Zitat METTA:
ich fürchte, dass da wieder die Agralobby dafür sorgt, dass es zu Umbenennungen kommen muss.
Wenn man weiß, dass der Agrarsektor derjenige ist, bei dem die EU das meiste Geld ausgibt, und wenn man weiß, dass Landwirte bis zu 40 % ihres Einkommens direkt oder indirekt durch EU-Subventionen erhalten, ahnt man, welchen politischen Stellenwert die Landwirtschaft in der EU hat. Das liegt an der geschichtlichen Entwicklung seit den 50er Jahren, als es noch opportun schien, möglichst vielen Landwirten das Überleben zu sichern und vor allem die Versorgung der Bevölkerung (damals meinte man tatsächlich noch, das ginge nur mit Tierzeug), die nach dem 2. Weltkrieg nicht besonders rosig aussah. Dieses damals aufgesetzte System hat sich allerdings verselbstständigt und die EU sozusagen bis heute gekapert. Viele Politiker der großen Blöcke EVP (dabei sind Orbans "Fidesz" und die "CDU") und die Sozialisten sind direkt oder indirekt von den Spenden aus der Landwirtschaft abhängig oder wurden direkt von den Verbänden ins EU-Parlament geschickt. Erst seit wenigen Jahren beginnt man in der EU zu erkennen, dass der bisherige Weg nicht richtig war und es wird ernsthaft versucht, das System zu verändern.
Quelle zu den Zahlen z.B. hier beim Bayerischen Rundfunk in einem Bericht von 2019:
https://www.br.de/nachrichten/bayern/eu-subventionen-fuer-landwirte-das-system-steht-in-der-kritik,RiUXIuL
Bin trotz und alledem ein großer Anhänger dieser EU, denn trotz aller Kritik an den Verhältnissen dort sehe ich gerade diese EU als größte Chance auch für unsere Interessen, es wird nur leider länger dauern. Das hat eher mit dem 2. Weltkrieg und den Folgen zu tun, als mit der schlechten Institution EU, die versucht, die Folgen so gut wie möglich für die Bevölkerung Europas zu managen und vor allem Frieden zu erhalten. Der vegane Umstieg klappt letztlich nur, wenn auch der Rest Europas überzeugt mitmacht.
Zitat METTA:
Aber ich stelle mir gerade eine Utopie vor:
Dass- wenn alle Firmen ihre veganen Produkte umbenennen, dann die wenigen Leute, die noch Fleisch etc essen, gefragt werden: WAAAS DU ISST NOCH WURST etc..... !!!
Das gehört ja verboten, das ist völlig von gestern !
Utopie aus.
Nein, das ist keine Utopie! Denn genau das wird die direkte Folge sein, wenn dieses für die Tiergefangenhalter zum Boomerang werdende Gesetz verabschiedet wird. Wie gesagt, der klassische Schuß ins eigene Knie! Einige Landwirte und EU Abgeordnete haben das schon klug erkannt, z.B. Martin Häusling (Grüne), das ist der, der sonst nie über "vegan" reden will... Er lehnt diese neue Regelung ab.
Ich finde, wir sollten gerade über diesen Gesetzesvorschlag hoch zufrieden sein, denn das wäre der Start in einen kulturellen Wandel hin zu gesunder Ernährung ohne Tierzeug! Denn die als Lebensmitteln vertickten Tierqualprodukte lassen sich dann eindeutig erkennen und es gibt tatsächlich keine Missverständnisse mehr. Dann fehlt nur noch die Verpflichtung für die Anbieter von Tierleidprodukten, diese eindeutig als solche zu kennzeichnen - es wird Zeit!
Vegan erobert die Welt, nicht überall gleichzeitig, aber letztlich ganz sicher!
Die EU wird ein Treiber dabei sein, kein Verhinderer! Das hängt natürlich davon ab, wie viele Leute eine andere Politik auch tatsächlich mit ihren künftigen Wahlentscheidungen und durch Druck auf die vor allem grünen Abgeordneten unterstützen. Aber das hatten wir ja schon...Ohne vegan-unterstützende Politik wird das sehr viel länger dauern.