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Landwirte demonstrieren gegen Umweltschutz

Erstellt 26.11.2019, von kilian. Kategorie: Vegpool aktuell. 52 Antworten.

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Unbekannt
02.12.2019
Ich glaube bei den Landwirten gibts schon auch solche und solche. Bestimmt gibts die geldigen Großgrundbesitzer, denen die Dublonen hinten rausfallen. Und die werden ihr Geld mit Sicherheit auch mit Qualhaltung generieren.

Ich glaube aber auch, dass ein nicht geringer Teil gar nicht so ist. Ich komm ja vom Land und einige meiner Freunde sind in einer Landwirtschaft groß geworden. Ja, die meisten haben viel Land, aber was ist das Wert? Meistens ist es irgendwo außerhalb. Solange das Grundstück nicht erschlossen und bebaut werden kann ist es kaum was wert. Man kann es nur bestellen oder für die Landwirtschaft benutzen. Die meisten übernehmen es ja von den Eltern, die schon immer Qualhaltung betrieben haben. Man kommt von alleine gar nicht drauf da umzudenken und zögert es eben raus und schreit nach Subventionen. Etwas neues probieren wagen sich eben nur die wenigsten (vor allem wenn die Eltern noch leben und im selben Haus wohnen - was fast immer so ist).


Außerdem muss man auch bedenken was die Leute für Arbeitszeiten haben. Sie können nach 8h Arbeit nicht einfach ausstempeln und daheim die Füße hochlegen. Gerade im Sommer sehe ich oft Mähdrescher oder Erntemaschienen Sonntag nachts um 21.00 Uhr übers Feld ackern. Also tauschen würde ich nicht wollen.

Aber im Grunde habt ihr schon recht. Man sollte den Landwirten helfen umzudenken anstatt die Massentierhaltung zu subventionieren. Leider müsste da die Erkenntnis auch erst mal bei unserer Politik ankommen. Ich hab ja letztens einen schönen Link gepostet in der ein Wirtschaftsethiker prophezeit hat, dass die Landwirte jetzt noch eine Chance haben sich neu zu orientieren. Warten sie zu lange werden sie zugrunde gehen weil sich die Tierhaltung definitiv in den kommenden Jahren stark verringern wird.

1x bearbeitet

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Unbekannt
02.12.2019
@Crissie

Nun ja, die meisten Bauern sind eben KEINE Grossgrundbesitzer. Aber für diese kleinen Familienbetriebe geht auch niemand auf die Strasse, am wenigsten der Bauernsverband.

2x bearbeitet

Benutzerbild von Sunjo
vegan2.998 PostsweiblichLinzLevel 4
02.12.2019
Zitat habanero79:
Ich hab ja letztens einen schönen Link gepostet in der ein Wirtschaftsethiker prophezeit hat, dass die Landwirte jetzt noch eine Chance haben sich neu zu orientieren. Warten sie zu lange werden sie zugrunde gehen weil sich die Tierhaltung definitiv in den kommenden Jahren stark verringern wird.

Das Problem dabei ist, dass ein Landwirt der pleite geht, nicht einfach so ersetzt wird - denn zumindest meines Wissens ist es nicht so, dass es zur Zeit viele arbeitslose Landwirte gibt, die nur darauf warten, dass sie irgendjemandes Land übernehmen können. Also übernimmt entweder ein anderer Landwirt das Land (das geht dann wieder in die Richtung immer größerer Betriebe, was ja eine der Ursachen für die nicht nachhaltige Bewirtschaftung ist) oder das Land liegt brach. Besser wäre es also, wenn wir mit den bereits wirtschaftenden Landwirten auskommen und die mit uns. Essen wollen wir ja schließlich alle und alles zu importieren ist jetzt nicht die beste Alternative :-)

Die Kritik an den Landwirten ist meist berechtigt, aber wenn es zu einem allgemeinen Bauernbashing führt (passiert hier teilweise), dann bereitet mir das Kopf- und Bauchschmerzen. Da sollten wir lieber mal schauen, welche Initiativen und Arbeitsgemeinschaften sich schon jetzt mit Bauern zusammen für eine nachhaltigere Bewirtschaftung engagieren:
Diese hier z.B. (allerdings nicht vegan): https://www.abl-ev.de/start/

Falls da noch jemand was in Richtung bioveganer Landwirtschaft kennt, und hier teilt, könnte man da ja gucken, ob man das auch als Stadtmensch/Nichtlandwirt irgendwie (z.B. politisch) unterstützen kann.


