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Umfrage: 68 % wollen klimafreundlich essen - doch oft fehlt noch das Wissen!

Umfrage zeigt: Die meisten Verbraucher wollen klimafreundlicher einkaufen! Bild: lado2016 / Adobe Stock

Drei Wochen nachdem die Bundesregierung ihr Ernährungsstrategiepapier "Gutes Essen für Deutschland" vorgestellt hat, meldet sich der Bundesverband der AOK (Krankenversicherung) mit den Ergebnissen einer repräsentativen Umfrage zum Thema zurück.

Die Umfrage wurde von der Forsa im Auftrag der AOK durchgeführt und zeigt: Die meisten Menschen wollen klimafreundlicher essen. Allein: Oft fehlt schlicht das Wissen.

68 % der insgesamt 1.500 Befragten gaben an, sich gern nachhaltiger ernähren zu wollen (20 % stimmten uneingeschränkt zu, 48 % eher). Bei den jungen Erwachsenen zwischen 18 und 29 Jahren lag der Anteil der Willigen sogar bei 83 %!

Die Umfrage machte aber zugleich deutlich, dass oft das notwendige Wissen fehlt. So wusste nur rund ein Viertel der Erwachsenen, dass die Reduktion von Tierprodukten wie Fleisch und Milch der wichtigste Schritt für eine klimafreundlichere Ernährung ist. 72 % glaubten dagegen fälschlicherweise, dass eine andere Verhaltensweise effektiver wäre.

Drei von vier Befragten wünschten sich, dass sich die Politik für ein verbindliches und verständliches Klimalabel für Lebensmittel einsetzt. Und mehr als jeder Dritte war überzeugt, dass gesunde Lebensmittel niedriger besteuert werden sollten.

"Wenn wir wollen, dass Menschen sich nicht nur gesund, sondern auch klimaschonend ernähren, müssen wir die hierfür notwendigen Voraussetzungen schaffen", so die Vorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Dr. Carola Reimann, in einer Pressemitteilung.

"Anfangen sollten wir dort, wo die Entscheidungen getroffen werden: beim Einkauf. Ein Label, mit dem Verbraucherinnen und Verbraucher Lebensmittel ganz einfach nach klimafreundlich und klimaschädlich unterscheiden können, wäre ein erster wichtiger Schritt".


Meinung:
Es ist ein schönes Signal, dass die meisten Menschen in Deutschland nachhaltiger essen möchten. Besonders gut erkennbar geht die Veränderung vorwiegend von den jungen Menschen aus – die auch von den Folgen der Klimakrise besonders betroffen sein werden.

Bei Tierprodukten ist der Klima-Unterschied zu pflanzlichen Alternativen so hoch, dass ein unabhängiges Klimalabel auf der Vorderseite der Produkte verpflichtend sein sollte. Nur so können Verbraucher zum Beispiel erkennen, dass Hafermilch nur ein Drittel der Klima-Emissionen im Vergleich zu einem Liter Kuhmilch verursacht.

Bei Fleisch und konzentrierten Milchprodukten (Butter, Käse, Quark usw.) ist der Unterschied sogar noch größer!

Dieser schockierende Vergleich basiert auf seriösen Daten: Die Erzeugung von einem Liter Kuhmilch setzt sogar mehr Klimagase frei als ein Liter brennendes Benzin!

Die Umfrage deutet zudem darauf hin, dass es in der Bevölkerung eine große Bereitschaft dafür gibt, klimafreundliche Lebensmittel geringer zu besteuern – und zugleich Subventionen für klimaschädliche Lebensmittel zu stoppen.

Veröffentlichung:

Autor: Kilian Dreißig

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Diskussion im Forum:
AOK-Umfrage: Mehrheit will klimafreundlicher essen
Letzter Beitrag: 16. Feb. von kilian.

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