahren habe ich begonnen, vegetarisch zu essen. Auch da habe ich keine Veränderung festgestellt.

Die Veränderung brach gewissermaßen über mich herein. Ich landete mit einer Salmonellenvergiftung im Krankenhaus. Vermutlich hatte ich das Spiegelei nicht ganz durchgebraten.

So elend wie im Krankenhaus habe ich mich noch nie zuvor gefühlt!

Während des Aufenthalts in der Klinik wurde routinemäßig ein EKG gemacht, also die Herzströme gemessen. Der Chefarzt war erschrocken und meinte, mein Herz sehe gar nicht gut aus. Es müssten dringend weitere Untersuchungen gemacht werden.

Das hat mir richtig Angst gemacht!

Meine Kinder haben mir dann den entscheidenden Tritt verpasst. Es sei jetzt an der Zeit, vegan zu werden.

Meine Kinder leben selbst schon länger vegan und haben mir damals schon mal den ein oder anderen Schubs gegeben. Ich war es dann immer, die sich angegriffen gefühlt hatte. Obwohl ich rückblickend zugeben muss, dass sie recht gehabt hatten.

In dieser schwierigen Situation habe ich mich also dran gehalten. Habe sozusagen nach jedem Strohhalm gegriffen...

Auf den Termin bei der Kardiologin musste ich drei Monate warten. Drei Monate lang, in denen ich Zeit hatte, mich mehr schlecht als recht in die vegane Ernährung einzufinden.

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Es war eine unvorbereitete Entscheidung und meine Ernährung war zunächst nicht besonders ausgewogen. Ich war oft unterwegs und aß viele Pommes, sehr viele Äpfel und Broccoli. Ich habe es ja zunächst nicht aus tiefer Überzeugung getan, sondern aus der Not heraus.

Es war nicht so schwer, wie ich befürchtet hatte. Auch wenn der Spaß am veganen Kochen erst später kam.

Bei der Ärztin hatte ich dann richtig Angst, dass ich eine Herz-OP benötigen würde. Doch als die Ärztin mit ihrer Intensiv-Diagnostik fertig war, meinte sie, sie könne nichts finden. Mein Herz sei gesund!

In nur drei Monaten schlecht geplanter, veganer Ernährung ist mein Herz offenbar wieder vollständig fit geworden!

Das Gefühl kann man nicht beschreiben!

Ich komme mir noch heute manchmal vor wie eine von diesen Werbeleuten, die für irgendwelche Fitness-Shakes schwärmen, mit denen sie abgenommen hätten. Die Leute mit ihren Vorher- und Nachher-Fotos, die teure Diätpillen verkaufen wollen...

Und ich kann es gut verstehen, wenn Leute mir nicht sofort glauben. Aber für mich war der Vegan-Umstieg damals wie eine Wunderheilung.

Klar, ich hatte mich zu Beginn nicht sehr gesund vegan ernährt. Ich glaube daher, dass bereits das Weglassen der Tierprodukte zunächst mein Herz, und später auch meine allgemeine Lebensqualität gerettet hat.

Es war auch keine Spontanheilung. Es brauchte seine Zeit.

Ich habe seit dem Vegan-Umstieg etwa 20 Kilo abgenommen, schleppe aber immer noch ein paar Kilo zu viel mit mir herum. Auch die Tablette gegen Bluthochdruck nahm ich zunächst weiter ein, konnte sie später aber ebenfalls absetzen.

Gleichzeitig bemerkte ich, dass ich leistungsfähiger wurde und mehr Muskelmasse aufbauen konnte. Wenn ich wollte, könnte ich heute sogar im Schneidersitz meditieren. Ich freue mich diebisch darüber, denn dafür war ich früher viel zu steif!

Mittelweile nehme ich gar keine Medikamente mehr ein. Nur für Notfälle habe ich eine Beruhigungstablette bei mir. Aber schon das Wissen daran beruhigt mich.

Heute geht es mir so gut wie nie zuvor. Es fühlt sich an, als würde mein Körper in einer Endlosschleife entspannen.

Es gibt immer kurze Phasen, in denen mein Körper mir ein Signal gibt, dass irgendwas fehlt. In den meisten Fällen habe ich das mit dem Lebensmittel wieder hin bekommen, auf das ich gerade Appetit hatte.

Manchmal fehlt einfach nur Wasser, ich trinke manchmal zu wenig, vor allem, wenn ich viel arbeiten muss oder Besuch bekomme.

Für mich gibt es kein zurück mehr zu alten "Gewohnheiten", ich möchte gesund alt werden! Lebensqualität genießen! Dass vegane Ernährung auch für Tiere und Umwelt so gut ist, freut mich umso mehr!

Ich habe ein paar Freunde verloren, die meine neue Lebensweise nicht akzeptieren wollten. Umso mehr hat mir das Vegan-Forum auf Vegpool geholfen, wo ich mich verstanden fühle und neue Kontakte knüpfen kann.

Zum Abschluss sei vielleicht noch gesagt: ich glaube, dass ich mittlerweile ganz gut kochen kann. Aber das lasse ich wohl besser meine geliebten Kinder beurteilen.


Bearbeitung: Kilian Dreißig

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Diskussion im Forum:
Vegandrea's Erfahrungsbericht: Vegane "Wunderheilung"
Letzter Beitrag: 16.01.2023 von Vegandrea0.

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