Benutzerbild von Crissie
vegan904 PostsweiblichLevel 4
02.12.2019
Hallo Peebee,
ich weiß jetzt nicht, wie es bei Euch ist, aber bei uns sind es gerade die kleinen Familienbetriebe, die ihre Kühe in Anbindehaltung vegetieren lassen. Viele haben Kühe im Nebenerwerb und haben daher auch keine Zeit, die Tiere ordentlich zu versorgen. Bei den größeren Betrieben gibt es einige wenige mit Laufställen.
Und Habanero, was den Wert von Ackerland betrifft, da gibt es 10 - 20 %ige Wertsteigerungen innerhalb eines Jahres und die Betriebe bekommen zusätzlich noch Förderungen, nur dafür, dass sie das Land besitzen.
Liebe Grüße
Crissie

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Unbekannt
02.12.2019
Hallo, Crissie,

hier im Dorf ist ein Biobauer, dessen Kühe überwiegend draussen sind. Und ein kleiner Bauer, dessen Kühe überwiegend im Stall sind.

Allerdings ging es mir vor allem darum, darauf hinzuweisen, dass LÄNGST nicht alle Bauern "Grossgrundbesitzer" sind. Dass diese kleinen Bauern mit den Tieren auch nicht viel besser umgehen als die "Tierfabrikhalter", das denke ich auch. Aber es gibt ja auch Gemüse- und Obstbauern in familiärem Besitz. Die findet man bei solchen Demos auch nicht, denn dafür haben die gar keine Zeit.

Benutzerbild von Smaragdgruen
vegan1.717 PostsmännlichNähe TrierLevel 4
02.12.2019
Also nach meiner Meinung muss unbedingt schluß sein mit dem Ausbringen der enormen Güllemengen aus der Massentierhaltung die unsere Böden und Gewässer mit Nitrat und Medikamentenrückständen belasten. Ebenso muss Düngen mit Kunstdüngern und "Pflanzenschutz" mit gefährlichen Spritzmitteln eingeschränkt werden. Das Ende der Massentierhaltung muss in Angriff genommen werden. Ich wage mal die Prognose: In wenigen Jahren wird eine Landwirtschaft in Südeuropa wegen Hitze, Trockenheit und Wassermangel nicht mehr möglich sein. Diese Länder und weltweit viele andere Produktionsstandorte werden als Produzenten für Gemüse, Obst, Getreide und vieles mehr als Versorger für Deutschland ausfallen. Dann müssen unsere Landwirte immer mehr auf reinen Ackerbau für unsere Ernährung umstellen. Die Ackerflächen werden nicht mehr ausreichen um auch noch Tierfutter anzubauen, die Tierhaltung wird verschwinden ! Und für diese Umstellung müssen wirkliche Fachleute ran, welche die Landwirte sinnvoll beraten und unterstützen. Ich bin auch überzeugt dass die Landwirte durch Ackerbau mit fairen Preisen für ihre Produkte besser über die Runden kommen werden als mit den Hungerlöhnen für ihre tierischen Erzeugnisse. Zudem hätten sie auch mal den ein oder anderen freien Tag der bei Tierhaltung ja kaum möglich ist.

Benutzerbild von Smaragdgruen
vegan1.717 PostsmännlichNähe TrierLevel 4
02.12.2019
Da hab ich noch was vergessen. Dienstag 26.11. im ZDF um 20:15, Killerkeime, wenn Antibiotika nicht mehr helfen. In der Sendung ging es um Antibiotika - Resistenzen. Inzwischen ist es soweit dass sogar schon in der Massentierhaltung "normale" Antibiotika nicht mehr helfen, folglich werden als letztes Mittel die so genannten Reserve-Antibiotika auch jetzt in der Tierzucht eingesetzt. Und wo landen diese Medikamente ? Über die Gülle im Boden und im Grundwasser, da kann sich jeder die Folgen ausmalen.

Benutzerbild von Sunjo
vegan2.998 PostsweiblichLinzLevel 4
07.12.2019
Die Folgen nicht nachhaltiger Landwirtschaft und von agroindustriellen Lobbyisten gesteuerter Politik
(wenn sich nichts ändert, hält der Boden noch die nächsten 60 Ernten durch, danach folgen weltweite Hungerkatastrophen)
https://www.3sat.de/wissen/nano/boden-burnout-100.html?fbclid=IwAR2QerazZI4cCwRCBSBJ_oI6R5xCTPOknMwhBk3jbDrJVg059jGoALqULJs

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Unbekannt
07.12.2019
Erschreckend...

Benutzerbild von kilian
Themen-Startervegan7.467 PostsmännlichBerlinLevel 4Team
07.12.2019
Intensive Landwirtschaft basiert in besonderem Maße auf petrochemischen Erzeugnissen (z. B. Düngemittel, Diesel usw.). Erdöl ist als begrenzte Ressource aber nicht dauerhaft verfügbar.

Ähnliches gilt für Phosphor, einen Nährstoff, den Pflanzen unbedingt benötigen.
Die Vorräte an mineralischem Phosphor aus Nord-Afrika sind weitgehend erschöpft. Darüber hatte ich neulich auch mit Prof. Schmidtke gesprochen. Wenn ich es zeitlich schaffe, kommt dazu in Kürze ein weiterer Interview-Ausschnitt.

Dazu kommt, dass beim Einsatz von synthetischen Düngemitteln Lachgas gebildet wird, das ca. 200x klimaschädlicher ist als CO2.

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