Nutztier-Steuer: Dänemark bittet Tierhalter zur Kasse!
Weil die industrielle Tierhaltung besonders stark zur Klimakrise beiträgt, führt Dänemark eine Steuer für Nutztierhaltung ein. Damit soll der Klimaschutz im zweitschädlichsten Sektor des Landes verbessert werden.
Ab 2030 werden Tierhalter vom dänischen Staat zur Kasse gebeten. Damit setzt Dänemark ein Signal zur Stärkung des Klimaschutzes – und des Verursacher-Prinzips.
Medien sprechen bei der neuen Steuer meist von einer "Rindersteuer". Es sollen jedoch auch andere Nutztiere berücksichtigt werden.
Die Tierproduktion ist aus mehreren Gründen besonders schädlich für Umwelt und Klima:
- Rinder stoßen große Mengen Methan aus, das 28-mal so klimawirksam ist wie CO₂. Deshalb gelten nicht nur Rindfleisch, sondern auch Butter und Käse als echte Klimakiller.
- Beim Anbau von Futtermitteln mit chemisch-synthetischen Düngemitteln entsteht Lachgas, das 265-mal so klimawirksam ist wie CO₂.
- Nutztiere wandeln den größten Teil des Futters zu Gülle um. Nur ein Bruchteil der Futter-Energie landet im gewünschten Tierprodukt. → Deshalb bangt die Tierindustrie um ihre Zukunft.
Medienberichten zufolge soll die Steuer zunächst mit 40 Euro pro Tonne CO₂-Äquivalent berechnet werden, und 5 Jahre später auf 100 Euro/Tonne steigen. Insider gehen aktuell von etwa 100 Euro pro Kuh und Jahr aus.
Angesichts der geringen Kosten und der langen Übergangsfristen sind Umweltverbände verhalten optimistisch. Sie begrüßen, dass Dänemark als erstes Land immerhin eine solche Steuer einführt, halten die Steuer aber für zu gering und die Übergangsfristen für zu lang.
Meinung:
Mit der Einführung einer Nutztier-Steuer setzt Dänemark ein wichtiges Signal und stärkt das Verursacher-Prinzip. "Verursacher-Prinzip" bedeutet, dass derjenige für Schäden haftet, der sie verursacht hat.
Deutschland sollte sich daran ein Vorbild nehmen!
Dennoch dürften auch weiterhin dänische Steuerzahler für die Schäden der dänischen Tierindustrie zur Kasse gebeten werden, die nicht durch die Nutztier-Steuer abgedeckt werden.
Veröffentlichung:
Autor: Kilian Dreißig