"Weniger Inhalt": Huch, was hat sich Frosta denn da gedacht!?
Normalerweise werben Hersteller und Supermärkte mit mehr Inhalt, größeren Packungen, neuen Rezepturen und billigeren Preisen.
Der Tiefkühlhersteller Frosta macht aktuell genau das Gegenteil: Er hat den Inhalt mehrerer Tiefkühlkräuter reduziert – und weist darauf auch noch gut sichtbar auf der Verpackung hin!
Warum das!? Möchte Frosta seine Kunden abschrecken?
Die Hintergründe erklärte Sebastian Bernbacher, der Marketingleiter von Frosta, jüngst in einem Post auf LinkedIn.
Lange Dürreperioden im Wechsel mit starken Regenfällen hätten zu erheblichen Ernteausfällen geführt. In der Folge seien die Preise für Kräuter extrem gestiegen.
"Weniger Inhalt als vorher" stehe daher seit Anfang des Jahres auf der Hälfte der Kräuterverpackungen von Frosta, so Bernbacher. Auch die Verpackung wurde verkleinert.
Im Grunde ist der Hinweis auf weniger Inhalt durch Frosta also einfach nur ehrlich. Während andere Hersteller möglicherweise ihre Verpackung insgesamt umgestalten würden, in der Hoffnung, dass die Kunden die reduzierte Größe nicht bemerken, sagt Frosta offen, was Sache ist. Und schreibt es sogar groß auf die Packung.
Mag sein, dass das Kunden zunächst irritiert. Wer will denn bitte kleinere Verpackungen? Doch am Ende könnte es sich die Aktion doch auch für Frosta lohnen. Nicht unbedingt wegen des reißenden Absatzes der verkleinerten Kräuterpackungen – sondern als Bonus für die eigene Glaubwürdigkeit. Weil man Frosta einfach glaubwürdiger wahrnimmt.
Am Ende also auch eine clevere Idee, die Verkleinerung der Kräuterverpackungen intensiv auf Social Media zu kommunizieren.
Übrigens: Die Verbraucherzentrale hatte kürzlich erfolgreich gegen den Margarinehersteller Upfield geklagt. Der hatte die Füllmenge seiner "Sanella"-Margarine von 500 auf 400 ml reduziert – bei optisch fast identischer Verpackung.
Aus Sicht der Verbraucherschützer seien Verbraucher dadurch getäuscht worden, da die Verringerung der Menge nicht deutlich kommuniziert worden sei. Die Verbraucherschützer sprachen von einer "Mogelpackung".
Frosta zeigt mit dem Verpackungs-Aufdruck, dass es auch anders geht.
Wie gut, dass Frosta eine wachsende Auswahl an veganen Tiefkühlprodukten im Sortiment hat – und diese auch noch mit einem CO2e-Hinweis versieht. Wenn man erst selbst vom Klimawandel betroffen ist, wird umso deutlicher, wie wichtig es ist, pflanzlich(er) zu essen.
Pflanzliche(re) Ernährung ist besonders gut fürs Klima. Auch das Umweltbundesamt empfiehlt vegane Ernährung.
Veröffentlichung:
Autor: Kilian Dreißig