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Entwicklungsministerin Schulze ruft zu weniger Fleischverzehr auf

Eine Roggenähre
Statt Futtermitteln lassen sich auch gleich Lebensmittel anbauen. Bild: pixabay.com

Die Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) ruft dazu auf, weniger Fleisch zu essen. Dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) sagte sie im Interview, dies würde die Ernährungssicherheit global verbessern.

Würde der Fleischverzehr in Deutschland um nur 30% verringert, bräuchte man weniger Anbauflächen, um Futtermittel zu erzeugen. Stattdessen könnte man auf den frei werdenden Flächen 5 Millionen Tonnen Getreide für den menschlichen Verzehr anbauen.

60 Prozent des weltweit produzierten Maises würde an Tiere verfüttert werden. In der EU sei es bei Weizen ähnlich, so die Ministerin.

Allein: Ein Schwein wandelt das Futtergetreide überwiegend zu Gülle und Wärme um. Nur ein kleiner Bruchteil wird zum gewünschten Fleischprodukt. Bei Rindfleisch sind die sogenannten "Veredelungsverluste" noch größer.

Das Grundproblem der Tierhaltung betrifft auch die Milch- und Eierproduktion. Auch hier wird nur ein Bruchteil der Futter-Kalorien zu einem Nahrungsmittel. Dies hat Svenja Schulze jedoch in ihrem Interview mit dem RND nicht erwähnt.

Ein ähnliches Problem sieht die Ministerin bei der Erzeugung von Bio-Sprit. Auch hier werden Pflanzen zunächst angebaut, und dann zu Treibstoffen weiterverarbeitet. "Mir ist der Teller wichtiger als der Tank", so die Ministerin gegenüber RND.

Eine nachhaltigere und widerstandsfähigere Landwirtschaft sei kein Luxus, den man verschieben könne. Es sei aktive Krisenprävention für die Zukunft, so Schulze. Sie kritisiert daher die Vorstöße, den Artenschutz zu verwässern, oder bei der Reduktion von Pestiziden nachzulassen.

"Wir dürfen nicht den Fehler machen, andere Krisen zu vergessen" Svenja Schulze, Entwicklungsministerin

Übrigens: Das Umweltbundesamt empfiehlt eine vegane Ernährung. Hier das Video-Statement.

Veröffentlichung:

Autor: Kilian Dreißig

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