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Vegane Etiketten – Kleber ohne Tierprodukte

Etiketten: Nicht immer vegan!
Etiketten: Nicht immer vegan! Bild: KD/Fotolia.com

Viele Hersteller haben die vegane Zielgruppe als kaufstarke, treue Kunden erkannt und setzen bewusst auf vegane Rezepturen und Herstellungsmethoden. Manch ein Hersteller streicht Tierprodukte von der Zutatenliste oder verzichtet bei Säften auf die Klärung mit Gelatine. Oft wird aber übersehen, dass auch die Produkt-Etiketten häufig mit Klebstoffen angebracht werden, die Tierprodukte enthalten.
Doch es gibt vegane Etikettier-Lösungen!

Hersteller stellen hohe Ansprüche an die Produkt-Etiketten. Ein Etikett muss gut haften, bei Mehrweg-Behältern auch über die eigentliche Nutzung hinaus, damit der Behälter vom Rücknahmesystemen erkannt wird. Gerade bei Mehrweg-Behältern ist es zudem wichtig, dass sich das Etikett bei der Reinigung wieder vollständig und ohne weitere Reinigungsschritte vom Behälter löst. Der Kleber muss zudem auch den verschiedenen automatisierten Produktionsmethoden gerecht werden und z. B. eine heiße Abfüllung oder feuchte bzw. kalte Produktionsbedingungen überstehen.

Kasein – oft als Etiketten-Kleber genutzt, aber nicht vegan

Bislang wird überwiegend Etiketten-Kleber auf Basis von Kasein, also Milcheiweiß, genutzt. Die Milch dafür stammt in der Regel aus China, Russland und Usbekistan, da die benötigte Menge und Qualität in Europa nicht immer verfügbar ist. Die technischen Vorteile von Kasein: Es klebt gut, auch auf sehr kalten und nassen Oberflächen. Der offensichtliche Nachteil: Das Produkt ist nicht vollständig vegan. Auch manch ein Nicht-Veganer lehnt es ab, ein „Lebensmittel“ für die Erzeugung von Industriekleber zu nutzen.

Übrigens: Nicht alle gängigen Vegan-Siegel berücksichtigen die Verpackung der Produkte bei der Zertifizierung! Theoretisch können auch im Papier selbst sowie in den Druckfarben Tierprodukte enthalten sein – dies ist aber eher selten.

Alternative Etikettenkleber

Eine Alternative ist pflanzliche Stärke. Kleber aus Stärkebasis sind allerdings schwieriger in der Handhabung. Etiketten, die mit Stärke-Kleber befestigt werden, wellen oft oder fallen ganz ab. Auch die spätere, automatisierte Entfernung der Etiketten und Kleberreste von Glasbehältern ist schwieriger und aufwändiger, als bei Kasein.

Daher setzen manche Hersteller auf vollsynthetische Etiketten-Kleber. Diese haften deutlich besser als Stärke-Kleber, wenn auch nicht ganz so gut, wie Kasein. Die Hersteller dieser Etiketten-Kleber stellen in der Regel aus wirtschaftlichen Gründen um – und aus ethischen, wie z. B. die Firma Asiral. Die Nutzung eines „Lebensmittels“ (Milch) für die Erzeugung von Klebern passe nicht zur Firmenphilosophie, schrieb uns Betriebsleiter Michael Weinkötz. Asiral beliefert z. B. den Bio-Safthersteller Beutelsbacher. Auch die Firma Türmerleim bietet Etiketten mit Stärkekleber bzw. synthetischem Leim an.

Haben Sie sich schon mal gefragt, ob Briefmarken eigentlich vegan sind? Lesen Sie hier weiter: Sind Briefmarken vegan?

Veröffentlichung:

Autor: Kilian Dreißig

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