Prof. Schmidtke: "Bio-vegane Landwirtschaft ist nachhaltig tragfähig"
Durch den Anbau von Lebensmitteln wie Getreide, Obst und Gemüse ist es unseren Ur-Vorfahren gelungen, sesshaft zu werden. Sie lebten im Einklang mit der Natur und bauten Lebensmittel ökologisch nachhaltig an. Synthetische Düngemittel und Massentierhaltung waren damals undenkbar.
Auch heute sind wir vollständig abhängig von Landwirtschaft. Doch in vielen Bereichen wird Landwirtschaft mittlerweile auch zur Bedrohung. Urwälder werden für den Anbau von Futtermitteln zerstört. Böden werden mit Gülle überdüngt. Petrochemische Düngemittel treiben die Klimakrise voran...
Bio-veganer Anbau wird von Idealisten schon lange als ökologischer Ausweg vorgeschlagen. Bei einer bio-veganen Landwirtschaft wird weder Gülle verwendet, noch Tierprodukte wie Hörner-, Knochen- oder Federmehl. Statt Gülle verwenden bio-vegane Landwirte zum Beispiel Komposte und Gründüngung.
Doch ist bio-veganer Anbau bloß eine Spinnerei - oder ist sie wirklich nachhaltig tragfähig?
Dazu haben wir Prof. Knut Schmidtke zum Interview getroffen. Er ist Professor für ökologischen Landbau an der HTW Dresden.
Für ihn ist klar: Eine bio-vegane Landwirtschaft ist nachhaltig tragfähig - und dabei auch sehr leistungsfähig. Der Wegfall der Tierhaltung führe zu deutlich geringeren "Veredelungsverlusten" und könne damit höhere Erträge von Lebensmitteln für den direkten Verzehr liefern, sagte er uns.
Schon vor 4-5.000 Jahren habe es in Asien Produktionssysteme gegeben, die ganz ähnlich wie die bio-vegane Landwirtschaft aufgestellt waren. Dabei wurden konsequent alle organischen Reste aus den Siedlungen gesammelt, kompostiert und als Düngemittel wieder auf die Anbauflächen zurückgeführt.
"Vor diesem Hintergrund spricht auch einiges dafür, dass ein bio-vegan gestalteter Land- und Gartenbau durchaus nachhaltig dauerhaft gestaltet werden kann und damit auch erfolgreich sein kann."Prof. Dr. Knut Schmidtke, HTW Dresden
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Interview-Serie mit Prof. Knut Schmidtke
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Veröffentlichung:
Autor: Kilian Dreißig