alter Thread... aber ich hab mich auch schon gefragt, warum da so viele drauf abfahren ... ich habe über die letzten Jahre immer wieder mal ein Ersatzprodukt versucht und war immer enttäuscht bis auf 2 Ausnahmen, die ich dann auch immer wieder mal gekauft hab. Alles durchzuprobieren, was es so gibt, war mir aber zu teuer, also habe ich es meistens gelassen.
Ich find das auch nun heute für mich eher kontraproduktiv mit diesen Ersatzprodukten, weil das so die Erwartungshaltung in mir weckt: das schmeckt jetzt wie Käse oder wie Wurst und dann empfind ich das gar nicht so und das ist eher frustrierend. Da stellt sich das Gehirn drauf ein: jetzt kommt lecker Käse und der kommt aber nicht.
Wahrscheinlich kommt es auch noch darauf an, welche Qualität oder Geschmacksintensität man vorher gegessen hat: Ein fast geschmackloser Gouda vom Discounter lässt sich wie eine Billiglyoner auch leichter nachmachen, weil da ja auch im Original kaum mehr Geschmack vorhanden ist und oft viel nachgebessert werden muss. Für mich auch ein Grund, warum Rügenwalder nahezu prädestiniert ist, vegane Wurst zu machen. Sie kennen sich damit aus, aus nichtsschmeckender Grundmasse mit Gewürzen alles rauszuholen. Ob das nun Fleisch ist oder Tofu oder Erbsenmehl ist ja wurscht (im wahrsten Sinne des Wortes)
aber so einen richtig feinen Ziegenkäse von der freilebenden Ziegen in den italienischen Alpen - den kann man halt nicht nachbauen.
Ich für mich entdecke heute lieber völlige neue Essenswelten und andere Lebensmittel - da gibt es so unendlich viel, was ich wohl nie ausprobiert hätte, wenn ich weiter bei den Originalen oder den Ersatzprodukten geblieben wäre. Insofern passt es dann auch, wie es ist
Ich hatte anfangs mal mit cashews so eine Masse hergestellt, die als veganer Käse beworben wurde im Rezept und war nur frustiert. Wenn das Rezept einfach Cashew-Brotaufstrich gehießen hätte, wäre ich freier ran gegangen und hätte es auch wohlschmeckend gefunden. Nur mit Käse hat es halt nun mal gar nix zu tun. Das war so eine unnötige Hürde. Auch mit diesen Tofuwürstchen konnte ich nie was anfangen.
Ich könnte mir auch vorstellen, dass es anderen so geht, die noch Fleisch- und/oder Milchprodukte essen und die Ersatz suchen und frustriert sind. In dem Fall würde ich eher vorschlagen: Ganz andere Dinge zu kochen / zu essen, in eine andere Welt eintauchen und entdecken, was alles möglich ist an Köstlichkeiten rund um den Globus, die weder Milch- und Fleischprodukte brauchen. Für mich war das jedenfalls der bessere Weg und das empfinde ich auch täglich als sehr bereichernd und genußvoll. Das erste was ich mir gekauft hab, waren 20 neue Gewürze
jetzt mariniere ich Tofu selbst und dann bleibt das auch Tofu und kein Fleischersatz und schmeckt sehr lecker und liebe meine eigenen Creationen der Cashewcreme als Brotaufstrich. Aber ich bin auch eine Selbermacherin geworden, ich ess kaum mehr industriell gefertige Nahrungsmittel, auch keine veganen. Ich will einfach wissen, was ich da esse und wo das herkommt und wie es hergestellt wurde. Diese ewig langen Zutatenlisten schrecken mich ab und auch der Magen rebelliert ganz schnell, auch bei pflanzlicher Industrienahrung.
uups.. bissl arg lang geworden, wer durchgehalten hat: danke fürs Lesen