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"Rettet Berta"? So dreist wirbt ein Bauernverband für qualvolle Anbindehaltung von Kühen!

Bauernverband startet täuschende Aktion für den Erhalt der Anbindehaltung.
Bauernverband startet täuschende Aktion für den Erhalt der Anbindehaltung. Bild: Screenshot Kampagnen-Website

"Rettet Berta!" - mit diesem Motto setzt sich der Bayerische Bauernverband dafür ein, die tierquälerische Anbindehaltung von Kühen in der Milchwirtschaft beizubehalten.

Die Aktions-Website zeigt eine Kuh und den Slogan "Rettet Berta!". Darunter den Text: "Unterstütze jetzt 13.000 Kleinbauern und ihre Milchkühe mit deiner Unterschrift".

Was auf den ersten Blick an einen Spendenaufruf eines Lebenshofes zur Rettung von Kühen erinnert, ist in Wahrheit der Appell, eine als besonders tierquälerisch angesehene Form der Tierhaltung zu unterstützen: Die Anbindehaltung.

Mit den Unterschriften möchte der Bayerische Bauernverband offenbar Einfluss auf die Politik nehmen.

In Anbindehaltung werden Rinder über lange Zeit fixiert und können sich nicht einmal umdrehen. In völliger Bewegungslosigkeit vegetieren die Tiere vor sich hin und können nicht einmal grundsätzliche Verhaltensmuster ausleben. Kein Grasen, kein Sozialkontakt, nichts! Eine Horror-Vorstellung!

Angesichts von Slogan und Motiv der Kampagne könnte man den Eindruck bekommen, der Bayerische Bauernverband wollte hier Unterschriften von Menschen einsammeln, die glaubten, es ginge tatsächlich darum, Kühe zu retten.

Mich erinnert die Aktion an Pishing - also den Versuch, Daten unter Angabe falscher Gründe abzugreifen.

Dabei ist die Argumentation fadenscheinig. Wenn es gesetzlich verboten würde, Kühe in tierquälerischer Anbindehaltung zu halten, müssten viele Bauern aufgeben und ihre Tiere zum Schlachthof bringen, schreibt der Agrar-Verband.

Absurd dabei ist, dass die Bauern ihre Tiere ohnehin früher oder später töten lassen. Denn Milchkühe erreichen in der Milchwirtschaft nur einen Bruchteil ihrer eigentlichen Lebenserwartung.

Die Milchproduktion tötet Tiere. Manche Menschen sagen, deshalb, dass Milch nicht einmal vegetarisch ist. Manche sagen gar "weißes Blut" dazu.

Dass der Bayerische Bauernverband eine so fadenscheinige, ja vollkommen irreführende Werbeaktion für die Anbindehaltung startet, wird sicherlich weiteres Misstrauen in die Milchwirtschaft schüren.

Und das verdient!

Immer mehr Verbraucher werden genug haben von der dreisten Milch-Indoktrination der Agrar-Verbände und ihren PR-Agenturen.

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Sie werden umsteigen auf tier- und umweltfreundliche Hafermilch. Weil sie die Nase voll haben von der verlogenen Agrar-Propaganda!

Denn wer einmal lügt, dem glaubt man nicht. Schon gar nicht bei einer so dreisten Kampagne.

Wenn mich ein Milchbauer wieder einmal fragt, was mich an der Milch-Industrie am meisten ärgert? Ihre Unehrlichkeit!

Veröffentlichung:

Autor: Kilian Dreißig

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Diskussion im Forum:
Bauernverband startet trügerische Aktion FÜR Anbindehaltung
Letzter Beitrag: 08.11.2023 von lizhan.

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