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Wollen Veganer Fleischesser missionieren?

Erstellt 25.02.2020, von kilian. Kategorie: Vegpool aktuell. 8 Antworten.

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Benutzerbild von kilian
Themen-Startervegan7.030 PostsmännlichBerlinLevel 4Team
Wollen Veganer Fleischesser missionieren?
25.02.2020
Wollen Veganer ihre Mitmenschen von ihrer Lebensweise missionieren?
Das - und warum "Missionieren" eine falsche (aber nicht ungewollte) Formulierung ist - erfährst du hier: https://www.vegpool.de/magazin/wollen-veganer-fleischesser-missionieren.html

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PeeBee
25.02.2020
Ich war ja fast 68 Jahre lang Nicht-Veganer. 29 Jahre omnivor, 38 Jahre vegetarisch. Aber nie, wirklich NIE hat mich in dieser langen Zeit ein vegan lebender Mensch genervt oder gegen meinen Willen "informieren" wollen. Nie. N.I.E.

Aber! Ich bin ja gerade einmal gut ein halbes Jahr Veganer (oder bescheidener: Ich versuche, vegan zu leben), aber in diesen Monaten wurde ich schon das eine oder andere Mal ungefragt dahingehend belehrt/informiert, wie ungesund vegane Ernährung doch sei, wie schwierig es sei, "alles" zu bekommen (damit sind Protein, Vitamine, Mineralien etc. gemeint) oder gern auch, wie "sinnlos" das alles doch sei, denn ich kleines Licht könne sowieso am grossen Weltgeschehen nichts ändern.

Ich habe diese Menschen kein einziges Mal danach gefragt. Sie waren auch nicht unfreundlich oder aggressiv, überhaupt nicht, sondern sie fingen einfach davon an, sobald sie erfuhren, dass ich vegan lebe, genauso wie die Zeugen Jehovas davon anfangen müssen, von Gott und dem Weltende zu reden, sobald man ihnen freundlich begegnet. Auch evangelikale Christen und katholische Kleriker können das sehr gut. Kaum zeigt man an IHNEN Interesse, geht es los mit "Jesus liebt und rettet Dich" und Co.

Ein Schelm, wer da denkt, dass ja vielleicht Fleischesser das Bedürfnis nach Mission haben und nicht die Veganer...?! ;-)

Benutzerbild von Dana
vegan4.683 PostsweiblichSchwarzwaldLevel 4
25.02.2020
Ich denke zwischenzeitlich, dass missionieren (auch von Seiten der Omnivoren) einfach das falsche Wort ist. Ich möchte behaupten, dass ein Großteil der Omnivoren sich überhaupt nicht mit Vitaminen, Nährstoffen und Proteinen auskennt, sondern einfach nur das "Gelernte" nachplappert. Wenn man mal genauer nachfragt, sieht man schnell, dass es einfach nur "Schubladenwissen" ist, ohne es genauer spezifizieren zu können. Wer jahrelang hört "Fleisch ist ein Stück Lebenskraft" glaubt es einfach und hinterfragt es auch nicht. Ich spreche hier natürlich von der rein gesundheitlichen/nährstofflichen Sicht. Veganismus aufgrund von Tierethik lasse ich hier außen vor.

Benutzerbild von METTA
vegan4.642 Postsweiblich ObertshausenLevel 4Supporter
25.02.2020
Ich kenne das auch, sobald man irgendwas mit vegan sagt, kommen oft die gleichen Argumente oder Bemerkungen, ich halte mich in der Zwischenzeit schon ziemlich zurück :-( , gebe es nur bei Freunden oder engeren Verwandten durch.


