Oxford-Studie: Vegane Ernährung wirksam für Klima und Umwelt!
Vegane Ernährung ist richtig klimafreundlich - das wurde jetzt durch eine wissenschaftliche Analyse der Universität Oxford (England) unter der Leitung von Prof. Peter Scarborough erneut und sehr detailliert bestätigt.
Es ist die bisher umfassendste Auswertung ihrer Art!
Für die Studie wurden Daten von 55.504 Menschen ausgewertet. Diese wurden mit Daten von 38.000 landwirtschaftlichen Betrieben aus 119 Ländern der Welt ergänzt, um ein umfassendes, detailliertes Bild über die Umweltauswirkungen der jeweils verzehrten Nahrungsmittel zu erhalten.
Die Wissenschaftler der Uni Oxford berücksichtigten in ihrer Auswertung ökologische Folgen der Ernährung wie Treibhausgasemissionen, Landnutzung, Wasserverbrauch, Eutrophierungsrisiko und Verluste der biologischen Vielfalt.
Sie betonen, dass sie in ihrer Studie mit echten Ernährungsdaten gearbeitet haben. Andere Studien arbeiten häufig mit Modell-Diäten, die jedoch nicht immer genau den tatsächlichen Ernährungsweisen im Alltag entsprechen.
Die Daten zur Ernährung stammen dabei aus der EPIC-Studie, einer Kohortenstudie über Zusammenhänge zwischen Ernährung und Krebs. Es handelt sich dabei um die größte Untersuchung ihrer Art, die auch vegane und vegetarische Ernährungsstile untersucht hat.
Die englischsprachige Studie wurde im Nature-Magazin veröffentlicht. Dort könnt ihr sie im Detail einsehen.
Die wichtigsten Erkenntnisse in der Übersicht:
- Beim Klimaschutz liegt vegane Ernährung mit Abstand vorn, sogar deutlich vor vegetarischer Ernährung. Vegane Ernährung stößt demzufolge 4,39 Gramm Methan pro Tag aus, Vegetarier 20,21 Gramm und starke Fleischesser 65,4 Gramm. Starke Fleischesser verursachen damit fast den 15-fachen Methan-Ausstoß eines Veganers. [1]
- Veganer beanspruchen weniger Landflächen. Sie beanspruchen täglich 4.37 m², während starke Fleischesser derer 16,78 m² brauchen. Vegetarier landen bei 6,01 Quadratmetern am Tag. [2]
- In sämtlichen untersuchten Aspekten erreichten Veganer stets weniger als 50% der Auswirkungen eines starken Fleischessers. [3]
- Die Herkunftsregion und Anbauweise von Lebensmitteln haben einen deutlich geringeren Einfluss auf die Umwelt als der Verzehr bzw. Nichtverzehr von Tierprodukten. [3]
Die Wissenschaftler haben die Daten auf eine tägliche Kalorieneinnahme von 2.000 kcal standardisiert und Alters- wie Geschlechtsunterschiede mit wissenschaftlichen Methoden herausgerechnet. Auf die Weise werden die Ergebnisse aussagekräftiger.
Viele Regierungen setzen bislang darauf, Lebensmittelverschwendung zu vermeiden oder Produktionsverfahren in ärmeren Ländern zu verbessern, um auf die Weise das unpopulistische Thema der Ernährungsumstellung im eigenen Land zu vermeiden.
Die Wissenschaftler kommen in einer Zusammenfassung zum Schluss, dass eine Ernährungsumstellung auf überwiegend pflanzliche Lebensmittel jedoch weit vielversprechendere Möglichkeiten bietet, um nationale Klimaziele einzuhalten und gefährliche Klima-Kipppunkte zu vermeiden.
Sie empfehlen daher auch politische Maßnahmen, um Verbraucher zu einer Ernährungsumstellung zu ermutigen.
Meinung:
Die neue Auswertung zeigt: Es ist keineswegs Privatsache, was man isst. Der regelmäßige Verzehr von Tierprodukten belastet Klima und Umwelt weitaus stärker als eine überwiegend pflanzliche Ernährungsweise. Die Folgen davon betreffen jedoch Veganer und Fleischesser gleichermaßen. Das Verursacherprinzip, nachdem derjenige für Schäden haftet, der sie verursacht, ist in der Ernährung praktisch nicht vorhanden.
Schon lange empfehlen Fachleute, pflanzliche Lebensmittel ganz von der Mehrwertsteuer zu befreien. Als weiteren Schritt empfehlen sie, die Mehrwertsteuer auf Tierprodukte anzuheben. Auch durch Subventionierung müssen Landwirte dazu ermutigt werden, pflanzliche Lebensmittel zu erzeugen und aus der Tierhaltung auszusteigen ("Ausstiegsprämie").
Quellen
Veröffentlichung:
Autor: Kilian Dreißig