Studie: EU-Politik bevorzugt Tierindustrie - pflanzliche Hersteller werden schikaniert
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Eine neue Studie der Uni Stanford zeigt, wie Fleisch- und Milchindustrie in den USA und in der EU die Entwicklung pflanzlicher Alternativen regelrecht ersticken.
Bei Tierprodukten scheint es so etwas wie eine freie Marktwirtschaft oder fairen Wettbewerb schlicht nicht zu geben. Sie werden durch Subventionen den Bedingungen einer freien Wirtschaft enthoben und massiv aus Steuergeldern bezuschusst.
Der Analyse zufolge wird die Fleischindustrie in der EU 1.200 mal so stark subventioniert wie Betriebe aus dem Bereich der Fleischalternativen.
Auf einen Euro, der in klimafreundliche Fleischalternativen investiert wird, kommen also 1.200 Euro für Betriebe aus dem Bereich der Tierhaltung und Futtermittelerzeugung.
Zudem haben die Forscher festgestellt, dass Staaten die Hersteller pflanzlicher Alternativen durch strikte Kennzeichnungsregelungen zusätzlich schikanierten und zugleich vermieden, in Ernährungsrichtlinien auf die Vorteile pflanzlicher Produkte hinzuweisen.
So ist es in der EU verboten, Milchalternativen als "Milch" zu bezeichnen. Auch in den USA gibt es ähnliche Bestrebungen nach einer Vorschrift, der zufolge pflanzliche Lebensmittel stets als "Nachahmung" bezeichnet werden müssen.
Ein Teil der staatlichen Fördergelder bieten offenbar sogar einen Anreiz, die Herden zu vergrößern und die Tierhaltung auszubauen, oder die Gesamtproduktion zu steigern. Und das, obwohl die globale Tierhaltung eine wesentliche Ursache der Klimakatastrophe ist.
Der Stanford-Analyse zufolge, erhielten Rinderhalter in der EU mindestens 50% ihrer Einnahmen über EU-Subventionen.
Es ist klar, dass mächtige Interessengruppen politischen Einfluss ausgeübt haben, um den Status quo des Tierhaltungssystems aufrechtzuerhalten" Prof. Eric Lambin gegenüber Stanford News
Die Analyse wurde am 18. August 2023 unter dem Titel "Can Alternative Meat Compete" in "One Earth" veröffentlicht. Die Wissenschaftler untersuchten dafür Gesetze, staatliche Förderungen und Lobbyismus-Trends in den USA und der EU. Der Erhebungszeitraum reichte von 2014 bis 2020.
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