Wie man auch bei fairer Mode Geld sparen kann
In vielen Bereichen des täglichen Lebens greifen wir auf Produkte zurück, deren Herkunft wir nicht immer erkennen können. Unsere Bekleidung wird zum Beispiel oft unter ausbeuterischen Bedingungen in den ärmsten Ländern der Welt produziert. Von Menschen denen Bildung und Sozialversicherung weitgehend verwehrt bleiben, die in mörderischen Schichten schuften müssen, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Einstürzende Fabriken, Ausbeutung, Krankheiten, Menschenrechtsverletzungen – von den Dramen, die in der Kleider-Produktion ihren Lauf nehmen, bekommt man hierzulande nur selten etwas mit.
Leider ist es für Verbraucher schwer erkennbar, welche T-Shirts, Pullover und Hosen wirklich fair hergestellt wurden, schließlich werben auch die großen Kaufhäuser inzwischen mit „Nachhaltigkeit“ – was immer sie damit meinen mögen.... Außerdem ist nicht jeder Interessent bereit, für ein faires Shirt 50-60 Euro zu bezahlen. Manch einer steht schließlich doch wieder mit schlechtem Gewissen an der Kaufhaus-Kasse.
Produktionsbedingungen: Die Konsumenten wissen Bescheid.
Am Unwissen über die Produktionsbedingungen liegt es aber wohl nicht, dass immer noch so wenig Mode aus fairem Handel gekauft wird. Eine Studie von Greenpeace hat gezeigt, dass schon die meisten Jugendlichen über die Missstände in den Produktionsorten weitgehend Bescheid wissen – aber dennoch aus den unterschiedlichen (vermeintlichen) Gründen keine entsprechenden Kaufentscheidungen treffen. Sicherlich auch aufgrund der Vermutung, dass fair und ökologisch erzeugte Klamotten grundsätzlich teurer seien.
Doch faire Klamotten sind gar nicht immer so teuer. Wir geben Tipps, wie man ökologisch und fair produzierte Bekleidung zu akzeptablen Preisen erhält.
Worauf man achten sollte
Leider gibt es auch im Mode-Bereich eine Vielzahl von Siegeln, die eine hohe Qualität bei gleichzeitig korrekter Erzeugung garantieren wollen, dies aber nicht immer wirklich nachvollziehbar tun. Wir empfehlen beim Kauf von Bekleidung auf folgende Kriterien zu achten:
- Vegane Erzeugung, also ohne sämtliche Tierprodukte wie Seide, Leder oder Wolle. Gelegentlich (aber nicht immer) als „vegan“ deklariert.
- Faire Produktion, geprüft von der Fair Wear Foundation oder einer ähnlichen Organisation.
- Ökologische Produktion, gekennzeichnete z. B. mit dem GOTS-Label (Global Organic Textile Standard).
Warum man auch bei fairer Mode oft für die Marke bezahlt
Grundsätzlich kostet es immer etwas mehr Geld, Menschen fair zu bezahlen, ihnen Zugang zu Bildung sowie eine Krankheits-Vorsorge zu ermöglichen und die Umwelt zu schonen. Allerdings machen die Produktionskosten nur einen kleinen Bruchteil des Preises aus, den man als Kunde an der Kasse bezahlt. Gerade bei Markenklamotten fließt viel Geld in Werbung, Markenaufbau und natürlich in die Gewinntöpfe des Unternehmens. Es liegt also keinesfalls nur an den sozialen Standards, ob ein Produkt billig oder teurer ist.
Auch faire Klamotten werden oft von einer stylischen Marke geziert. Häufig stecken kleine Start-Up-Unternehmen dahinter, die einerseits faire Produktionsbedingungen unterstützen, gleichzeitig aber – ähnlich wie die großen Marken – viel Geld in Werbung und Design investieren. Das sind Leistungen, die definitiv ihren Wert haben, denn wie schon das Sprichwort sagt: „Kleider machen Leute“. Dennoch hängt das mit sozialen Standards nicht zwingend zusammen.
Faire Mode geht auch ohne Markentrend
Oft vergleichen Kunden die Preise von fairer Markenbekleidung mit billiger Massenware – um dann, schockiert von den Preisen, doch wieder zweifelhafte Klamotten im Billig-Kaufhaus einzukaufen. Dabei werde schnell die unbekannteren Anbieter übersehen, die durchaus faire Mode zu bezahlbaren Preisen anbieten. Die Preisersparnisse kommen hier nicht durch Ausbeutung zustande, sondern durch den Verzicht auf teure Marketing-Kampagnen.
Eine Auswahl von Online-Anbietern, über die man (auch) fair und ökologisch produzierte Bekleidung zu verhältnismäßig günstigen Preisen beziehen kann, finden Sie hier. Bitte beachten Sie, dass es sich nur um eine zufällige Auswahl handelt. Wenn Sie weitere Tipps haben, nehmen Sie bitte Kontakt auf.
- Avocadostore: Eine Online-Plattform für Eco Fashion und ökologischen Lifestyle, auf der unterschiedliche Händler Produkte anbieten.
- Glore.de: Onlineshop für ökologische und (teilweise) fair produzierte Bekleidung.
- Grundstoff.net: Anbieter für ökologische (und teilweise fair produzierte) Bekleidung.
- Muso Koroni: Online-Versand für vegane, faire und ökologische Mode.
Veröffentlichung:
Autor: Kilian Dreißig