IPCC warnt vor Klimafolgen für die Landwirtschaft
In einem Sonderbericht, der heute in Genf veröffentlicht wird, warnt der Weltklimarat (IPCC) vor den Folgen der Klimakatastrophe für die Forst- und Landwirtschaft - und damit auch für die Ernährungssicherheit.
In sieben Kapiteln führen die Wissenschaftler auf, wie die Klimakrise durch anhaltende Übernutzung und Zerstörung natürlicher Ressourcen weiter verschärft wird. Folgen der Klimakatastrophe wie Nahrungs- und Wassermangel könnten zu Verteilungskämpfen führen. Die Ernährungssicherheit, die in Deutschland heute selbstverständlich scheine, sei in Gefahr.
IPCC warnt erneut vor Folgen der Klimakatastrophe
Die Hintergründe und Mechanismen des Klimawandels sind bereits seit der Mitte des vergangenen Jahrhunderts bekannt. Der Bericht des IPCC macht die Dringlichkeit eines entschlossenen Handelns erneut deutlich. Ein Portrait über den IPCC und seine Arbeitsweise findet man auf klimafakten.de.
Veränderung ist, allen Warnungen zum Trotz, in Deutschland bislang kaum in Sicht. Deutschland wird seine im Pariser Klimaabkommen zugesicherte CO2-Reduktion nach heutigem Wissensstand deutlich verfehlen [1]. Ebenso, wie viele andere Länder Europas, die besonders stark zur Klimaüberhitzung beitragen.
Tierprodukte verschärfen die Klimakatastrophe
Als einen Hauptgrund dafür sehen Klimawissenschaftler die Agrarpolitik, die große, industrielle Agrar-Betriebe fördere und besonders klimaschädliche Tierprodukte durch Subventionen und steuerliche Besserstellung bevorzuge.
Verbrauchern würde es leicht gemacht, besonders klimaschädliche Produkte wie zum Beispiel Fleisch oder Butter einzukaufen. Auch dadurch, dass Tierprodukte mit 7% Mehrwertsteuer besteuert werden, während z. B. auf Pflanzendrinks 19% MwSt. erhoben wird. Die Kritik von Umweltverbänden richtet sich insbesondere an CDU-Ministerin Klöckner und ihre Agrarpolitik.
Saskia Richartz, Sprecherin vom Agrar-Bündnis Wir haben es satt sagte: "Seit mehr als zehn Jahren verschleppt das unionsgeführte Agrarministerium den Umbau zu einer klimaschonenden und ökologischeren Landwirtschaft. Unsere exportorientierte Agrarproduktion und unser Konsum, nicht zuletzt von zu viel Fleisch, sind massiv mitverantwortlich für die globale Klimakrise."
Pflanzliche Ernährung als Chance
Tierprodukte sind besonders klimaschädlich, da für deren Produktion große Mengen an Futtermitteln (und Anbauflächen) benötigt werden. Diese Futtermittel werden von den Tieren jedoch überwiegend zu Gülle umgewandelt. Die meisten Futterkalorien gehen dabei verloren (und damit auch die für den Anbau und Transport investierte Energie).
Eine pflanzliche Ernährung verbraucht daher bis zu 80% weniger Ressourcen als eine Ernährung mit Fleisch und anderen Tierprodukten. Konzentrierte Tierprodukte wie Käse und Butter sind besonders klimaschädlich.
Die klimapolitische und ökologische Notlage erfordere einen "Umbruch", so Saskia Richartz, doch dieser sei mit Minsterin Klöckner offenbar nicht zu machen. Auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mahnt zu einer "weniger ressourcenintensiven Ernährung". [2]
Klimaschützer verklagen ihre Regierungen
In vielen Ländern haben Organisationen bereits ihre Regierungen verklagt, um wirksame Schritte zu Schutz des Klimas - und der Menschheit - zu erzwingen. In Deutschland hat z. B. Greenpeace die Regierung verklagt.
Verbraucher, die ihren eigenen ökologischen Fußabdruck deutlich verkleinern möchten, finden auf Vegpool umfassende Informationen rund um eine pflanzliche, vegane Ernährung. Perfektionismus ist dafür nicht notwendig - es genügen bereits ein paar einfache Schritte.
Update 15:49: Die Hauptaussagen des Sonderberichts des IPCC sind hier einsehbar: PDF-Datei.
Quellen
Veröffentlichung:
Autor: Kilian Dreißig