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Grausam: "Report Mainz" berichtet über illegale Schächtungen in zwei deutschen Betrieben!

In diesem Schlachtbetrieb wurden offenbar auch Schafe geschächtet.
In diesem Schlachtbetrieb wurden offenbar auch Schafe geschächtet. Bild: PETA Deutschland e. V.

Es sind grausame, verstörende Bilder! Tierschützer haben in zwei deutschen Betrieben dokumentiert, wie Schafe ohne Betäubung geschlachtet werden (Schächtungen)!

Die Aufnahmen wurden PETA und dem Deutschen Tierschutzbüro zugespielt. "Report Mainz" berichtete am 24.1.2023.

Das Töten von Säugetieren ohne Betäubung ist in Deutschland verboten. Ausnahmen gibt es für das Schächten - also religiös motiviertes, rituelles Töten von Wirbeltieren - nur mit Genehmigung.

Umso schockierender ist, wie routiniert und alltäglich in Schlachthöfen bis heute dagegen verstoßen wird. Wie grausam das Schächten ist. Und wie oft auch herkömmliche Schlachtungen ohne vollständige Betäubung erfolgen. Die neuesten Aufnahmen belegen dies. Wieder einmal.

Aufgedeckt wurden die grausamen Handlungen in zwei regionalen Schlachthöfen. Einer davon im baden-württembergischen Eberdingen, der andere in der Nähe von Köln.

Beides kleine, traditionelle Betriebe, wie sie in Medien gerne mal als "Vorbilder" dargestellt werden.

In den Betrieben wurde sowohl "herkömmlich" geschlachtet, als auch geschächtet. Fürs Schächten soll jedoch keine Sondergenehmigung vorgelegen haben, heißt es.

"Die Aufnahmen aus dem Schlachtbetrieb sind extrem bedrückend", sagt Agrarwissenschaftlerin Scarlett Treml von PETA über den baden-württembergischen Schlachtbetrieb der Schäferei Karl Kurz. "Schafen wird ohne Betäubung die Kehle aufgeschnitten. Einem Tier wird sogar bei vollem Bewusstsein das Fell vom Kopf abgezogen."

Abgetrennte Schafköpfe in einer Mülltonne.
Abgetrennte Schafköpfe in einer Mülltonne. Bild: PETA Deutschland e. V.

Dies sei bereits der fünfte Schlachtbetrieb-Skandal innerhalb weniger Jahre, die während der Amtszeit von Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) aufgedeckt worden seien, kritisiert PETA. Die Organisation wirft dem Minister vor, bei der Einführung wirksamer Kontrollmechanismen zu versagen.

Schächt-Skandal nicht für rechte Hetze instrumentalisieren

Das Schächten von Tieren ist eine extrem grausame Art der Tötung, bei der bewusst auf die Betäubung und Schmerzausschaltung von Tieren verzichtet wird.

Es gibt berechtigte, sachliche Proteste gegen diese Form der Schlachtung.

Organisationen warnen indes, dass rechtsextreme Parteien Schächt-Skandale wie diesen für pauschale Hetze gegen Ausländer, Juden und Muslime instrumentalisieren könnten. Um Tierschutz ginge es dabei nur vordergründig.

Damit würde auch von den Tierschutzverstößen abgelenkt, die in herkömmlichen, deutschen Schlachtbetrieben regelmäßig aufgedeckt werden.

Auch wir möchten daher klarstellen:

  • Das Schächten an sich ist eine grausame Art der Tötung von Tieren, die aus guten Gründen kritisiert wird und in den Religionen auch nicht zwingend vorgeschrieben ist.
  • Nicht alle Muslime und Juden befürworten das Schächten. Immer mehr Muslime und Juden leben vegan und vermeiden bewusst die Ausbeutung von Tieren. Erfahrungen einer Veganerin beim Opferfest.
  • Schlachtungen und Schächtungen bedeuten immer vermeidbare Qualen für Tiere. Aus reiner Gewohnheit und zum bloßen Komfort nehmen Fleischesser die Höllenqualen der Tiere hin und bezahlen dafür. Oft aus Angst, als Veganer ausgegrenzt zu werden. Die WHO warnt seit 2015 ausdrücklich vor den Krebsrisiken von rotem Fleisch.
  • Die einzig tierfreundliche Reaktion auf Schlacht- und Schächt-Skandale muss sein, Tierprodukte zu meiden - und pflanzliche Alternativen zu nutzen. Egal ob Fleisch, Milch oder Eier: Industrielle Tierproduktion geht immer mit Tierquälerei einher.

Veröffentlichung:

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Report Mainz, 24.01.23, 21:50 Uhr über illegales Schächten
Letzter Beitrag: 27.01.2023, von kilian.

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AUTOR: KILIAN DREIßIG
Vegane Lebensweise vereint Klimaschutz, Tierschutz und Lebensqualität. Gründe genug, mich als Journalist damit zu beschäftigen.

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