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Hundequäler sorgt für Aufregung

Der Hundequäler
Der Hundequäler

Ein Video, in dem ein junger Mann einem kleinen Hund mehrmals brutal ins Gesicht schlägt, sorgt im Internet für massive Entrüstung. Der Täter hat sich während der Tat selbst gefilmt und das Video anschließend offenbar seiner Exfreundin zugesandt, die wiederum die Polizei informiert hat. In rasanter Geschwindigkeit hat sich das Video auf Youtube, Facebook und Co. verbreitet – und die Kommentare ließen nicht auf sich warten.

Hundequäler - Screenshots
Hundequäler - Screenshots

Internetnutzer machen ihrer Empörung über diese sadistische Tierquälerei Luft. Zahllose Kommentare wurden bereits veröffentlicht. Viele Online-User fordern sogar Prügel und Todesstrafe für den Täter. Und so fragwürdig derartige Forderungen auch sind – sie zeigen, wie wütend die Menschen über diese sadistische Tierquälerei sind.

Sicher ist in diesem Fall eine konsequente, strafrechtliche Verfolgung und ein abschreckendes Urteil notwendig, um Tierquäler von solchen Taten abzuschrecken. Doch was in der heißen Aufregung um den gequälten Hund vergessen wird, ist, dass auch in Schlachthöfen Tiere systematisch gequält und getötet werden, nur um den Appetit auf Fleisch zu stillen. Die Angst der Tiere beim Transport und im Schlachthof ist die selbe, wie die des jungen Hundes. Für die Tiere macht es keinen Unterschied, ob sie für die Produktion von Fleisch oder aus Sadismus gequält werden.

Der Unterschied zwischen sadistischer Hundequälerei und kommerzieller Tierschlachtung besteht darin, dass die Verbraucher die als „normal“ angesehene Qual eines Tieres im Schlachthof leichter verdrängen können (denn diese ist weit entfernt und erscheint daher sehr abstrakt). Dazu kommt, dass die Liebe zu „Haustieren“, die man gut kennt (z. B., weil man selbst einen Hund hat) sicherlich enger ist, als zu Tieren, die als „Nutztiere“ gelten (siehe Speziesismus). Dabei macht es für die Tiere keinen Unterschied, ob sie aus Sadismus oder aus Appetit auf Fleisch grauenvoll gequält werden. Und was ein „Haustier“ oder „Nutztier“ ist, ist unsere willkürliche Entscheidung.

Konsequente Strafverfolgung von Tierquälerei

Konsequent wäre daher, mutwillige Tierquälerei in jedem Fall strafrechtlich zu verfolgen. Auch in Fällen wie der „Fleischproduktion“, die bislang als normal hingenommen werden, obwohl die systemimmanenten, tierquälerischen Zustände längst bekannt sind. Es gibt für die „Fleischproduktion“ keine gesundheitlichen Gründe. Und Appetit reicht nicht aus, um Zustände zuzulassen, die ebenfalls Rufe nach harter Bestrafung laut werden ließen - wenn sie denn mal ans Licht der Öffentlichkeit gelangen würden.

Es ist gut, dass sich Menschen gegen Tierquälerei stark machen und ihrer Entrüstung – in einem zivilisierten Rahmen – Ausdruck verleihen. Gleichermaßen sollten sich alle Menschen auch gegen Tierquälerei in anderen Bereichen stark machen – und wären hierbei wahrscheinlich auch noch viel erfolgreicher. Was Sie tun können, erfahren Sie hier: Vegetarier werden | vegan werden

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AUTOR: KILIAN DREIßIG
Vegane Lebensweise vereint Klimaschutz, Tierschutz und Lebensqualität. Gründe genug, mich als Journalist damit zu beschäftigen.

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