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Will Kirche Tierschutz? Initiative fordert Kirchen zum Ausstieg aus Massentierhaltung auf!

Beim Tierschutz tun sich die Kirchen in der Praxis schwer. Eine Initiative möchte das nun ändern. Bild: pixabay.com

96 % aller Tierprodukte stammen aus Massentierhaltung. Auch Gemeinden und Betriebe der evangelischen und katholischen Kirche kaufen Produkte aus besonders tierquälerischen Haltungsbedingungen. Das stößt auch innerhalb der Gemeinden auf immer mehr Kritik.

Eine Initiative mit dem Namen "Will-Kirche-Tierschutz.de" möchte die Kirchen nun dazu bewegen, ihren Tierschutz-Versprechen bis 2025 Taten folgen zu lassen.

Dazu führt das Bündnis ein Label ein, das in vier Kategorien kenntlich machen soll, nach welchen Kriterien Tierprodukte in evangelischen und katholischen Kirchen verwendet werden – und auch, wie viele vegane und vegetarische Alternativen angeboten werden.

Die vier Kategorien des Tierschutz-Kirchen-Siegels sind:

  • Konventionelle Massentierhaltung: Kirchliche Gemeinden oder Einrichtungen, die Tierprodukte aus konventioneller Massentierhaltung beziehen, z. B. Haltungsstufen 1 bis 3 des Lebensmitteleinzelhandels.
  • Bio (Massentierhaltung): Kirchliche Gemeinden oder Einrichtungen, die für Tierprodukte als Mindeststandard Bio oder höhere Tierhaltungsstandards verwenden.
  • Vegetarisch: Kirchliche Gemeinden oder Einrichtungen, die zumindest ausschließlich vegetarische Tierprodukte verwenden und über ein konsequentes veganes Angebot verfügen.
  • Vegan: Kirchliche Gemeinden oder Einrichtungen, die ein rein pflanzliches Angebot im Sinne einer gesunden Ernährung, der globalen Gerechtigkeit, des Klima- und Umweltschutzes sowie des Tierschutzes aufweisen.

Der Initiative zufolge sprechen sich die evangelische und katholische Kirche gegen Massentierhaltung aus, blieben in der Praxis aber sehr deutlich hinter den eigenen Ansprüchen zurück.

Selbst Prestigeprojekte wie die "ökofairen" Gemeinden in norddeutschen evangelisch-lutherischen Kirchen schrieben nicht einmal die Verwendung von "Bio" bei Tierprodukten vor. Überdies sollen nur 4% der Gemeinden der Landeskirche überhaupt an dem Programm teilnehmen.

Wenn es nach den Zahlen geht, dann wird in den christlichen Kirchen bis heute offenbar kaum Tierschutz betrieben. Stattdessen setzen immer noch Gemeinden auf Tierprodukte aus besonders tierquälerischer Tierhaltung, mit all ihren Folgen für Natur und Menschen.

Die Initiative "Will-Kirche-Tierschutz.de" hat nach eigenen Angaben alle 27 Bistümer der katholischen und alle 20 Landeskirchen der evangelischen Kirche in Deutschland aufgefordert, bis Ende Februar 2024 mitzuteilen, ob sie sich Beschaffungskriterien für Tierprodukte gegeben haben und wie diese konkret aussehen.

Die Ergebnisse will die Initiative dann schrittweise auf Tierschutz-Kirchen-Label.de nachvollziehbar veröffentlichen.

"Will-Kirche-Tierschutz.de" ist ein politisch und religiös unabhängiges Projekt des gemeinnützigen Vereins campaign4you e. V. und wird von der Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt und von ProVeg unterstützt.

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Bündnis fordert Kirchen auf, Tierschutz-Versprechen Taten folgen zu lassen
Letzter Beitrag: 27. Feb., von Sunjo.

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Autor: Redaktion

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