Statt Pferdehaar: Anwalt in England präsentiert erste vegane Perücke
Während Anwälte in Deutschland vor Gericht so ziemlich alles tragen können, was sie möchten (zumindest mehr oder weniger), herrschen in England (und Ländern des heutigen Commonwealth) noch strengere Sitten. Dort tragen Prozessanwälte vor Gericht neben der Anwaltsrobe in der Regel auch eine Perücke - aus Pferdehaaren. Sie soll die Würde der Justiz betonen.
Pferdehaare? Muss das wirklich sein?
Offenbar nicht - denn es gibt auch dafür gute vegane Alternativen!
Samuel March, ein englischer Rechtsanwalt und Volunteer bei den "Advovates for Animals", hat sich jetzt eine vegane Anwalts-Perücke anfertigen lassen - aus Hanffasern. Die präsentiert er stolz auf Twitter. Das berichtete VegNews. Es ist wohl die weltweit erste vegane Anwalts-Perücke!
Hergestellt wurde die vegane Perücke vom nachhaltig und tierfreundlich orientierten Modelabel Cultiva Kingdom. Zwar handelt es sich dem Vernehmen nach bei dieser Erfindung noch um eine Einzelanfertigung, doch noch in diesem Jahr sollen vegane Hanf-Perücken für Anwälte ins Standard-Sortiment aufgenommen werden.
Grundsätzlich unterstütze er das Tragen von Perücken vor Gericht, sagte Samuel March dem Daily Record. "Menschen sollten sich frei und ihren Werten entsprechend ausdrücken dürfen". So wie ein Sikh vor Gericht einen Turban statt einer Anwaltsperücke tragen solle, sollten auch Veganer etwas Passendes tragen dürfen.
2025 würden ein Viertel der Menschen in Großbritannien vegetarisch oder vegan leben, schreibt das Mode-Label in einem Blog-Eintrag. Eine junge, fleischfreie Generation, die künftig auch Wert auf ethische Bekleidung vor Gericht Wert legen wird. Womöglich hat Samuel March hier also eine echte Marktlücke für sich entdeckt.
Eingeführt wurden die (puderfreien) Pferdehaar-Perücken ursprünglich von Humphrey Ravenscroft im Jahr 1822 - also vor knapp 200 Jahren! Weitere Bilder der veganen Perücke könnt ihr in diesem Tweet bewundern.
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