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"Unfassbar müde": Deutsches Tierschutzbüro gibt auf!

Das Deutsche Tierschutzbuero e. V. hört auf.
Das Deutsche Tierschutzbuero e. V. hört auf. Bild: Screenshot
Update: In einem neuen Video mit dem Titel "Unser Herz schlägt noch ..." heißt es, dass man noch lange nicht aufgeben wolle!

Der Verein Deutsches Tierschutzbüro e. V. (TSB) gehört zu den bekanntesten Tierrechtsorganisationen in Deutschland. Immer wieder gingen die Tierschützer mit Undercover-Aufnahmen an die Öffentlichkeit. Immer wieder haben sie öffentliche Debatten über den Umgang mit Tieren ausgelöst.

Doch jetzt ist nach zehn Jahren Schluss. Wie die TSB-Gründer Jan Peifer und Denise Weber in einem Video auf Youtube mitteilten, wird es das Tierschutzbüro "in dieser Form" nicht mehr geben. Man sei "unfassbar müde" und werde nun endgültig die Pforten schließen.

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Tatsächlich hat das Tierschutzbüro zwar viele Skandale ans Tageslicht gebracht, musste zugleich aber auch zahlreiche Angriffe aus der Tierindustrie einstecken.

Auch in der öffentlichen Berichterstattung war oft die Rede von Einzelfällen - selbst dann, wenn die schiere Zahl der Undercover-Ermittlungen längst deutlich gemacht hat, dass es sich um ein grundlegendes Problem handeln muss.

Wenn immer wieder tote Schweine in Ställen liegen und Rinder immer wieder schlecht betäubte ihre eigene Schlachtung erleiden müssen, dann liegt es nahe, von einem Systemversagen zu sprechen. Dann sind auch die Verbraucher gefordert, ihr Geld aus diesem System zu nehmen und Tierprodukte zu meiden.

Doch das geschieht bis heute nur sehr langsam. Viele Menschen essen zwar pflanzlicher, doch es ist nur eine Frage der Zeit, bis der nächste Schlachthof-Skandal ans Licht der Öffentlichkeit kommt.

Wer sich für wirksamen Tierschutz einsetzt, braucht daher starke Nerven und eine Menge Frustrationstoleranz.

Sich für Tierschutz einzusetzen, bedeutet nämlich auch, sich mit der zweitmächtigsten Industrie in Deutschland anzulegen: Der Agrar-Industrie. Große Teile dieser Industrie profitieren von der Nutzung von Tieren.

Wer sich für Tiere einsetzt, muss sich auch mit dem Inneren Schweinehund anlegen, der Menschen immer das tun lässt, was am bequemsten und normalsten erscheint. Aber nicht unbedingt das, was klug für alle ist.

Wenn Menschen bloß die Verantwortung abschieben, wenn alle immer nach Schuldigen suchen, statt selbst Verantwortung zu übernehmen, kann kann das auslaugen und zermürben. Das Tierschutzbüro ist daher nicht der erste Verein, der aufgibt.

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Wie es weiter geht, ist erstmal ungewiss. Man wolle sich in den kommenden Tagen bei den Unterstützern noch mal melden.

Wir wünschen den Tierschützern vom Deutschen Tierschutzbüro alles Gute für ihre Zukunft!

Veröffentlichung:

Autor: Kilian Dreißig

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Diskussion im Forum:
Deutsches Tierschutzbüro hört auf
Letzter Beitrag: 07.11.2023 von BeaNeu.

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