Schutz vor Zecken: Worauf als Veganer achten?
Zecken sind blutsaugende Parasiten, die auf Gräsern und in Gebüschen auf einen „Wirt“ lauern. Zecken sind an sich nicht gefährlich, können jedoch schwere Krankheiten wie Borreliose oder Hirnhautentzündung (Frühsommer-Meningoenzephalitis, FSME) übertragen. Daher werden sie von vielen Menschen gefürchtet.
Doch wie kann man sich als Veganer vor Zecken schützen? Welche veganen Mittel helfen gegen Zecken?
Eine Zecke springt nicht auf ihr Opfer, sondern wird z. B. beim Gehen „abgestreift“. Es ist also ein Gerücht, dass sich Zecken vorwiegend von Bäumen fallen lassen.
Ist eine Zecke erst einmal auf dem Körper, sucht sie schnell nach einer Stelle mit dünner Haut, zum Beispiel am Hals, oft aber auch im Bein- oder Leistenbereich.
Der Zeckenbiss wird oft nicht bemerkt, da die Tiere ein leicht betäubendes Sekret absondern. Am (unfreiwilligen) Wirt saugt sich die Zecke mit Blut voll und kann dabei ein Vielfaches ihrer Körpergröße erreichen – sofern sie nicht unterbrochen wird. Ist sie satt, lässt sie sich einfach fallen.
Zwar geht ein Zeckenbiss für das Zecken-Opfer in den meisten Fällen gut aus – leider aber nicht immer.
Krankheit durch Zeckenbiss?
Bei der Borreliose handelt es sich um eine bakterielle Infektion mit Borrelien, die mit Antibiotika bekämpft werden können. Erstes Anzeichen für eine Borreliose ist eine kreisförmige Rötung um den Zeckenbiss. Die Krankheit kann jedoch auch erst nach mehreren Jahren ausbrechen und wird daher oft nicht richtig diagnostiziert und behandelt.
Ein schnelles und vollständiges Entfernen der Zecke schützt vor der Krankheit, da die Borrelien in der Regel erst nach etwa sechs Stunden übertragen werden. Wichtig ist, dass keine Teile der Zecke in der Haut zurückbleiben.
Vor FSME kann eine Impfung schützen. Diese wird von Experten nicht grundsätzlich empfohlen, sondern vorwiegend Beschäftigten in der Forstwirtschaft und Menschen in bestimmten Regionen mit vielen FSME-Fallzahlen. Wegen der Klimaerwärmung breiten sich infizierte Zecken auf immer mehr Gebiete aus. [1]
Welche Regionen zu den FSME-Risikogebieten gehören, kann man auf der Website des Robert Koch-Instituts nachlesen.
Wie schützt man sich vegan vor Zecken?
Um sich vor Zecken zu schützen, hilft z. B. helle Kleidung, denn hier können Zecken besser erkannt werden – oft noch vor dem Biss. Langärmlige Bekleidung sowie eng anliegende Unterwäsche erschwert den Zecken den Zugang zur Haut. Nach einem ausgiebigen Spaziergang in der Natur sollte der Körper auf Zecken untersucht werden, z. B. unter der Dusche.
Einige Hersteller bieten vegane Insektensprays an, die auch vor Zecken schützen sollen. Allerdings unterscheiden sich diese Mittel und ihre Wirksamkeit deutlich. Die meisten Mittel setzen auf Geruchsstoffe, die Zecken abschrecken sollen. Fragt am besten in der Apotheke nach.
Was tun, wenn ihr eine Zecke am Körper entdeckt habt?
Doch was tun, wenn alle Schutzmaßnahmen nicht geholfen haben und man von einer Zecke gebissen wurde?
In dem Fall raten Experten, die Zecke mit einer speziellen Zeckenzange zu entfernen. Die Zecke wird hierbei in der Regel getötet. Zeckenzangen erhält man in der Apotheke und im Drogerie-Geschäft.
Keinesfalls sollten Chemikalien oder Öle verwendet werden, um die Zecke zu „ersticken“. Solche Hausmittel können erst recht dazu führen, dass die Zecke ansteckende Erreger absondert.
Nach der Entfernung der Zecke gilt es, die Stelle des Zeckenbisses zu beobachten und im Zweifel eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen. Hierbei sollte die entfernte Zecke in einem geschlossenen Gefäß zur Laboruntersuchung mitgebracht werden.
Wir empfehlen eine entspannte, vegane Lebensweise nach dem Pareto-Prinzip. Das bedeutet, dass man im praktischen Alltag vegan lebt, so gut es ohne übertriebenen Aufwand geht. Vom Klischee, dass sich Veganer selbst bei Zeckenbissen nicht schützen dürften, halten wir nichts.
Der Artikel wurde aktualisiert und ergänzt am 5.7.2024.
Veröffentlichung:
Autor: Kilian Dreißig