Vegpool Logo

Prof. Schmidtke: "Bio-vegane Landwirtschaft ist nachhaltig tragfähig"

Prof. Dr. Knut Schmidtke im Interview mit Vegpool
Prof. Dr. Knut Schmidtke im Interview mit Vegpool Bild: K/Vegpool

Durch den Anbau von Lebensmitteln wie Getreide, Obst und Gemüse ist es unseren Ur-Vorfahren gelungen, sesshaft zu werden. Sie lebten im Einklang mit der Natur und bauten Lebensmittel ökologisch nachhaltig an. Synthetische Düngemittel und Massentierhaltung waren damals undenkbar.

Auch heute sind wir vollständig abhängig von Landwirtschaft. Doch in vielen Bereichen wird Landwirtschaft mittlerweile auch zur Bedrohung. Urwälder werden für den Anbau von Futtermitteln zerstört. Böden werden mit Gülle überdüngt. Petrochemische Düngemittel treiben die Klimakrise voran...

Bio-veganer Anbau wird von Idealisten schon lange als ökologischer Ausweg vorgeschlagen. Bei einer bio-veganen Landwirtschaft wird weder Gülle verwendet, noch Tierprodukte wie Hörner-, Knochen- oder Federmehl. Statt Gülle verwenden bio-vegane Landwirte zum Beispiel Komposte und Gründüngung.

Doch ist bio-veganer Anbau bloß eine Spinnerei - oder ist sie wirklich nachhaltig tragfähig?

Dazu haben wir Prof. Knut Schmidtke zum Interview getroffen. Er ist Professor für ökologischen Landbau an der HTW Dresden.

Video anzeigen?
Das Video wird von einem externen Dienst (Youtube) eingebunden. Dabei werden Daten an Dritte übermittelt.
Jetzt anzeigen

Für ihn ist klar: Eine bio-vegane Landwirtschaft ist nachhaltig tragfähig - und dabei auch sehr leistungsfähig. Der Wegfall der Tierhaltung führe zu deutlich geringeren "Veredelungsverlusten" und könne damit höhere Erträge von Lebensmitteln für den direkten Verzehr liefern, sagte er uns.

Schon vor 4-5.000 Jahren habe es in Asien Produktionssysteme gegeben, die ganz ähnlich wie die bio-vegane Landwirtschaft aufgestellt waren. Dabei wurden konsequent alle organischen Reste aus den Siedlungen gesammelt, kompostiert und als Düngemittel wieder auf die Anbauflächen zurückgeführt.

"Vor diesem Hintergrund spricht auch einiges dafür, dass ein bio-vegan gestalteter Land- und Gartenbau durchaus nachhaltig dauerhaft gestaltet werden kann und damit auch erfolgreich sein kann."Prof. Dr. Knut Schmidtke, HTW Dresden

Wir danken auch all unseren Supportern für die Unterstützung unserer Arbeit: Ahimsa, Alicia, Bobby, deanthebean, Echtjetzt, Elsu, Irmgarda, Kaeferkarl, METTA, PeeBee, Rudolfo, Sunjo und Trotz, sowie weitere Supporter, die nicht öffentlich genannt werden möchten.

Interview-Serie mit Prof. Knut Schmidtke

Veröffentlichung:

Diskutiere im Vegan-Forum mit:
Prof. Schmidtke über bio-vegane Landwirtschaft
Letzter Beitrag: 08.12.2019, von METTA.

Teile diesen Artikel:

4,5/5 Sterne (35 Bew.)
AUTOR: KILIAN DREIßIG
Vegane Lebensweise vereint Klimaschutz, Tierschutz und Lebensqualität. Gründe genug, mich als Journalist damit zu beschäftigen.

Dazu passende Artikel:

Veredelungsverluste: Deshalb bangt die Tierindustrie um ihre Zukunft

Sterben Regenwälder für Tofu und andere Sojaprodukte?

Diese 15 ökologischen Argumente für Veganismus solltest Du kennen

Tierhaltung macht Ressourcen zu Gülle. Die Lösung ist vegan.

Prof. Volker Quaschning: Vegane Ernährung am besten fürs Klima

Thema: Alles rund um bio-vegane Landwirtschaft Thema

Übersicht: Bio-vegane Höfe

10 vegane Tipps gegen Schnecken auf dem Beet

Lebensmittel aus bio-veganem Anbau: Die besten Bezugsquellen

Obst aus bio-veganem Anbau? Gibt's jetzt auch per Post!

Diese Schlachtabfälle landen auch auf Bio-Äckern

Vegan düngen im bioveganen Garten