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Als Veganer zu Weihnachten eine Ausnahme machen?

Wie viele Ausnahmen sollte man als Veganer beim Weihnachtsessen machen? Bild: Syda Productions / Adobe Stock

Alle Jahre wieder nähert sich Weihnachten, das Fest der Liebe, des Familienstreits - und der bangen Frage: Wie überstehe ich das als Veganer?

Während es für viele Familien ganz normal ist, auch vegane Optionen anzubieten, stoßen manche veganen Esser beim Weihnachtsessen auf Unverständnis, Vorurteile, oder sogar Ausgrenzung.

Manche Veganer fragen sich, ob sie zu Weihnachten mal eine Ausnahme machen sollen... Einfach, um sich nicht übermäßig zu quälen.

Wenn Mutti den veganen Weihnachtsbraten zu schwarzen Bröseln verbrannt hat, wenn Vati sowieso nur kopfschüttelnd über den "modischen Trend" brummt und Oma in süßen Tönen von ihren Butterplätzchen schwärmt (Alternative: Studentenfutter) ... wie stark muss man dann als Veganer wirklich sein?

Ist es okay, an Weihnachten mal eine Ausnahme zu machen?

Ein veganer Braten (Soyana), mit Rotkraut und Klößen
Nicht jeder bekommt von der Familie veganen Weihnachtsbraten vorgesetzt. Bild: K/Vegpool

Nicht-vegane Ausnahme zu Weihnachten machen?

Vegane Ernährung ist eine kluge Entscheidung, für die es viele gute Gründe gibt. Wer wüsste es besser als ihr. Denn deshalb lebt ihr ja vegan!

Zugleich könnt ihr als Veganer am meisten verändern, wenn ihr lange Zeit vegan lebt. Und das erfordert gesunde, alltagstaugliche Routinen.

Perfektionismus gehört zu den wichtigsten Gründen, aus denen Veganer scheitern. Wir empfehlen daher eine vegane Ernährung nach dem Pareto-Prinzip.

An Weihnachten als Veganer eine Ausnahme machen?

Es kann einen stolz machen, ganz konsequent vegan zu leben. Wir wissen aber, dass man mit zu viel Perfektionismus scheitern kann. Oft zieht das fatale "Alles oder nichts"-Entscheidungen nach sich.

Seht es nicht als Ziel an, möglichst perfekt vegan zu leben - sondern möglichst lange, so gut es geht. Und wenn es mal nicht klappt, macht danach weiter, als wäre nichts geschehen!

  • Sprecht in der Familie rechtzeitig an, dass ihr vegan lebt und macht detaillierte Vorschläge, welchen veganen Beitrag ihr zum Familienessen leisten könnt. So vermeidet ihr Missverständnisse und Streit. Wenn ihr proaktiv ein paar vegane Leckereien für alle mitbringt, werdet ihr Neugier wecken.
  • Betrachtet Vegan-Ausnahmen aus dem Blickwinkel von Kosten-Nutzen. Wenn ihr Omas Butterkeks ablehnt, könnte das den Familienfrieden zerstören (teuer!). Greift lieber zu und zeigt Oma zu einer anderen Gelegenheit, wie leicht sich Butter vegan ersetzen lässt. Vielleicht gibt's nächste Weihnachten ja vegane Kekse. Am Ende habt ihr so mehr erreicht.
  • Wenn ihr kontroverse Online-Diskussionen mit anderen Veganern vermeiden wollt, dann behaltet eure Ausnahmen einfach für euch. Nur ihr kennt schließlich die Hintergründe.

In den meisten Fällen gelingt das vegane Weihnachtsfest auch mit veganen Optionen. Am meisten hilft es, alles rechtzeitig abzusprechen und vorzubereiten.

Buntes Weihnachtsgebäck und Plätzchen
Bei Weihnachtsplätzchen bewirkt Aufklärung manchmal mehr als Boykott. Bild: Fotolia.com

Wenn man jedoch Jahr für Jahr größere Ausnahmen machen muss, stellt sich am Ende auch die Frage nach dem Rückhalt aus der Familie.

Eure Entscheidung, vegan zu leben, ist legitim und zeitgemäß. Auch zu Weihnachten solltet ihr ausreichend Rückhalt aus euren Familien bekommen. Wenigstens aus Liebe zu euch. Ein bisschen Umgewöhnungszeit solltet ihr allerdings gewähren.

Solltet ihr euch Jahr für Jahr dazu gezwungen fühlen, zu Weihnachten als Veganer Ausnahmen zu machen, dann sprecht das an - oder sucht euch Alternativen.

Ausnahmen beim Weihnachtsfest sollen euch helfen, soziale Katastrophen zu vermeiden. Sie sollten aber nicht die Grundlage des Zusammenseins an Weihnachten bilden.


Welche Erfahrungen habt ihr als Veganer beim Weihnachtsessen in der Familie gemacht? Teilt eure Erfahrungen mit anderen Lesern im Forum (Link unten)!

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Zu Weihnachten ne Ausnahme machen?
Letzter Beitrag: 04.12.2023, von Elke-Berlin.

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AUTOR: KILIAN DREIßIG
Vegane Lebensweise vereint Klimaschutz, Tierschutz und Lebensqualität. Gründe genug, mich als Journalist damit zu beschäftigen.

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