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Nasenring bei Kälbchen - was hat es damit auf sich?

Erstellt 24.07.2020, von kilian. Kategorie: Vegpool aktuell. 25 Antworten.

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Johannnes
15.01.2023
Hallo Kilian,
Tierquälerei wird bei uns geduldet, auch wenn der Verbraucher Bescheid weiß.
Für gesetzliche Änderungen braucht es parlamentarische Mehrheiten in Bundestag und Bundesrat. Tierquälerei ist rechtskonform, also erlaubt, wenn ein vernünftiger Grund vorliegt. s. § 1 Satz 2 TierSchG.
"Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder
Schäden zufügen." Gemeint ist der vom Gesetzgeber definierte Tierschutz.
Die Duldung ergibt sich u.a. aus dem mangelhaften Vollzug der Tierschutznormen, der Sache der Länder ist.

Benutzerbild von Salma
vegan2.647 PostsweiblichBerlinLevel 4
15.01.2023
Zitat kilian:
Wir wissen ja, dass in Deutschland Tierquälerei erlaubt und geduldet wird, so lange Verbraucher nichts davon mitkriegen.

Ja, ich habe Johannes' Darlegung der rechtlichen und praktischen Handhabung als Rechtfertigung verstanden.

"Das Kind wurde von seinem Vater verprügelt".
"Aber das war damals erlaubt."
--> Ist das eine neutrale Darstellung der Fakten oder eine Rechtfertigung des Verhaltens?

Danke für die Quellen, Johannes, und für die Klarstellung!
Vielleicht müssen wir noch den Umgang finden, um solche Missverständnisse zu vermeiden.

Übrigens: Ich war vor Vegpool als Journalist in Massentierhaltungen und Schlachthöfen unterwegs.
Ich habe eindrucksvoll mitbekommen, dass es keine Märchenwelt ist... :-(
mir geht es auch immer wieder so, dass ich irritiert bin, von johannes beitägen...
dann erinnere ich aber, dass johannes ja im prozess der reduktion tierischer produkte steckt, z. t. ja wie er berichtete aus seinen beruflichen erfahrungen heraus.
mich irritiert dabei tatsächlich teilweise das "amtssprech" von dir, johannes, das alles quasi legalisiert (auch wenn faktisch die undercoverrecherchen eine ganz andere realität nachweisen), als auch deine wenig emphatischen äusserungen, was das für die tiere alles bedeutet, sowie sehr wenig eigene (neuentwickelte) meinung dazu.
obendrauf im foto des avatars ein blutiger rest eines (vermutlich ermordeten) tieres.. alles zusammen mit der selbsteinschätzung "omnivor" macht es mir als antispeziesistin schwer, miteinander hier im forum umzugehen..auch ich würde mich freuen, wenn sich die kommunikation iwie ändern liesse..
danke schonmal :heart:

edit, johannes, kennst du die metzger gegen tiermord?
https://metzger-gegen-tiermord.org/peter-huebner/
(da findet ein anderer "sprech", mehr aus der sicht der tiere und mit viel empathie statt...)

2x bearbeitet

Kein Benutzerbild
Johannnes
15.01.2023
Hallo Salma, mein Dackel "Axel" hatte eine riesige, speziesspezifische Freude mit seiner Beute.
Das Schlachten von Tieren für die eigene Ernährung gilt in unserer Gesellschaft, als vernünftiger Grund ein Tier zu töten. Das ist derzeit rechtskonform. Vegan ist eine Weltanschauung; daneben gibt es noch viele andere Weltanschauungen, die in unserer liberalen Gesellschaft ihren Platz haben. Erst in einer Gesinnungsdiktatur ist es anders. Wenn Du mit "Amtssprech" meine Hinweise auf geltendes Recht meinst, so denke an Kilians Wunsch nach Belegen und Quellen für die eigenen Aussagen.
Es liegt mir fern, alles zu legalisieren. Undercover-Recherche bringt Missstände zutage, die jedoch Einzelfälle sind, die auf systemische Verfehlungen hinweisen. Das ändert jedoch nichts an der Gültigkeit aktuellen Rechts. Für Änderungen braucht es parlamentarische Mehrheiten. Mein Amtssprech mag auch daher kommen, dass ich über 25 Jahre als amtlicher Tierarzt in der Lebensmittelüberwachung tätig war. Bitte das zu entschuldigen. Ich bemühe mich um eine präzise Darlegung. Bei aller Empathie für Tiere bin ich mir bewusst, dass andere Entscheidungsträger, und nicht ich, für gesetzliche Verbesserungen im Tierschutz zuständig sind. D.h. keinesfalls, dass ich bestehende Zustände rechtfertige.
Die Ergebnisse von Undercover-Recherche der letzten Jahre, z.B. Rinderhaltung im Allgäu, die 7 Schlachtschweinezulieferer an Tönnies und andere zogen durchaus respektable staatliche Sanktionen durch Gerichtsurteile nach sich. Es gab auch, wenngleich unzureichend, Änderungen im Tierschutzrecht. Z.B. bei der Kastenhaltung von Sauen nach dem Magdeburger Urteil, dem Verbot des Kükentötens nach dem Urteil des BVerfG, das Verbot des betäubungslosen Kastrierens von Ferkeln, wenn auch mit Hängen und Würgen und viel (zu viel) Subventionen. Die Haltungsverordnung für Puten, die Herr Özdemir auf den Weg bringt, ist sicher nicht das Gelbe vom Ei, bringt aber eine Verbesserung für die Tiere in unsere reale Welt. Es gibt, meines Wissens, noch keine ausformulierten Tierrechte. Daher bleibt uns n.m. M. derzeit nur der zähe Kampf um mehr Tierschutz, und der Einfluss durch die Wahl der Speisen, die ich verzehre.

Benutzerbild von Smaragdgruen
vegan1.717 PostsmännlichNähe TrierLevel 4
15.01.2023
Niemand macht mehr für den Tierschutz als Menschen welche sich rein pflanzlich ernähren !!!
Ich/wir werden nicht mehr Schuld sein am schrecklichen Leid unzähliger Tiere.

Benutzerbild von Salma
vegan2.647 PostsweiblichBerlinLevel 4
15.01.2023
Zitat Johannnes:
. Daher bleibt uns n.m. M. derzeit nur der zähe Kampf um mehr Tierschutz, und der Einfluss durch die Wahl der Speisen, die ich verzehre.

ja, und mehr tierrecht (zum tierschutz hinzu) möge hin bis zu absoluter gleichberechtigung gehen 😍

Benutzerbild von kilian
Themen-Startervegan7.467 PostsmännlichBerlinLevel 4Team
15.01.2023
Dieses Thema wurde geschlossen.

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