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Veganer Bio-Wein – aus Qualitätsbewusstsein

Winzer Manfred Rothe
Winzer Manfred Rothe Bild: Weingut Rothe

Manfred Rothe ist Winzer und erzeugt seit Jahren Bio-Wein ohne Einsatz von Gelatine oder anderer Tierprodukte. Dass seine Bio-Weine vegan sind – und was das bedeutet –, wurde ihm erst später bewusst.
Im Vegpool-Interview erklärt er, warum er keine Gelatine einsetzt, wozu überhaupt Gelatine verwendet wird – und weshalb die meisten Weine wohl schon bald vegan sein werden.


Vegpool: Guten Tag Herr Rothe, viele Winzer klären ihre Weine mit Gelatine - nichts für Veganer also. Sie klären gar nicht. Ist Ihr Wein etwa trüb?

Manfred Rothe: Trotz Verzicht auf Gelatine sind unsere Weine in der Flasche glanzhell. Dafür sorgt eine Filtration kurz vor der Füllung, mit Schichten aus Zellulose. Gelatine wird dort benötigt, wo man den natürlichen Prozessen keinen Zeitraum gibt.

Vegpool: Sie haben schon veganen Wein produziert, als das noch gar kein Thema war. Wann haben Sie bemerkt, dass Ihr Wein vegan ist?

Vegane Weinprobe Bild: Weingut Rothe

Keine häufigere Frage als: „Ist Ihr Wein vegan?“

Manfred Rothe: Es war mir einfach von Anfang an unsympathisch, Weinbehandlungsmittel tierischen Ursprungs in den Wein oder Saft zu geben. Seit zwei, drei Jahren fragen Kunden häufiger nach unserer Arbeit im Keller. Im letzten Jahr musste ich keine Frage häufiger beantworten als: „Ist ihr Wein vegan?“. Seit dem weiß ich, wie wichtig es für Weinkonsumenten ist, dass sie wissen möchten, was im Wein ist.

Vegpool: Denken Sie, dass die Nachfrage nach veganem Wein steigen wird?

Manfred Rothe: Ich bin der festen Überzeugung die Nachfrage nach veganen Weinen wird stark zunehmen. Auch viele meiner Kollegen werden ihre „sauberen“ Weine in Zukunft vegan ausloben. Dem veganen Genießer gibt das natürlich mehr Sicherheit.

„Veganen Wein zu produzieren ist nicht teuerer.“

Vegpool: Ist Ihre vegane Produktionsmethode teurer?

Manfred Rothe: Veganen Wein zu produzieren ist nicht teuerer. Man lässt ja etwas weg! Was man benötigt, ist etwas mehr Zeit. Wenn man mit der Einstellung „Zeit ist Geld“ arbeitet, dann ist es dann doch „teuerer“. Viele dieser nichtveganen Stoffe dienen einzig der Optimierung von Abläufen und der Ökonomie. Immer schneller, immer billiger.

Vegpool: Sehen Sie einen Trend zur veganen Getränke-Produktion?

Manfred Rothe: In der Getränkebranche arbeitet man auf Hochtouren, diesen Bedürfnissen des Marktes gerecht zu werden. Alternative Mittel pflanzlichen Ursprungs werden gerade erprobt oder stehen schon der Getränkeindustrie verfügbar. In wenigen Jahren dürften die allermeisten Weine und Säfte vegan sein.

Website des Weinguts von Manfred Rothe: wein-rothe.de
Fragen: Kilian Dreißig

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Autor: Redaktion

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