02.12.2019Ich glaube bei den Landwirten gibts schon auch solche und solche. Bestimmt gibts die geldigen Großgrundbesitzer, denen die Dublonen hinten rausfallen. Und die werden ihr Geld mit Sicherheit auch mit Qualhaltung generieren.
Ich glaube aber auch, dass ein nicht geringer Teil gar nicht so ist. Ich komm ja vom Land und einige meiner Freunde sind in einer Landwirtschaft groß geworden. Ja, die meisten haben viel Land, aber was ist das Wert? Meistens ist es irgendwo außerhalb. Solange das Grundstück nicht erschlossen und bebaut werden kann ist es kaum was wert. Man kann es nur bestellen oder für die Landwirtschaft benutzen. Die meisten übernehmen es ja von den Eltern, die schon immer Qualhaltung betrieben haben. Man kommt von alleine gar nicht drauf da umzudenken und zögert es eben raus und schreit nach Subventionen. Etwas neues probieren wagen sich eben nur die wenigsten (vor allem wenn die Eltern noch leben und im selben Haus wohnen - was fast immer so ist).
Außerdem muss man auch bedenken was die Leute für Arbeitszeiten haben. Sie können nach 8h Arbeit nicht einfach ausstempeln und daheim die Füße hochlegen. Gerade im Sommer sehe ich oft Mähdrescher oder Erntemaschienen Sonntag nachts um 21.00 Uhr übers Feld ackern. Also tauschen würde ich nicht wollen.
Aber im Grunde habt ihr schon recht. Man sollte den Landwirten helfen umzudenken anstatt die Massentierhaltung zu subventionieren. Leider müsste da die Erkenntnis auch erst mal bei unserer Politik ankommen. Ich hab ja letztens einen schönen Link gepostet in der ein Wirtschaftsethiker prophezeit hat, dass die Landwirte jetzt noch eine Chance haben sich neu zu orientieren. Warten sie zu lange werden sie zugrunde gehen weil sich die Tierhaltung definitiv in den kommenden Jahren stark verringern wird.
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02.12.2019@Crissie
Nun ja, die meisten Bauern sind eben KEINE Grossgrundbesitzer. Aber für diese kleinen Familienbetriebe geht auch niemand auf die Strasse, am wenigsten der Bauernsverband.
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vegan904 PostsweiblichLevel 4
02.12.2019Hallo Peebee,
ich weiß jetzt nicht, wie es bei Euch ist, aber bei uns sind es gerade die kleinen Familienbetriebe, die ihre Kühe in Anbindehaltung vegetieren lassen. Viele haben Kühe im Nebenerwerb und haben daher auch keine Zeit, die Tiere ordentlich zu versorgen. Bei den größeren Betrieben gibt es einige wenige mit Laufställen.
Und Habanero, was den Wert von Ackerland betrifft, da gibt es 10 - 20 %ige Wertsteigerungen innerhalb eines Jahres und die Betriebe bekommen zusätzlich noch Förderungen, nur dafür, dass sie das Land besitzen.
Liebe Grüße
Crissie
02.12.2019Hallo, Crissie,
hier im Dorf ist ein Biobauer, dessen Kühe überwiegend draussen sind. Und ein kleiner Bauer, dessen Kühe überwiegend im Stall sind.
Allerdings ging es mir vor allem darum, darauf hinzuweisen, dass LÄNGST nicht alle Bauern "Grossgrundbesitzer" sind. Dass diese kleinen Bauern mit den Tieren auch nicht viel besser umgehen als die "Tierfabrikhalter", das denke ich auch. Aber es gibt ja auch Gemüse- und Obstbauern in familiärem Besitz. Die findet man bei solchen Demos auch nicht, denn dafür haben die gar keine Zeit.
vegan1.717 PostsmännlichNähe TrierLevel 4
02.12.2019Also nach meiner Meinung muss unbedingt schluß sein mit dem Ausbringen der enormen Güllemengen aus der Massentierhaltung die unsere Böden und Gewässer mit Nitrat und Medikamentenrückständen belasten. Ebenso muss Düngen mit Kunstdüngern und "Pflanzenschutz" mit gefährlichen Spritzmitteln eingeschränkt werden. Das Ende der Massentierhaltung muss in Angriff genommen werden. Ich wage mal die Prognose: In wenigen Jahren wird eine Landwirtschaft in Südeuropa wegen Hitze, Trockenheit und Wassermangel nicht mehr möglich sein. Diese Länder und weltweit viele andere Produktionsstandorte werden als Produzenten für Gemüse, Obst, Getreide und vieles mehr als Versorger für Deutschland ausfallen. Dann müssen unsere Landwirte immer mehr auf reinen Ackerbau für unsere Ernährung umstellen. Die Ackerflächen werden nicht mehr ausreichen um auch noch Tierfutter anzubauen, die Tierhaltung wird verschwinden ! Und für diese Umstellung müssen wirkliche Fachleute ran, welche die Landwirte sinnvoll beraten und unterstützen. Ich bin auch überzeugt dass die Landwirte durch Ackerbau mit fairen Preisen für ihre Produkte besser über die Runden kommen werden als mit den Hungerlöhnen für ihre tierischen Erzeugnisse. Zudem hätten sie auch mal den ein oder anderen freien Tag der bei Tierhaltung ja kaum möglich ist.
vegan1.717 PostsmännlichNähe TrierLevel 4
02.12.2019Da hab ich noch was vergessen. Dienstag 26.11. im ZDF um 20:15, Killerkeime, wenn Antibiotika nicht mehr helfen. In der Sendung ging es um Antibiotika - Resistenzen. Inzwischen ist es soweit dass sogar schon in der Massentierhaltung "normale" Antibiotika nicht mehr helfen, folglich werden als letztes Mittel die so genannten Reserve-Antibiotika auch jetzt in der Tierzucht eingesetzt. Und wo landen diese Medikamente ? Über die Gülle im Boden und im Grundwasser, da kann sich jeder die Folgen ausmalen.
Themen-Startervegan7.467 PostsmännlichBerlinLevel 4Team
07.12.2019Intensive Landwirtschaft basiert in besonderem Maße auf petrochemischen Erzeugnissen (z. B. Düngemittel, Diesel usw.). Erdöl ist als begrenzte Ressource aber nicht dauerhaft verfügbar.
Ähnliches gilt für Phosphor, einen Nährstoff, den Pflanzen unbedingt benötigen.
Die Vorräte an mineralischem Phosphor aus Nord-Afrika sind weitgehend erschöpft. Darüber hatte ich neulich auch mit Prof. Schmidtke gesprochen. Wenn ich es zeitlich schaffe, kommt dazu in Kürze ein weiterer Interview-Ausschnitt.
Dazu kommt, dass beim Einsatz von synthetischen Düngemitteln Lachgas gebildet wird, das ca. 200x klimaschädlicher ist als CO2.