Und bei manchen Diskussionen über vegane Kindergärten kann man in den Kommentaren auch die entsprechenden Bemerkungen lesen, also dass Leute dann einfach die DGE zitieren oder meinen, dass es kriminell wäre die Kinder dort vegan essen zu lassen. Wobei ja gar nicht gesagt ist, dass die Kinder zu Hause dann auch vegan essen, aber das wird total ausgeblendet. Die Tatsache alleine, dass die "armen " Kinder vielleicht zweimal am Tag vegan essen "müssen"( dabei ist es ja von den Eltern gewollt, sonst würden sie ihre Kinder ja nicht dorthin bringen) treibt manche Kommentatoren zu üblen Beschimpfungen. :-(

Kein Benutzerbild
AnimalHuman
25.02.2020
Das grösste Problem bei dieser ewigen Debatte ist wohl, dass sich viele Allesfresser oftmals an der veganen Rhetorik stören.
Auch wenn die meisten Veganer/innen ausschliesslich sagen sie wollen niemanden missionieren, klingt der `vermeintlich` zu hörende/ lesende Subtext (*Du bist ein Tiermörder! Veganer leben gesünder, ...mach, mach, mach das auch. Ewiges Leben.. blablabla*) deutlich heraus.
So zumindest meine Erfahrung.

Jeder hört und sieht nun mal das, was er oder sie hören will...
und wer Angst hat das ihm was weggenommen wird, geht nun mal in Angriffsposition.


LG AH

Kein Benutzerbild
Layla-Eve
25.02.2020
Ich kannte in den 90er Jahren die ersten Veganer. LEIDER, leider haben die nicht "missioniert".
Zumindest fing ich da an vegetarisch zu leben, sogar mal 1Jahr vegan. War aber schwierig,
ohne Internet, und Tofu, etc., gabs vllt. im Asia-Laden. Dann hatte ich die erste Lungenentzündung,
und viel abgenommen, dann leider, zum päppeln, wieder mit Sahne angefangen.
Ich habe die meisten Probleme mit den tierlieben, die für ihre Katzen sonst was tun, aber von
den Tieren hinter den dicken Mauern nichts hören wollen. Immerhin hat eine von denen jetzt
großes Interesse am Entenvleisch, im Glas, und erinnerte mich kürzlich, dass ich ihr doch unbedingt
ein Glas vom Vegan-Laden mit bringen soll. ;)

Benutzerbild von Karotte60
vegan14 PostsweiblichBurgauLevel 1
27.02.2020
Ich durfte mir in den wenigen Wochen meiner Veganzeit schon ein paar blöde Kommentare anhören: "...bist du jetzt auf diesem Tripp" oder "..vegan? das ist aber ganz ungesund" etc. Ich habe es nur im engen Kreis kundgetan und missionieren will ich Keinen..eher Vorbild sein und durch das Vorleben zeigen, dass man ohne tierische Produkte gesund und aktiv bleiben kann. Vielleicht hört dann irgendwann auch mein Mann auf mich zu belächeln :D

Benutzerbild von Vegbudsd
vegan2.993 Postsmännlich35708 HaigerLevel 4Supporter
28.02.2020
Vielen Dank an Kilian für die Information über kognitive Dissonanz und Missionsdrang bzw Missionsabwehr.

Die Idee, dass man selbst als Fleischesser ein Tiermörder sei, kommt seltenst durch die Aussagen der Veganer. Vielmehr kommen die meisten Menschen selbst darauf.


Inzwischen gehe ich durchaus offensiv mit meiner Art zu leben um: "Ich leide an einer ausgeprägten Tierleidallergie" oder "ich könnte selbst wenn ich noch Fleisch mögen würde spätestens seit ich weiß, wie mit den Viechern umgegangen wird, kein Stück Fleisch oder Tropfen Milch mehr zu mir nehmen - wie schaffst Du das nur...?" und auf die Sache mit "vegan ist ungesund" antworte ich nur noch: "Ja, ich weiß ja, die Krankenhäuser sind voll von mangelernährten Veganern...!"
Zuerst gucken die Leute dann etwas irritiert, manchmal meint man, bricht ihnen irgendwas entzwei, und dann folgt beredtes Schweigen. Meist sind die Diskussionen dann relativ kurz.

Ich lasse moich in keinem Fall mehr in irgendeine defensive Ecke drängen - auch nicht mit Bullshit-Bingo wie " Du hast ja keine Ahnung, hast Du etwa Landwirtschaft studiert?" darauf folgt: "Ja klar, jeden Tag!" fertig.

Kein Benutzerbild
PeeBee
29.02.2020
Zitat Vegbudsd:
Ich lasse moich in keinem Fall mehr in irgendeine defensive Ecke drängen


Genau das ist wichtig.

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