Kaum tierische Fette: Sind afrikanische Marathon-Läufer deshalb so erfolgreich?

Die meisten Stars unter den Marathon-Läufern sind Afrikaner oder haben afrikanische Wurzeln. Darunter Top-Athleten wie Eliud Kipchoge aus Kenia, der beim Berlin Marathon 2018 eine Zeit von 2:01:39 erreicht hat. Ein unglaublicher Weltrekord!
Angesichts der vielen dunkelhäutigen Menschen, die bei den Marathons so oft voraus laufen, stellen sich viele Menschen die Frage:
- Haben Afrikaner womöglich genetische Vorteile gegenüber Mitteleuropäern oder Menschen mit heller Hautfarbe?
- Liegt ihr Marathon-Erfolg vielleicht daran, dass Kenianer und Äthiopier in größeren Höhen trainieren und daher eine bessere Sauerstoff-Versorgung haben?
- Oder sind afrikanische Läufer womöglich einfach besser darin, heimlich zu dopen?
Tatsächlich scheint die Herkunft oder Hautfarbe kaum relevant zu sein. Denn das würde bedeuten, dass in den letzten Jahrzehnten gar kein Europäer einen Marathon gewonnen hätte. Doch das war durchaus der Fall. Nur eben sehr selten.
Eine viel wichtiger Rolle dürfte die Ernährung spielen.
Ungesunde Ernährung ist in Mitteleuropa (und weltwelt in den Industrienationen) ein ernsthaftes Problem. Zu viele verarbeitete Produkte, zu viel Salz - und viel zu viele tierische Fette aus Milch, Fleisch und Eiern. Die Ernährung in Europa ist geprägt von einem Übermaß an Kalorien und gesättigten Fetten. Und von einem Mangel an Ballaststoffen, die nur in pflanzlichen Lebensmitteln vorkommen.
Was ist deine vegane Haupt-Motivation?
Das, was viele Europäer in Afrika als "Mangel" empfinden würden - eine Ernährung mit einem Mindestmaß an Tierprodukten - könnte demnach ein wichtiger Vorteil jener Läufer aus Kenia oder Äthiopien sein. Wer sich überwiegend pflanzlich und überwiegend basisch ernährt, hat als Sportler beste Chancen, erfolgreich zu sein. Mit und ohne afrikanischen Wurzeln.
Denn: Besonders tierische Fette sind eine der Haut-Ursachen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt, Arteriosklerose und Bluthochdruck. Das Übermaß an Tierprodukten in Mitteleuropa ist einer der wichtigsten Gründe dafür, dass so viele Menschen Übergewicht, Diabetes Typ II, Arthritis und bestimmte Krebsarten entwickeln. Und was ist wichtiger für einen erfolgreichen Marathon-Läufer, als ein gesunder Körper, ein starker Kreislauf und gesunde Gelenke?
Natürlich werden auch die afrikanischen Top-Läufer längst von Sport-Funktionären betreut. Mit Sicherheit ernähren sie sich nach strengen Ernährungsplänen. Aber: Gesundheit ist auch eine Frage der Zeit. Wer sich eine Woche vor dem Marathon gesund ernährt, kann die vorherigen Ernährungsfehler kaum ungeschehen machen. Dafür braucht es schon mehr Zeit - und am Besten eine gesunde Ernährungs-Kultur und eine echte, alltägliche Routine.
Auch wenn die Ernährung mit Sicherheit nicht der einzige Grund dafür ist, dass afrikanische Läufer bei Marathons so erfolgreich sind, so dürfte es dennoch ein wichtiger Aspekt sein.
Ähnliches schreibt übrigens auch der deutsche Leichtathletik-Trainer Dieter Hogen, und zwar hier. Sogar Carl Lewis, einer der erfolgreichsten Athleten aller Zeiten, hat bewusst auf Tierprodukte verzichtet.
Veröffentlichung:
Autor: Kilian Dreißig