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Definition: Was ist bio-vegane Landwirtschaft genau?

Dieser bio-vegane Feldsalat wächst bei der Genossenschaft PlantAge.
Dieser bio-vegane Feldsalat wächst bei der Genossenschaft PlantAge. Bild: K/Vegpool

Was ist eigentlich bio-vegane Landwirtschaft genau? Wodurch unterscheidet sich der bio-vegane Anbau von der biologischen Methode und der konventionellen Landwirtschaft?

In diesem Artikel erklären wir die Grundprinzipien bio-veganer Landwirtschaft, welche Gründe es dafür gibt und welche Vorteile eine bio-vegane Anbauweise hat.

Bio-vegane Landwirtschaft erlebt zur Zeit eine Art Comeback, denn das Prinzip einer Landwirtschaft ohne Tierhaltung ist nicht neu.

Die wesentliche Merkmale der bio-veganen Landwirtschaft sind:

  • Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel ("Ackergifte"), Mineraldünger und Grüne Gentechnik. Stattdessen Bevorzugung natürlicher Regulationsmechanismen.
  • Verzicht auf kommerzielle Tierhaltung, stattdessen Förderung von "Nützlingen" wie z. B. Regenwürmern, Insekten und Co.

Tatsächlich ist bio-vegane Landwirtschaft auch eine Form der biologischen Landwirtschaft. Sie ist also eine konsequente und zeitgemäße Fortführung des Bio-Gedankens.

Bio-vegane Landwirtschaft geht daher in einigen Punkten deutlich weiter als die klassische Bio-Landwirtschaft.

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Anbauflächen vom bio-veganen Hof Hausmann. Bild: K/Vegpool

Unterschiede zur biologischen Landwirtschaft

In der biologischen Landwirtschaft spielen tierische Düngemittel eine große Rolle als Nährstoff-Lieferant. Dabei kommen mitunter auch Schlachtreste aus der konventionellen Massentierhaltung zum Einsatz!

Genutzt werden unter anderem folgende Tierprodukte:

  • Mist und Gülle,
  • Hornmehl und Hornspäne
  • Knochenmehl
  • Haarmehl-Pellets
  • Federmehl
  • Hühnerschnäbel
  • ...

Doch die Tierhaltung im heutigen Maßstab hat große ökologische Nachteile. Und: Die Nutzung von tierischen Düngern macht Landwirte abhängig von der Tierhaltung und ihren Folgen für Umwelt, Klima, Menschen und Tiere.

Nährstoff-Umweg über die Tierhaltung

Tierhaltung basiert heute auf Futtermitteln aus Ackerbau, darunter Getreide und Soja. Dafür benötigen Landwirte Anbauflächen - eine begrenzte Ressource, die weltweit immer knapper wird.

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TV-Bilder von brennenden Regenwäldern in Südamerika vermitteln einen Eindruck der Dramatik.

Für den Anbau von Futter-Soja und Co werden Wälder zerstört, die für die Klima-Stabilität von größter Bedeutung sind.

Das Problem hat auch direkt mit uns zu tun, denn auch Europa ist von Futtermittel-Importen abhängig.

Doch Tiere wandeln nur einen kleinen Teil des Futters zu Fleisch, Milch und Eiern um. Der größte Teil der Futtermittel wird zu Gülle.

Tierhaltung macht Ressourcen zu Gülle. Bild: K/Vegpool / pixabay.com

Bei Milliarden von "Nutztieren" weltweit entstehen zudem große Mengen Methangas, das etwa 25x so klimawirksam ist wie CO2.

Gülle (und andere Tierprodukte) enthalten die Nährstoffe, die die Tiere zuvor über das Futter aufgenommen haben (Hier erfährst du mehr dazu.). Die Nährstoffe in Gülle und Co entstehen also nicht einfach so.

Doch zugleich benötigt der Anbau der Futtermittel Landflächen, Wasser, Treibstoffe, Energie und Düngemittel. Ein Großteil davon geht beim Umweg über die Tierhaltung verloren.

Die Nutzung von Tierprodukten als Düngemittel ist kein Kreislauf, sondern ein Umweg. Sie macht Landwirte von der Tierhaltung abhängig - einem System, das längst an seine physikalischen Grenzen stößt.

Deshalb ist die bio-vegane Landwirtschaft so viel effizienter und tierfreundlicher.

Vorteile der bio-veganen Landwirtschaft

Bio-vegane Landwirtschaft nutzt Böden und andere natürliche Ressourcen direkt. Sie vermeidet den Umweg über die Tierhaltung.

Eine Landwirtschaft ohne Tierhaltung hat in Asien eine jahrtausendealte Tradition. Sie ist nachhaltig tragfähig und stabil, sagte uns der Agrar-Experte Prof. Dr. Knut Schmidtke im Video-Interview.

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Bio-vegane Landwirte nutzen Leguminosen (Hülsenfrüchte), die Stickstoff in ihren Wurzelballen binden und den Acker auf natürliche (und klimafreundliche) Art mit Nährstoffen anreichern.

Zudem setzen bio-vegane Landwirte auf Zwischenfrüchte, Gründüngung und Komposte, um weitere Nährstoffe auf den Acker zu bringen und das Bodenleben zu fördern.

Daraus ergeben sich u. a. folgende Vorteile:

  • Verzicht auf Tierhaltung, dadurch
    • Entfall des Futtermittel-Anbaus,
    • keine Klimagase aus Tierhaltung (Methan)
    • keine Medikamenten-Rückstände im Dünger (Antibiotika, ...),
    • keine Tierquälerei.
  • direkte Nutzung von Anbauflächen,
  • Nutzung von Leguminosen, um Nährstoffe aus der Atmosphäre zu binden,
  • keine Verwendung chemisch-synthetischer Dünge- und Pflanzenschutzmittel,
  • effizientere Nutzung von Rohstoffen und daher Verbesserung der Ernährungssicherheit,
  • ...

Es stimmt, dass bio-vegane Landwirtschaft in Deutschland noch nicht allzu verbreitet ist. Gleichwohl arbeiten manche Bio-Landwirte bereits heute ohne tierische Düngemittel und praktizieren daher bereits im weitesten Sinne "bio-vegan", ohne es zu wissen.

Der Umstieg von Bio auf Bio-vegan ist für viele Landwirte daher mit vergleichsweise geringem Aufwand verbunden.

Bildergalerie: Pioniere der bio-veganen Landwirtschaft.

Inzwischen gibt es in Deutschland einige bio-vegane Betriebe. Über einige Projekte haben wir auf Vegpool bereits berichtet. Sieh dir diese Beispiele an:

Wir haben auch eine Übersicht über bio-vegane Höfe

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Veröffentlichung:

Autor: Kilian Dreißig

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Definition: Bio-vegane Landwirtschaft
Letzter Beitrag: 16. Jun. von Okonomiyaki.

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