Reis ersetzen - diese Alternativen sind ein klimafreundlicher Reis-Ersatz!
Reis ist ein leckeres, hochwertiges und vielseitiges Lebensmittel. Ungefähr die Hälfte der Weltbevölkerung nutzt Reis als Grundnahrungsmittel. Und auch in der veganen Küche wird Reis gerne verwendet.
Der Anbau von Reis erfolgt meistens in Nassanbau und in weit entfernten Ländern wie China, Indien, Indonesien oder Bangladesch. Dabei werden Felder überflutet und es bilden sich im Schlamm Bakterien, die große Mengen Methangas freisetzen.
Innerhalb der pflanzlichen Lebensmitteln hat Reis deshalb einen vergleichsweise hohen Klima-Fußabdruck. Immer mehr Menschen suchen daher nach Alternativen zum Reis.
Der Reis-Anbau ist dabei gar nicht das grundsätzliche Problem. Der Nass-Anbau von Reis ist ein traditionelles Verfahren mit jahretausendelanger Tradition. Ein Kulturgut!
Es hilft bloß nichts. Die Atmosphäre wird zwar vor allem durch industrielle Tierhaltung, die fossile Landwirtschaft, durch Industrie und Verkehr zu schnell aufgeheizt. Doch das Methan aus dem Reisanbau kommt noch dazu.
Die gute Nachricht: Reis lässt sich gut ersetzen. Reis zu ersetzen ist ein einfacher Hebel, den wir im Alltag nutzen können. Ein Hebel, der nebenbei zusätzliche Abwechslung auf den Teller bringt.
Reis: Das "Fleisch" unter den pflanzlichen Lebensmitteln
Die Erzeugung von einem Kilo Reis setzt ungefähr 3,1 Kilo CO2-Äquivalente frei. Das ist fast 15x so viel wie die Erzeugung von einem Kilo Kartoffeln (0,2 Kilo). [1]
Manche sagen daher scherzhaft, Reis sei das Fleisch unter den pflanzlichen Lebensmitteln.
Dieser verrückte Vergleich macht eines deutlich: Wenn wir das Klima als Lebensgrundlage schützen wollen, sollten wir zuerst Tierprodukte wie Fleisch, Milch und Eier insgesamt stark reduzieren (oder ganz meiden).
Hühnerfleisch kommt im Vergleich auf ca. 5,5 Kilo CO2-Äquivalente. Für ein Kilo Bio-Rindfleisch werden sogar gigantische 21,3 Kilo freigesetzt! [2]
- Schätzungen gehen davon aus, dass der globale Reis-Anbau für 2,5 Prozent der menschengemachten Treibhausgasemissionen verantwortlich ist. Etwa so viel wie die Luftfahrtindustrie. [3]
- Die globale Tierhaltung ist indes für ca. 20% der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich! [4]
Nutzt diese Tipps für Reis-Alternativen also nur als zusätzliche Gedankenanregung und zur Inspiration! Und ihr seid im Vorteil, denn ihr wisst: Veränderung ist meist nur eine Frage neuer Routinen.
Reis einfach ersetzen: Die besten Reis-Alternativen
- Weizen gehört wie Reis zu den Getreiden, lässt sich aber regional gut anbauen. Weizen lässt sich ähnlich zubereiten wie Reis. Auch Dinkel (eine Weizenart) könnt ihr natürlich verwenden. Im Handel findet ihr vorbehandelte Zartweizenkörner z. B. unter dem Markennamen "Ebly".
- Blumenkohlreis wird - wie der Name vermuten lässt - aus Blumenkohl hergestellt. Er sieht auf den ersten Blick aus wie Reis, lässt sich auch prima für Bowls verwenden und ist zudem arm an Kohlehydraten. Ihr könnt ihn frisch aus Blumenkohl zubereiten, oder auf TK-Blumenkohlreis zurückgreifen.
- Couscous wird aus Weizen hergestellt und lässt sich super schnell zubereiten (einfach mit heißem Wasser aufgießen und kurz quellen lassen). Couscous ist ebenfalls eine prima Grundlage für bunte Pfannen, Bowls und gefüllte Paprika.
- Bulgur ist so ähnlich wie Couscous, nur etwas gröber. Bulgur braucht etwas Kochzeit und ist dann eine tolle, gesunde Reis-Alternative.
- Hirse ein wahres Superfood, reich an Kieselsäure und kann vielfältig verwendet werden. Auch als Reisalternative. Mehr über das regionale Superfood Hirse!
- Buchweizen ist ein glutenfreies Pseudogetreide, das sich ähnlich verwenden lässt wie Reis. Einfach mal ausprobieren!
- Quinoa wird oft aus Südamerika importiert, lässt sich aber auch in Deutschland anbauen. Es eignet sich ebenfalls gut als Reis-Ersatz. Wenn ihr helles und dunkles Quinoa verwendet, sehen eure Gerichte besonders interessant aus.
Wichtig: Diese Reis-Alternativen sind kein 1:1-Ersatz, sondern einfach ein guter Platzhalter für Reis in vielen Gerichten. Sie haben also durchaus ihre Geschmäcker und Eigenschaften.
Wusstet ihr, dass man z. B. mit Hirse einfach "Milchhirse" (statt Milchreis) zubereiten kann (natürlich am besten mit Haferdrink)? Und das mit ganz regionalen Zutaten. Und richtig klimafreundlich.
Und wenn's ab und zu Reis sein soll (zu Hause oder unterwegs im Restaurant): Lasst es euch schmecken! Denn wenn schon Reis, dann bitte mit vollem Genuss!
Kennt ihr weitere Reis-Alternativen oder habt ihr weitere spannende Tipps und Anregungen zum Thema? Tauscht euch im Forum mit anderen Lesern aus (Link siehe unten)!
Quellen
Veröffentlichung:
Autor: Kilian Dreißig