Umweltbundesamt: Pflanzlicher Fleischersatz am besten für die Umwelt
Fleisch ist ein echter Umweltkiller. Ein Grund dafür ist, dass für Fleisch große Mengen Futtermittel verfüttert werden, die von den Tieren überwiegend zu Gülle umgewandelt werden. Beim Anbau und bei der Verdauung werden Gase wie Methan und Lachgas freigesetzt, die den Klimakollaps beschleunigen.
Deshalb wächst in Deutschland die Nachfrage nach Fleischalternativen aus Pflanzen, aber auch aus Insekten. Diese ahmen den Geschmack von Fleisch nach, haben aber nicht dessen ökologische Nachteile.
Denn wenn Soja oder Weizen direkt zu Lebensmittel verarbeitet werden (und nicht im Futtertrog landen), können mit derselben Anbaufläche viel mehr Menschen satt werden.
Doch wie umweltfreundlich sind eigentlich die Fleischalternativen aus Pflanzen oder Insekten, und wie ökologisch ist Fleisch aus dem Labor?
Mit dieser Frage hat sich das deutsche Umweltbundesamt (UBA) in einer Studie genauer befasst. Sie trägt den Titel: "Die Zukunft im Blick: Fleisch der Zukunft" und ist hier abrufbar.
Das Ergebnis: Pflanzliche Fleischalternativen sind aus Umweltsicht die offensichtlichen Gewinner. Denn ihre Herstellung ist hat einen deutlich geringeren Bedarf an Anbauflächen und Wasser als herkömmliche Tierprodukte.
Fleischalternativen aus essbaren Insekten sind ökologisch betrachtet zwar besser als Rind- oder Schweinefleisch, aber schlechter als pflanzlicher Fleischersatz.
Da Fleischalternativen aus dem Labor ("In-Vitro-Fleisch") noch kaum verfügbar sind, lässt sich die Ökobilanz bislang nicht seriös abschätzen, teilt das Umweltbundesamt mit. Beim Bedarf an Wasser und Landfläche könnte die Bilanz besser sein als bei Fleisch von Tieren, allerdings sei der Energiebedarf mutmaßlich sogar höher.
Bisherige Forschungsansätze für "Labor-Fleisch" nutzten zudem das Blut ungeborener Kälber als Nährlösung. Die Nutzung eines tierfreien Nährmediums sei jedoch entscheidend für die Frage, ob in-vitro-Fleisch zukünftig ökologisch vorteilhaft sei, heißt es vom Umweltbundesamt.
Trotz der großen ökologischen Vorteile pflanzlicher Fleischalternativen sei auch die Politik gefragt, um eine Veränderung des Ernährungsverhaltens zu erreichen, so das UBA.
"Solange der Preis der Lebensmittel nicht auch die Umweltschäden widerspiegelt, wird das billige Nackensteak noch länger den Vorzug vor einem Sojaschnitzel bekommen" sagte UBA-Präsident Dirk Messner. "Hier ist die Politik gefragt, diese Rahmenbedingungen zu verändern".
Unsere Meinung: Die Studie des Umweltbundesamtes ist ein weiterer Beleg für die ökologischen Vorteile einer pflanzenbasierten Ernährung. Jeder Einzelne kann dazu beitragen, dass das "Fleisch der Zukunft" immer öfter gekauft und irgendwann billiger wird.
Aber auch politische Maßnahmen müssen eine Rolle spielen, damit sich umweltfreundlicher Genuss auch lohnt. Denn bislang werden die ökologischen Folgekosten der Gesellschaft aufgebürdet. Über Subventionen werden auch vegane Steuerzahler zur Kasse gebeten, damit Fleisch an der Kasse so billig wirkt.
Danke an "Hinterfrager" für den News-Hinweis!
Veröffentlichung:
Autor: Kilian Dreißig